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Cupido #1

Cupido #1

Titel: Cupido #1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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hatten, dessen Lourdes sie beschuldigte, dass sie jetzt schon den Eid brachen, den sie erst am letzten Freitag geschworen hatten.
    «Genau das Gleiche passiert in Hollywood, genauso machen es die Produzenten. Sie sollen ins Kino gehen, den Film kaufen, für den diese Leute viele Millionen Dollar ausgegeben haben. Sie sollen Poster und T–Shirts kaufen, den besten Schauspieler wählen, bevor Sie überhaupt in Ihren Kinosesseln sitzen. Und um Sie davon zu überzeugen, werden Zwei–Minuten–Trailer produziert, vollgepackt mit Blut und Action. (Toller Streifen!), sollen Sie sagen, dabei haben Sie ihn noch gar nicht gesehen. Und viele tun das auch. Alles wegen zweier aufregender Minuten. Und Ms. Townsend hat es sehr gut gemacht, Ladies und Gentlemen. Sie hat Action und Blut und all die schauerlichen Details und Special Effects in ihren Trailer mit hineingepackt. Sieht toll aus. Klingt toll. Aber ich warne Sie, kaufen Sie sich noch keine Karte. Denn nur weil der Trailer vielversprechend ist» – und jetzt drehte sich Lourdes zu C. J. um –, «heißt das noch lange nicht, dass der Film gut ist. Ein Haufen blutiger, fürchterlicher Fakten ergibt noch lange keinen guten Fall. Egal wie viele Special Effects – ein schlechter Film bleibt ein schlechter Film.
    Mein Mandant ist unschuldig. Er ist kein Mörder. Und erst recht kein Serienkiller. Er ist ein talentierter, erfolgreicher Geschäftsmann, der in seinem Leben noch nie einen Strafzettel bekommen hat.
    Ein Alibi?  Mr. Bantling war nicht einmal zu Hause in dem Zeitraum, als Anna Prado angeblich in seinem Gartenhäuschen ermordet wurde. Das kann er auch beweisen – obwohl er gar nicht die Verpflichtung hat, hier irgendetwas zu beweisen.
    Die Mordwaffe? Mr. Bantling ist ein anerkannter Taxidermist, seine Präparate sind in mehreren örtlichen Museen und Instituten ausgestellt. Das Skalpell in seinem Gartenhäuschen ist ein Werkzeug, das er für sein Handwerk braucht, keine Mordwaffe. Die mikroskopischen Blutspuren stammen von Tieren, nicht von einem Menschen. Und auch das wird er beweisen, obwohl er gar nicht die Verpflichtung hat, hier irgendetwas zu beweisen.
    Das Blut? Das verspritzte Blut, von dem Ms. Townsend so lebhaft in ihrer Eröffnung gesprochen hat, das überall an den Wänden im Schuppen war, sichtbar gemacht durch die Chemikalie Luminol, es ist ausschließlich tierischer Natur, nicht menschlicher. Ich möchte betonen, es sind nur drei»   –  sie hielt drei Finger hoch, während sie langsam vor den Geschworenen auf und ablief und ihnen dabei tief in die Augen sah – «drei mikroskopisch kleine Bluttropfen im Gartenhäuschen gefunden worden, die mit Anna Prados DNA identisch waren, obwohl alles im Schuppen voll von Anna Prados Blut hätte sein müssen, falls ihre Aorta tatsächlich dort durchtrennt wurde. Stattdessen wurden nur drei mikroskopisch kleine Tropfen entdeckt. Entdeckt von einem verzweifelten Special Agent der Polizei, der einen Namen und ein Gesicht brauchte für den Serienmörder Cupido, nach dem er schon über ein Jahr vergeblich suchte. Dessen ganze Karriere davon abhing, diesen Namen, dieses Gesicht zu finden.
    Der Kofferraum? Der Jaguar war zwei Tage lang in einer Autowerkstatt gewesen, bevor ihn Mr. Bantling am 19. September abholte. Er befand sich nicht in seinem Gewahrsam, unter seiner Aufsicht oder seiner Kontrolle. Mr. Bantling warf nicht einmal einen Blick in den Kofferraum, als er seine Tasche auf den Rücksitz warf und zu einer Geschäftsreise Richtung Flughafen fuhr. Und auch das wird er beweisen, obwohl er immer noch keine Verpflichtung hat, hier irgendetwas zu beweisen.
    Bitte denken Sie daran, es wurde kein einziger Fingerabdruck, kein Haar, keine Faser, kein Kratzer, kein Fleck, kein Sekret am Körper von Anna Prado gefunden, kein einziges Indiz, das ihren Tod mit Mr. Bantling in Verbindung bringt. Und obwohl er nicht für die Morde an den anderen Frauen hier steht, informiere ich Sie, dass auch bei den anderen zehn Opfern keinerlei biologische Spuren gefunden wurden, die auf ihn verweisen. Kein Fingerabdruck, kein Haar, keine Faser, kein Fleck, kein Kratzer. Keine DNA. Nicht die geringste biologische Spur. Nichts.»
    «Einspruch.» C.J. erhob sich. «Der Ermittlungsstand in anderen Fällen ist nicht Teil dieser Verhandlung. Er ist irrelevant.»
    «Einspruch angenommen.»
    Doch es war zu spät. Lourdes hatte den Geschworenen bereits klar gemacht, dass es nichts gab, was Bantling mit den anderen Morden in Verbindung brachte.

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