Cupido #1
zögerte. Dann schob er die Klinge unter die Kette und riss sie hoch. Der Anhänger glitt über ihren Hals auf die Kissen. Er wartete. Chloe spürte seine durchbohrenden Blicke, wie sie über ihren Körper wanderten.
O Gott, o Gott, bitte tu es nicht.
Das Messer ratschte wütend an ihrem Bein hinunter und zerfetzte, was von ihrem liebsten Pyjama übrig war. Ihre nackten Beine strampelten, rissen an der Schnur um die Knöchel. Er strich mit dem Messer über ihre nackte Haut aufwärts, von den Zehen die Wade hinauf, den Knöchel, die Innenseite ihres Schenkels. Die Klinge drückte fester und tiefer zu, aber die Haut verletzte sie noch nicht. Dann schob er sie unter die Schnürchen ihres Tangas und schnitt sie durch. Jetzt lag Chloe vollkommen nackt da.
«Du bist so lecker, so richtig zum Anbeißen», kicherte er.
O Gott, nein, nein, nein. Das muss ein Albtraum sein. Bitte mach, dass das ein Albtraum ist. Sie hörte die Stimme ihres Vaters. Pass auf dich auf, Chloe. New York ist eine riesige Stadt mit sehr vielen unterschiedlichen Menschen, und längst nicht alle meinen es gut mit dir.
Chloe kämpfte mit dem Knebel in ihrem Mund. Sie hatte das Gefühl, dass ihr das Herz in der Brust explodierte. Ihre Arme rissen verzweifelt an der Schnur, sie merkte, wie sie sich die Handgelenke aufschürfte.
Er sah zu, wie sie sich vor ihm auf dem Bett aufbäumte. Dann legte er das Messer auf den Nachttisch und zog sich das schwarze T–Shirt aus. Er war braun gebrannt und seine Brust war glatt und muskulös, der Bauch stramm und hart. Er öffnete den Reißver–schluss seiner Jeans, stieg vorsichtig erst aus einem Bein, dann aus dem anderen, und legte die Hose ordentlich gefaltet über eine Stuhllehne. Auf dem Handrücken seiner linken Hand entdeckte Chloe genau über dem Handgelenk eine hässliche geschwollene S–förmige Narbe, die sie aus irgendeinem Grund an das Warnschild für «gefährliche Kurven» erinnerte.
«Du hast Glück gehabt, Chloe, dass du nicht zu spät nach Hause gekommen bist», sagte er. «Jetzt haben wir immer noch eine Menge Zeit füreinander.» Als Letztes schlüpfte er aus seiner Unterhose, und sie sah seine Erektion.
Details. Merk dir Details, Chloe. Merk dir seine Stimme. Merk dir seine Kleidung. Narben, Kennzeichen, Tätowierungen. Irgendwas. Egal was.
«Ach, fast hätte ich es vergessen. Ich habe hier eine ganze Tasche voller Spielzeug für dich! Ich kenne ein paar lustige Spiele, die wir miteinander spielen können.» Er griff nach einem schwarzen Nylonsack, der auf dem Boden lag, und öffnete ihn. Dann nahm er etwas heraus, das aussah wie ein verbogener Kleiderbügel, eine schwarze Glasflasche und Isolierband. Er sah sich im Zimmer um. «Ich brauche nur noch eine Steckdose.»
Innerlich schrie sie auf, ihr Körper wand sich auf dem Bett.
«Schau, liebe Chloe, gib fein Acht, ich hab dir etwas mitgebracht», flüsterte er heiser und kicherte. Und dann stieg der Clown auf sie und vergewaltigte sie, bis der Morgen graute.
9.
Er pfiff vor sich hin, als er über dem weißen sauberen Waschbecken das Blut vom Messer spülte. Auf dem Beckenrand stand ein lindgrüner Porzellanbecher mit zwei Zahnbürsten, seine und ihre, auf der anderen Seite ihre Freesien–Bodylotion. Das Wasser floss rot von der Klinge in den Abfluss. Wie hypnotisiert beobachtete er, wie der Strudel in dem weißen Becken langsam hellrot, dann rosa und schließlich klar wurde.
Er fühlte sich stark. Die Nacht war gut gelaufen, und sie hatten sich beide ziemlich gut amüsiert. Das hatte sogar sie zugeben müssen. Naja, es gab da den Moment, als er ihr den rosa Seidenslip aus dem großen roten runden Mund genommen hatte, und statt dankbar zu sein, hatte die Schlampe geheult und gejammert und ihn angefleht, aufzuhören. Das hatte ihn geärgert. Sehr sogar. Aber kaum war das Messer wieder zum Spielen draußen, hatte sie Ruhe gegeben, ja, ihn sogar brav um mehr gebeten. Als sie nach einer Weile dann von neuem zu winseln anfing, hatte er es satt gehabt und ihr den Slip einfach wieder in den Mund gestopft.
Er trocknete das Messer mit dem hübschen mintgrünen Gästehandtuch ab und legte es sorgfältig zurück in die Tasche zu den anderen frisch gesäuberten Spielzeugen. Er hatte die Maske vom Gesicht geschoben und wusch sich jetzt die behandschuhten Hände, dann spritzte er sich kaltes Wasser ins Gesicht und auf den Nacken und trocknete sich mit dem Handtuch ab. Was er im Spiegel sah, gefiel ihm, sein fester, harter
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