Cupido #1
ihre Karten hier, es ist ein Agent Carl Stevens und ein Agent Floyd Carmedy. Kennst du die Jungs?»
«Ja, die kenn ich, Jimbo. Die haben mir gestern schon auf dem Causeway reingepfuscht. Ich geh runter und rede mit ihnen. Wir haben das FBI nicht eingeladen. Und wenn sie nicht auf der Gästeliste sind, dann kommen sie auch nicht rein. Sag Chief Jordan, er soll den Bonus verdoppeln und darauf achten, dass seine Jungs das Gesindel draußen halten.»
«Okay, Dom, du bist der Boss. Und ich bin mächtig froh darüber. Da kommt nämlich gerade noch einer vom Bureau, der mitspielen will, und ich möchte nicht derjenige sein, der ihm sagt, dass er leider draußen bleiben muss. Auf seiner Visitenkarte steht Special Agent in Charge Mark Gracker. Wenn du aus dem Fenster schaust, er ist der, der grade auf dem Rasen die Rede hält.»
Verdammt. Gracker. Dominick fuhr sich durch die Haare und schloss die Augen.
«Alles klar, Jimbo. Ich kümmer mich um die Feds. Ich komm jetzt runter. Ich muss nur noch den Regional Director vorwarnen, dass heute Nachmittag wohl ein Tornado über ihn wegfegt.» Regional Director Black war der Leiter des FD LE. Dominicks Boss. Der würde sich freuen, wenn er ihm sagte, dass er mit dem Special Agent in Charge des FBI Wettpinkeln spielte. Das Gute an Black war, dass er die Feds genauso wenig leiden konnte wie Dominick; nur konnte er es auf seinem Posten nicht laut sagen. Öffentlich würde er den Hahnenkampf zwischen den Behörden kritisieren, aber wenn die Kameras aus waren und die Türen zu, wäre er es, der Dominick auftrug, es den FBI–Idioten heimzuzahlen. Black war nämlich schon Regional Director gewesen, als Gracker ihm die Lorbeeren in dem Fall mit dem organisierten Verbrechen abgejagt hatte.
«Aber bevor du rausgehst, Dom, hab ich noch ein paar Sachen für dich, oder hast du schon vergessen, dass ich eins draufsetzen wollte?»
«Na, ich hoffe, dass jetzt die gute Nachricht kommt. Und gegen die von eben muss sie richtig gut sein. Schieß los, Jimbo, versüße mir den Tag.»
«Oh, keine Sorge, das schaff ich leicht. Sieht aus, als hätten wir Blut hier unten im Schuppen gefunden. Und vielleicht sogar ne Mordwaffe. Yippieh–Yeh.»
24.
Dominick wies Masterson und Bowman an, sich mit den Videokassetten und dem Bad zu beeilen, und überließ Manny die Armani–Anzüge im Wandschrank. Dann ging er hinaus auf den Rasen vor dem Haus. Der junge Cop vom Beach Department stand immer noch an der Tür Wache. Er sah wütend aus.
In schwarzen Anzügen, schwarzen Krawatten und schwarzen Sonnenbrillen standen Stevens und Carmedy draußen auf der Wiese und machten sich Notizen. Stevens hielt sich außerdem ein Telefon ans Ohr, aber Dominick vermutete, dass das nur Show für die Fernsehkameras auf der anderen Straßenseite war. Er kannte Stevens von einer gemeinsamen Organized Crime Task Force. Er war schwul, maricón, wie Manny das auf Spanisch nannte. Und wahrscheinlich hatte er seine Mutter an der Strippe, die ihn fragte, was er sich zum Abendessen wünsche.
Auf der anderen Straßenseite, neben der schwarzen Ford–Taurus–Flotte des FBI, die die Backsteineinfahrt blockierte, stand der FBI Special Agent in Charge Mark Gracker. Und neben ihm stand der Star von Channel 10, Lyle McGregor. Gracker machte ein ernstes, finsteres Gesicht. Lyle strahlte.
Dominick wollte nicht so unhöflich sein, Gracker bei seinem Live–Interview zu unterbrechen, nur um ihm zu sagen, dass er einen Durchsuchungsbefehl der Bundespolizei auftreiben müsste, falls er mit den andern Kindern im Sandkasten spielen wollte. Er ließ Stevens mit seiner Mama plaudern und befasste sich erst einmal mit Mulder alias Carmedy. Wie ein Löwe, das schwächste Opfer zuerst.
«Hallo, Floyd. Floyd Carmedy, richtig? Vom Bureau? Ich bin FDLE Special Agent Dominick Falconetti.» Von vorneherein klarstellen, wessen Territorium das hier ist. Hier bist du nicht FBI Agent
Carmedy. Hier bist du einfach Floyd. Dominick streckte ihm eine Hand entgegen.
Floyd Carmedy schüttelte sie. «Agent Falconetti. Freut mich. Sind Sie hier der Leiter?»
«Das bin ich, Floyd, das bin ich. Was kann ich für Sie tun?»
Inzwischen hatten sich die Scheinwerfer von Gracker abgewandt und hielten auf einen Techniker der Spurenermittlung, der gerade eine große schwarze Plastiktüte aus der Eingangstür herausbeförderte. Gracker musste Dominick bemerkt haben. Er setzte sich die schwarze Sonnenbrille wieder auf und kämpfte sich auf seinen kurzen
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