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Cupido #1

Cupido #1

Titel: Cupido #1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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Verdacht erregen, wenn er sich wieder an einer Blondine vergriff, egal wo er sie diesmal hernahm. Und, im Gegensatz zu den anderen, musste er natürlich dafür sorgen, dass diese Leiche nie gefunden würde. Denn was er mit ihrem Körper vorhatte, war unaussprechlich. Und was er vorher mit ihrem Geist machen würde, war schlicht unvorstellbar. Wenn sie wüssten, was für Grauen er auf Lager hatte, würden sie William Bantling für eine Schmusekatze halten.
    O ja. Eine dunkelhaarige Schönheit. Schwarz wie Ebenholz, weiß wie Schnee und rot wie Blut. Er würde ein eigenes kleines Schneewittchen zum Spielen haben. Und er hoffte, er würde ihr Herz gewinnen.
    Der Mörder, dem die Polizei den Namen Cupido gegeben hatte, erhob sich mit der Menge und verließ den überfüllten Saal. Dann fuhr er die Rolltreppe hinunter, trat hinaus in das gleißende Sonnenlicht und begab sich auf die Suche nach seiner nächsten großen Liebe.

 
     
     
     
DRITTER TEIL

 
65.
     
     
    C.J. fand Manny und Dominick im Pickle Barrel bei Café con leche. Sie versorgte sich an der Selbstbedienungstheke und setzte sich mit ihrem Becher dazu.
    «Wie lief die Statusverhandlung?», fragte Dominick. Heute war der dreizehnte Dezember, Bantlings Berichtsdatum vor Richter Chaskel. Die Anwälte mussten den Status des Falls erörtern, Einreden verhandeln und schließlich den Prozessplan für die kommende Woche festlegen.
    «Keine Vertagung. Es sieht so aus, als ob ich die Geschworenen am Montag früh aussuchen kann.»
    «Ehrlich?», fragte Manny. «Ich hätte gewettet, dass dieser Irre mit einhunderteiner Entschuldigung daherkommt, warum wir ihn nicht noch vor Heiligabend fertig machen dürfen. Na prima. Bringen wir's hinter uns.»
    «Ich muss sagen, ich bin auch überrascht», sagte Dominick vorsichtig. «Zwei Monate Vorbereitung für ein Kapitalverbrechen, hier in Miami, dem gelobten Land der Vertagungen und lahmen Richter? Keine Verwahrung, keine Offenlegung? Nicht mal der Versuch einer Verlegung an eine andere Zuständigkeit? Das wird doch hoffentlich nicht später zum Problem werden, oder, C. J.?»
    «Du meinst, als Grundlage für eine Revision? Nein. Es ist Bantling, der den schnellen Prozess will, nicht Rubio. Und ich glaube, Bantling will auch hier in Miami bleiben, das ist immer noch besser als die nördlichen Bezirke, wo das Durchschnittsalter der Jury bei fünfundsechzig liegt und das Wort eines Polizisten Gold ist. Und darauf, dass er nicht genug verteidigt worden ist, kann er sich auch nicht berufen. Richter Chaskel hat Bantlings Aussage im Protokoll, dass der Verzicht auf die Offenlegung mit seiner vollen Kenntnis der Lage und Zustimmung erfolgt ist. Und von mir wollte Richter Chaskel trotzdem so ziemlich alles haben. Er will einfach nicht, dass dieser Fall noch einmal aufgerollt wird. Lourdes nimmt seit Bantling keine Mandanten mehr an. Sie ist eine angesehene Anwältin, die sechs Verfahren mit Kapitalverbrechen hinter sich hat, sie weiß also, worum es geht, und ich glaube nicht, dass sie in Zeitnot ist. Sie hat auch schon Prozesse ohne Offenlegung durchgezogen. Manchmal ist es reine Strategie: Ich will deins nicht sehen, aber meins zeig ich dir auch nicht. Vielleicht zieht sie noch eine Überraschung aus dem Hut. Ich hoffe nicht.»
    «Warum hat es Bantling so eilig? Denkt er wirklich, er hätte dann noch Zeit für seine Weihnachtseinkäufe?», fragte Manny.
    «Jedenfalls ist es besser für uns, wenn es schnell geht. Ich hasse es, wenn solche Fälle endlos im Fegefeuer warten. Zeugen verges sen ihre Aussagen, Beweismittel gehen verloren, aller mögliche Mist passiert», sagte Dominick.
    «So sehe ich es auch», stimmte C. J. zu. «Aber in einer Sache wäre eine Vertagung auch uns zugute gekommen: Auch wir hätten dann mehr Zeit gehabt.» Sie schwieg einen Moment, dann sprach sie weiter: «Tigler hat mich heute Morgen angerufen. De la Flors bringt den Siban–Mord und die Raubdelikte nächste Woche vor die Grand Jury. Wenn wir im Fall Prado verlieren, schnappt er uns Bantling weg und bringt ihn so schnell vors Bundesgericht, dass wir nicht mal blinzeln können. Dann müssen wir uns hinten anstellen und warten, bis jede einzelne Bundesanklage verhandelt ist.»
    «Damit hat der Karrierehengst dann die Aufmerksamkeit, die er braucht, um sich das Bundesrichteramt zu sichern», folgerte Dominick.
    «Genau», sagte C. J.
    «Warum nageln wir Bantling dann nicht auch wegen der anderen Morde fest, Boss?», fragte Manny.
    «Weil wir außer der

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