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Cupido #1

Cupido #1

Titel: Cupido #1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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Gefängnis sitzen und drei Mahlzeiten am Tag bekommen?»
    «Darum geht es jetzt nicht», sagte C. J. «Aber wenn er dem Staat die Zeit und die Mühe sparen will, ihn wegen elf Morden zu verklagen, werde ich ihm selbstverständlich den Gefallen tun. Dann kann er den Geschworenen, wenn sie die Strafe festsetzen, vorheulen, dass er Jesus gefunden hat, und hoffen, dass seine Mithilfe bei der restlosen Aufklärung des Falles ihm den Hals rettet. Doch das Argument hat bei Danny Rolling in Gainsville nicht gezogen ...»
    Sie hatte die Tasche bereits in der Hand und ging zur Tür.
    «Ich werde euch berichten, wie es ausgeht. Übrigens habe ich den Federals genug Papierkram geschickt, dass sie ganz Manhattan damit schmücken könnten. Wenn sie alles durchgelesen haben, führe ich sie am Freitag durch die Asservatenkammer. Sie wollen immer mehr. Ich brauche also einen starken Mann, der mir die Asservatenkammer aufschließt und auf sie aufpasst. Irgendwelche Freiwilligen?»
    «Ja, ich war für Bowman. Der liebt babysitten. Du kratzt dich ja immer noch! Vielleicht kannst du ein paar von deinen Flöhen an Gracker weitergeben.» Manny lachte.
    «Er hat nicht viel auf seinem kahlen Schädel, wo sie unterkommen könnten, Bär», ließ sich Jimmy Fulton von hinten vernehmen.
    «Jetzt hört auf, euch über Männer mit Haarproblemen lustig zu machen. Ich und Bowman sind da etwas sensibel», sagte Manny ernst.
    «Halt's Maul, Bär. Ich habe keine Haarprobleme», schimpfte Eddie Bowman.
    «Doch. Du hast sie dir bald vom Kopf gekratzt», gab der Bär zurück.
    «Wir nennen dich einfach haarbalgtechnisch eingeschränkt, Eddie. Und den Bär nenne ich lieber nichts, denn der ist größer und stärker als ich», quäkte Chris Masterson.
    «Ich begleite dich», sagte Dominick zu C. J. «Und ihr benehmt euch jetzt, Jungs. Keine Pusterohre!»
    Dominick und C.J. verließen den Konferenzraum und gingen den Flur hinunter. Der Regen lief an den Glastüren des Haupteingangs hinunter. Dahinter lag der Parkplatz. Ein lauter Donner rollte.
    «Mist. Ich habe meinen Schirm vergessen», sagte C. J.
    «Ich bring dich raus.» Dominick lieh sich einen Knirps am Empfang. Arm in Arm liefen sie zu C. J.s  Wagen.
    «Wie schläfst du in letzter Zeit?», fragte er.
    Sie sah ihn seltsam an, als wüsste er etwas, das er nicht wissen konnte. «Warum?»
    «Du hast gesagt, nach Morgan Webers Tatortbesichtigung hättest du am Wochenende kein Auge zugemacht. Ich wollte nur wissen, ob du das nachholen konntest.»
    «Alles in Ordnung, danke.» Sie stieg in ihren Jeep. Er stand in der offenen Tür, und trotz des Schirms waren seine Hosenbeine bereits klatschnass. Die Palmen auf dem Parkplatz bogen sich unter Regen und Wind – ein typischer stürmischer Nachmittag mitten in der Tornado–Saison. Dann lehnte sich Dominick plötzlich mit dem Oberkörper zu ihr hinein. Sein Gesicht war nur Zentimeter von ihrem entfernt. Der schwache Duft seines Aftershaves stieg ihr in die Nase. Sein Atem roch nach Pfefferminz, und sie sah die feinen Linien um seine sanften braunen Augen. Sie dachte an den Kuss vor einigen Wochen und hielt den Atem an. Schmetterlinge im Bauch.
    «Wenn das alles vorbei ist, darf ich dich dann zum Essen einladen?», wollte er wissen.
    Sie kam ins Stottern, die Frage hatte sie vollkommen überrumpelt. Als sie nach ein paar langen Sekunden endlich die Stimme wiederfand, war sie von ihrer Antwort selbst überrascht. «Ja. Wenn das alles vorbei ist.»
    «Gut.» Die feinen Linien vertieften sich und zogen sich jetzt über sein ganzes sonnengebräuntes Gesicht. Er hatte ein wunderschönes Lächeln. «Wann triffst du sie? Bantling und seine Anwältin?»
    «Übermorgen, in der Strafanstalt. Ich rufe dich an und erzähl dir, wie es gelaufen ist.» Unwillkürlich lächelte sie zurück, warm und vertraulich. Die Schmetterlinge flatterten.
    Er schloss die Tür und wartete unter seinem Schirm, bis sie ausgeparkt hatte und im strömenden Regen davonfuhr.

 
50.
     
     
     
    In den lindgrünen Gängen der Strafanstalt von Dade County stank es so durchdringend nach altem Schweiß und Fäkalien, dass C. J. die Luft anhielt. Sie hasste das Gefängnis. Wann immer es möglich war, bestellte sie die Angeklagten ins Gericht oder in die Staatsanwaltschaft, doch aus Sicherheitsgründen ging das bei Bantling einfach nicht. Also marschierte sie hier im Neonlicht an der abblätternden Farbe der Wände vorbei und versuchte das Gepfeife und Gegröle der Insassen auf der Galerie über ihr

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