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Cupido #1

Cupido #1

Titel: Cupido #1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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Beinen über den Rasen. Die hohen Absätze seiner schwarzen Lederslipper versanken im Gras.
    Floyd wollte gerade etwas sagen, doch als er Gracker im Augenwinkel sah, bremste er sich und trat respektvoll einen Schritt zurück, um Gracker den ihm gebührenden Platz in der Runde einzuräumen.
    Mark Gracker stolzierte heran, die Brust unter dem schwarzen Anzug stolz geschwellt, die schwarze Krawatte baumelte über seinem Bierbauch, und schob sich vor Carmedy.
    «Agent Falconetti. Ich habe den ganzen Tag versucht, Sie zu erreichen. Wir müssen ins Haus», erklärte er mit grabesschwerer Stimme. Nur die Fakten, Ma'am. Er war gute zehn Zentimeter kleiner, und Dominick konnte ihm auf den Kopf sehen, wo das Haar dünner wurde und die bleiche Haut durchschien.
    Dominick warf einen Blick in Richtung von Lyle McGregor und seinem Kamerateam. Hatte Gracker ihn über die Medien zu erreichen versucht? Gehofft, dass Falconetti die Mittagsnachrichten sah?
    «Hallo, Mark. Lange nicht gesehen.»
    Mark Grackers bleiches Teiggesicht wurde rot, und er presste die Lippen aufeinander. Dominick wusste, wie Gracker es hasste, beim Vornamen genannt zu werden. Egal wo, egal von wem. Wahrscheinlich musste sogar seine Frau Special Agent in Charge Gracker zu ihm sagen, wenn sie vögelten.
    «Ja, ist eine Weile her, Dominick. Sie wissen, dass ich jetzt FBI Special Agent in Charge in Miami bin, oder?»
    «Ja, habe ich gehört. Herzlichen Glückwunsch. Ist sicher eine Menge los bei Ihnen.»
    «Ja, das ist es. Bei Ihnen ist aber auch eine Menge los. Das FBI muss den Tatort in Augenschein nehmen, und der kleine Scheißer vom Miami Beach Department da draußen lässt uns nicht durch.» Gracker trat von einem Fuß auf den anderen, versuchte sich auf die Zehenspitzen zu stellen, da ihm der Größenunterschied zu Dominick offenbar nicht behagte.
    «Hm. Das ist ein Problem. Wissen Sie, uns liegt nur ein Durchsuchungsbefehl der örtlichen Behörde vor, und danach haben nur hiesige Mitarbeiter Zugang zum Gegenstand der Haussuchung. Ich fürchte, das Federal Bureau of Investigation taucht darauf nicht auf. Wir werden Ihre Unterstützung in diesem Fall nicht brauchen.»
    Kleine Schweißperlen tauchten über Grackers dicker Oberlippe auf. «Sie wissen, dass der Siban–Mord unter unsere Zuständigkeit fällt. Er ist auf Bundesgebiet verübt worden. Das FBI übernimmt die Ermittlungen.»
    «Das ist prima. Gratuliere. Doch Bantling wurde wegen des Prado–Mords festgenommen.» Er betonte den Namen Prado, als bringe er einem Vorschüler das Buchstabieren bei. «Und wir sind hier aufgrund von Hinweisen, die wir bei der Ermittlung zu diesem Fall zusammengetragen haben. Wenn wir etwas finden, das ihn irgendwie mit dem gewaltsamen Tod von Siban in Verbindung bringt, melde ich mich bei Ihnen.»
    Gracker war jetzt dunkelrot im Gesicht. Wo war Lyle mit seiner Kamera, wenn man ihn wirklich mal brauchte? «Sie zwingen mich also, einen Durchsuchungsbefehl der Bundesbehörde zu beantragen?»
    «Ja, ich fürchte, das wird sich nicht umgehen lassen. Und das Haus steht dem FBI natürlich jederzeit offen – wenn wir hier fertig sind.»
    «Ich glaube, ich werde mich in dieser Sache an Director Black wenden müssen.»
    «Director Black ist über die Lage bereits unterrichtet, und er bittet schon mal im Voraus um Verzeihung, falls das alles dem FBI Unannehmlichkeiten bereiten sollte. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden, ich muss wieder an die Arbeit.»
    Dominick drehte sich um und ließ einen fassungslosen und stinkwütenden Mark Gracker auf dem Rasen zurück. Scully und Mulder stierten einfältig in die Gegend, wobei sie verzweifelt versuchten, vor den Kameras, die sich jetzt wieder auf sie richteten, wichtig auszusehen. Dominick lief die Stufen zur Haustür hinauf und sagte leise zu dem jungen Cop vom Beach Department: «Gut gemacht.»
    «So ein Arsch!», murmelte der Beach Boy.
    Dann drehte sich Dominick noch einmal um und rief über die Wiese: «Schön, Sie wieder zu sehen, Mark. Und nochmal herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Beförderung.»
    Und kehrte ins Haus zurück.

 
     
25.
     
     
    Er ging durchs Haus zur Terrassentür, die hinaus in den Garten führte. Hinter dem Pool stand unter der Fächerpalme in einem Winkel des Gartens eine weiße Hütte mit einem kleinen Fenster. Sie wirkte weniger wie ein Schuppen als wie ein nettes kleines Häuschen, dessen Dach sogar mit Schindeln gedeckt war. Die schwarzen Vorhänge vor dem Fenster waren zugezogen. Dominick traf Jimmy

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