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Cupido #1

Cupido #1

Titel: Cupido #1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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John's.»
    Die Stimmen wurden leiser, und die Dunkelheit verschluckte sie wieder.

 
     
12.
     
     
    Als Chloe die Augen aufschlug, blendete sie grelles Licht. Einen Moment lang dachte sie, sie wäre tot und im Himmel und würde vielleicht in wenigen Augenblicken vor ihrem Schöpfer stehen.
    «Bitte folgen Sie dem Licht.» Vor ihren Augen bewegte sich eine kleine Taschenlampe. Es roch betäubend nach Desinfektionsmitteln und Chlor, und sie begriff, dass sie im Krankenhaus war.
    «Chloe? Chloe?» Der junge Arzt im weißen Kittel leuchtete ihr wieder mit der Taschenlampe in die Augen. «Gut, dass Sie aufwachen. Wie fühlen Sie sich?» Chloe las sein Namensschild. Lawrence Broder, M.D.
    Dämliche Frage, dachte Chloe. Sie versuchte zu antworten, doch die Zunge lag ihr schwer und trocken im Mund. Sie brachte nur ein Flüstern zustande. «Nicht gut.»
    Alles tat ihr weh. Sie betrachtete ihre Arme, die beide mit dicken weißen Bandagen verbunden waren, und sah die Schläuche, die überall befestigt waren. In ihrem Unterleib pochte ein unerträglicher Schmerz und wurde immer noch stärker.
    Michael saß auf einem Stuhl in der Ecke. Vornübergebeugt, die Ellbogen auf den Schoß gestützt, die Hände unter dem Kinn gefaltet. Er wirkte besorgt. Durch das Fenster konnte sie den Himmel sehen, er färbte sich rosa und orange, Dämmerung. Es sah nach Sonnenuntergang aus.
    An der Tür stand ein weiterer Mann in einem grünen Kittel. Chloe nahm an, dass auch er Arzt war.
    «Sie sind im Krankenhaus, Chloe. Sie haben ein ziemlich traumatisches Erlebnis hinter sich.» Dr. Broder hielt inne und sah sich um. Die drei Männer wechselten befangene Blicke. «Wissen Sie, warum Sie hier sind, Chloe? Können Sie sich daran erinnern, was passiert ist?»
    Chloes Blick verschwamm. Eine Träne rollte ihr über die Wange. Sie nickte langsam. Das Gesicht des Clowns tauchte wieder vor ihr auf.
    «Sie wurden letzte Nacht das Opfer eines Verbrechens. Eines Sexualverbrechens. Ihre Freundin hat Sie heute Morgen gefunden, und der Notarzt hat Sie hierher gebracht, ins Jamaica Hospital in Queens.» Er zögerte und verlagerte das Gewicht von einem Bein auf das andere, offensichtlich fühlte er sich unwohl. Jetzt sprach er schneller. «Sie haben schwere Verletzungen erlitten. Ihr Uterus war stark in Mitleidenschaft gezogen, und Sie haben zahlreiche innere Traumata. Sie haben sehr viel Blut verloren. Leider war Dr. Reubens deshalb gezwungen, eine Not–Hysterektomie durchzuführen, um die Blutung zu stillen.» Er deutete auf den Arzt in Grün, der an der Tür die Stellung hielt, mit gesenktem Kopf wich er Chloes Blick aus. «Das war die schwerste Verletzung, also war das schon die schlimmste Nachricht. Ansonsten haben Sie am ganzen Körper Schnittwunden, für die wir einen plastischen Chirurgen hinzugezogen haben, er hat sie so vernäht, dass die Narben auf ein Minimum reduziert sein werden. Die Verletzungen sind aber nicht lebensgefährlich, und die gute Nachricht ist, dass Sie vollständig wieder auf die Beine kommen werden.»
    Das war schon die schlimmste Nachricht? Das war's ? Mehr nicht Jungs ? Chloe sah die drei Männer an. Alle, Michael eingeschlossen, wichen ihrem Blick aus, sie sahen weg, schienen unsichtbare Gegenstände auf dem Fußboden zu inspizieren.
    Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. «Eine Hysterekto–mie?» Selbst die Worte schmerzten, als sie ihr über die Lippen kamen. «Bedeutet das, dass ich keine Kinder kriegen kann?»
    Lawrence Broder, M.D., verlagerte das Gewicht wieder auf das andere Bein und runzelte die Stirn. «Bedauerlicherweise wird es Ihnen nicht möglich sein, einen Fötus auszutragen, das ist richtig.» Sie merkte, dass Mr. Broder, M.D., dieses Gespräch am liebsten sofort beendet hätte.
     
    Aber er fuhr hastig fort, wobei er nervös mit der Taschenlampe herumspielte. «Eine Hysterektomie ist ein schwerer Eingriff, und Sie müssen ein paar Tage im Krankenhaus bleiben. Normalerweise beträgt die Rekonvaleszenzzeit sechs bis acht Wochen. Wir beginnen morgen mit eingeschränkter Physiotherapie, die wir nach und nach ausweiten werden. Haben Sie jetzt Schmerzen im Unterleib?»
    Chloe nickte wimmernd.
    Dr. Broder bat den schweigsamen Dr. Reubens ans Bett. Dann zog er den Vorhang zu, versperrte Michael damit die Sicht und schlug das Laken zurück. Chloe sah weiße Verbände um ihren Bauch, ihre Brüste. Dr. Reubens klopfte ihr sanft den Unterleib ab, glühende Pfeile schossen ihr durch den Körper.
    Er nickte, dann

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