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Cupido #1

Cupido #1

Titel: Cupido #1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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total nervös, dass ich nicht weiß, wo Lourdes mit ihrer Verteidigung hinwill.»
    «Ach, C. J., wir wissen doch alle, dass der Mann ein Irrer ist. Es macht ihm Spaß, uns aus dem Takt zu bringen. Das gibt ihm einen Kick. Deshalb hat er keine Offenlegung verlangt. Er will, dass wir im Gericht alt aussehen, er will uns austricksen. Wenn er nichts mit der Sache zu tun hätte, dann hätte er uns doch von Anfang an die Informationen gegeben, die seine Unschuld beweisen. Für ihn ist das Ganze ein Spiel, C. J., denk dran. Lass nicht zu, dass es dir so unter die Haut geht, denn genau darauf legt er es an.»
    «Du warst gut heute, bei der Vernehmung und auch im Kreuzverhör. Das wollte ich dir noch sagen, aber du warst so schnell weg. Du hast dir nicht von Lourdes ans Bein pinkeln lassen.»
    «Versucht hat sie's. Und trotzdem hat sie es geschafft, mich wie einen verzweifelten Cop aussehen zu lassen, dessen Karriere im Eimer ist, wenn er den Fall nicht knackt. Hast du auch das Gefühl, dass ich es so nötig habe?»
    «Nein. Vergiss nicht, ich habe dich angerufen.»
    Er lachte. «Glaubst du, sie hat die Jury überzeugt?»
    «Im Gegenteil. Ich finde, du hast das wunderbar hingekriegt.»
    «Wie hat sich Chavez gehalten?» Die Zeugen durften während der Verhandlung nicht im Gerichtssaal sein, damit sie nicht von den Aussagen der anderen beeinflusst wurden.
    «Nicht viel besser als beim letzten Mal. Immerhin war er nach dem letzten Desaster nicht mehr ganz so vorlaut. Aber auch wenn seine Aussage diesmal glatter war, klang sie dafür ziemlich auswendig gelernt. Wir haben also unterm Strich nichts gewonnen.»
    «Was denken die Geschworenen?»
    «Dass Chavez entweder was zu verbergen hat oder blöd ist. Vielleicht beides. Die Spannung zwischen den beiden war nicht zu übersehen. Lourdes und er waren wie Katz und Maus.»
    C.J. erzählte Dominick nicht, dass Lourdes Chavez wieder in dieselben Untiefen wie beim letzten Mal gelotst hatte, mit den gleichen vagen Andeutungen bezüglich seines eigentlichen Motivs, den Jaguar anzuhalten. Mit klopfendem Herzen und Schweiß auf der Stirn hatte C.J. auf die nächste Frage gewartet. Auf die Frage, die dem ganzen Theater ein Ende machen würde.
    Der Tipp. Wusste Lourdes wirklich Bescheid, oder bluffte sie nur? Und wenn ja, würde sie ihr Wissen hier verwenden? Hatte auch sie eine Kopie des Tonbandes? Oder wusste sie vielleicht sogar, wer der Anrufer war? Musste C. J. damit rechnen, dass die mysteriöse tiefe Stimme plötzlich als Zeuge der Verteidigung hier aufmarschierte, als böser Überraschungsgast, und ihren Fall zur Strecke brachte?
    Aber genau wie beim letzten Mal trieb Lourdes Chavez zwar in die Enge, doch dann zog sie sich zurück und beließ es dabei, die Jury ahnen zu lassen, dass etwas faul war an der Geschichte des jungen Cops. Zögernd hatte C.J. aufatmen können.
    «Was steht noch an?»
    «Der Pathologe, die Spurenermittlung, Masterson mit den Porno–Videos. Vielleicht noch zwei, drei Tage. Wahrscheinlich werden wir erst im neuen Jahr fertig, aber bei diesem Richter weiß man nie. Vielleicht kommt er schon übermorgen zum Schluss.»
    «Du hattest Recht, als du sagtest, Chaskel hat es eilig. In einer Woche hat er mehr durchgezogen als die meisten Richter in einem Monat. Und das bei einem Kapitalverbrechen. Wann fängt er morgens an?»
    «Um acht. Gestern und heute sind wir erst abends um neun fer tig geworden. Die Jury ist sauer. Wir verderben ihnen die Ferien. Und ich habe das Gefühl, sie geben mir die Schuld daran. Dabei war ich es nun wirklich nicht, die es drauf angelegt hat, zur schönsten Zeit des Jahres einen Mord verhandeln.»
    «Wie hast du die Feiertage verbracht?» Das Gespräch hatte sich entkrampft, wurde wieder vertrauter. Es tat fast körperlich weh, wie sehr er sie vermisste.
    «Ganz gut», log sie. «Tibby hat mir eine Wollmaus geschenkt. Eine große. Und bei dir?»
    «Nett», behauptete er. «Manny hat mir nichts geschenkt. Dafür hat er einen Knutschfleck bekommen, aber nicht von mir. Und ganz im Geist von Weihnachten hat er auch ein paar verteilt, glaube ich.»
    «Wirklich?»
    «Ich fürchte, deine Sekretärin muss diese Woche Rollkragenpullover tragen.»
    «Oh, Gott. Männer sind so dämlich.»
    «Ja, das sind wir wohl.»
    Sie sagte nichts, aber er merkte, dass sein billiger Kommentar nicht gut angekommen war. Schnell versuchte er abzulenken.
    «Hat sich Tigler wieder beruhigt?»
    «Nein. Das tut er bestimmt auch erst, wenn ich gewonnen habe. Und das sieht

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