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Cupido #1

Cupido #1

Titel: Cupido #1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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Rein gar nichts.
    Lourdes fing den Blick einer Frau auf, die sich noch vorher abgewandt hatte. Jetzt nickte die Frau kaum merklich und sah neugierig zu Bantling hinüber. C.J. konnte praktisch hören, was sie dachte: Er sieht nicht aus wie ein Serienmörder. Bantling lächelte die Frau schwach an, und sie lächelte zurück, bevor sie verlegen wegsah.
    «Die erdrückende Beweiskette ist gar nicht mehr erdrückend, nicht wahr, Ladies und Gentlemen? Der Film ist gar nicht so gut. Also lassen Sie sich nicht von den Special Effects blenden, von den blutigen Beweisen und dem bösen Wort Serienmörder im Miami Herald. Denken Sie an den Schwur, den Sie geleistet haben, und – warten Sie noch etwas ab, bis Sie die Kinokarte kaufen.»
    Mit diesen Worten setzte sich Lourdes. Nachdenkliches Schweigen herrschte im Saal. Ihr Mandant legte die Hand auf ihre, als Zeichen seiner Dankbarkeit, während ihm eine perfekt inszenierte Krokodilsträne über die Wange rollte.
    Und C.J. war klar, dass sie ein Riesenproblem hatte.

 
73.
     
     
    «Herrgott nochmal, wie haben Sie das nicht wissen können, C. J.?» Tigler lief in ihrem Büro auf und ab und strich sich nervös über den Schädel. «Jetzt stehen wir da wie ein Haufen College–Studenten im Debattierclub!»
    «Jerry, ich habe es einfach nicht gewusst. Er hat eine Offenlegung abgelehnt. Wir dachten, wir hätten alles im Kasten. Offensichtlich war das ein Irrtum.»
    «Der Wagen dieses Mannes stand vor dem Mord zwei Tage lang in der Werkstatt, und die Sonderkommission, und zwar eine Sonderkommission von erfahrenen Ermittlern, hat das nicht rausfinden können, ohne dass man sie mit der Nase darauf stößt?» Tigler war puterrot im Gesicht. C. J. hatte ihn noch nie so wütend gesehen.
    «Nur weil sein Wagen in der Werkstatt war, bedeutet das nicht, dass er unschuldig ist. Er saß immer noch am Steuer, als man das tote Mädchen in seinem Kofferraum gefunden hat.»
    «Richtig. Aber jetzt sehen wir aus wie blutrünstige Ankläger, die die Augen vor den Fakten verschließen, nur um einem Serienmörder einen Namen zu verpassen und den verschreckten Bürgern einen Sündenbock zu liefern. Wir stehen da wie Anfänger, und das kann ich weiß Gott nicht gebrauchen. Schon gar nicht im Wahljahr.»
    «Ich regele das, Jerry. Ich treffe mich in zehn Minuten mit Detective Alvarez und Agent Falconetti. Ich bringe das in Ordnung.»
    «Das hoffe ich, C. J. Denn jetzt wollen sich nicht mal mehr die Federals mit dem Kerl die Finger schmutzig machen. Tom de la Flors hat sofort seine Anklage zurückgezogen, als er davon hörte. Seiner Meinung nach bedarf es weiterer Ermittlungen, bevor je mand, der vielleicht ein harmloser Bürger ist, nur aufgrund von Indizienbeweisen  angeklagt wird.»  Er hielt inne und wischte sich  die
    Hände an der Hose ab. «Verdammt. Wir haben uns komplett zum Narren gemacht.»
    «Ich bringe das in Ordnung, Jerry.»
    «Das will ich Ihnen auch geraten haben. Ich habe Ihnen vertraut, C. J. Das ist alles, was ich Ihnen dazu noch zu sagen habe.» Er rückte sich das Toupet zurecht und ging zur Tür. «Ich empfehle Ihnen dringend, alles zu tun, damit wir nicht einem Unschuldigen die Nadel in den Arm stechen!»
    Mit einem lauten Knall schlug er die Tür hinter sich zu. Ein paar Sekunden später klopfte es leise, und sie öffnete sich wieder. Manny streckte den Kopf herein.
    «Dein Chef sieht echt mies aus, C. J. Ich glaube, er kriegt gleich nen Herzinfarkt.»
    «Da ist er nicht der Einzige hier!»
    Manny trat ein, gefolgt von Dominick. Alle drei sahen sich ein paar Sekunden schweigend an.
    «Was zum Teufel ist passiert, Jungs?», sagte C.J. schließlich, die Hände flach auf dem Tisch. Sie klang erschöpft. «Wie konnte uns das mit der Werkstatt entgehen? Wo genau war er während der zehn bis vierzehn Stunden, bevor Anna Prados Leiche gefunden wurde?»
    «C. J., du weißt, dass er nie mit uns geredet hat. Er hat nach seinem Anwalt geschrien, bevor wir ihn überhaupt vom Causeway hatten. Und es gab auch keine Offenlegung», sagte Dominick leise. Es fiel ihm schwer, ruhig zu bleiben. «Wir haben dreihundert Leute befragt. Mit keinem davon ist er am achtzehnten oder am neunzehnten September zusammen gewesen. Und es gab nicht den geringsten Anlass zu vermuten, der Jaguar sei vielleicht in der Werkstatt gewesen – der Wagen ist nagelneu.»
    «Er hat das alles lange geplant. Er wollte uns in Sicherheit wiegen und uns dann vor den Geschworenen zum Narren halten. Ich hätte es kommen sehen

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