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Cupido #1

Cupido #1

Titel: Cupido #1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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das sagen?»
    «Ich kann die genaue Menge nicht bestimmen. Der Wert des Haloperidols war relativ übersichtlich. Ich glaube, damit hat er sie vor ihrem Tod eine Weile ruhig gestellt. Was das Mivacurium–chlorid angeht – wahrscheinlich genug, um sie vollständig zu lähmen. Aber vergessen Sie nicht, Mivacron hat keine Wirkung auf das Bewusstsein. Sie war also wach, aber unfähig, sich zu bewegen. Das Mittel wirkt nur kurz, deshalb muss es auch als Infusion gegeben werden, und nach dem Tod hat es eine geringe Halbwertszeit, sodass sie wahrscheinlich gestorben ist, während sie noch am Tropf hing. Das erklärt auch, warum das Hämatom so frisch ist. Die Infusion wurde kurz vor ihrem Exitus gelegt.»
    «Dieser Psycho hat also – und wenn er Haloperidol braucht, ist er ja wirklich ein Psycho –» Vor Zorn über das unglaubliche, kranke Bild, das sich in seinem Kopf zusammenfügte, konnte Dominick nicht weitersprechen. Als wäre der Tod dieser jungen Frauen nicht sowieso schon tragisch genug gewesen! Oder nicht bestialisch genug! Er riss sich zusammen und fragte: «Was bedeutet das überhaupt, Dr. Neilson? Ist er ein Schizo, ein Manisch–Depressiver oder ein Psychopath? Warum genau bekommt einer Haldol verschrieben?»
    «Ich bin kein Psychiater, Agent Falconetti. Das kann ich Ihnen aus dem Stegreif nicht sagen. Haloperidol wird bei verschiedenen psychischen Krankheiten verschrieben.»
    «Oh, Mann. Da werden die wieder auf Unzurechnungsfähigkeit plädieren», stöhnte Manny. Die Schuldfähigkeit in Frage zu stellen war eine überaus beliebte Strategie der Verteidigung, wenn der Angeklagte eine entsprechende Vorgeschichte hatte. Konnten seine Anwälte in einem solchen Fall glaubhaft machen, dass er das Wesen oder die Auswirkung seiner Handlungen nicht begriff oder nicht zwischen Gut und Böse unterscheiden konnte, würde das Gericht oder die Jury den Angeklagten für schuldunfähig befinden. Dann übersprang der Angeklagte das Feld «Gehen Sie direkt ins Gefängnis» und wanderte stattdessen ins Irrenhaus. Das Problem war nur, dort gab es keine Mindestfreiheitsstrafe. Sobald er seine «geistige Gesundheit» wiedererlangte, würde er entlassen werden. So einfach war das. Mit ein bisschen Glück und genug Geld, sich günstige psychologische Gutachten zu beschaffen, konnte er sich schon nach kaum zehn Jahren die Rückfahrkarte kaufen, nach Hause in seinen beschaulichen Vorort.
    Dominick stellte sich die letzten Minuten des kurzen Lebens der armen Anna Prado vor. Er dachte daran, wie ihn ihre blauen Augen aus dem Kofferraum heraus angestarrt hatten – das Grauen, das sie während der letzten Momente gesehen hatte, war für immer in diesen Blick eingebrannt gewesen. Manny war nicht mehr der Einzige, dem übel war. Dominick stammelte, versuchte seine Gedanken zu ordnen, das Unbegreifliche zu begreifen. Langsam fand er die Worte für das Szenario, das wie ein Horrorfilm in seinem Kopf ablief.
    «Dieser Psycho gibt dem Mädchen also Haldol, das eigentlich für ihn bestimmt war. Sie verfällt sofort in hilflose Benommenheit, und er führt sie von der Theke zum Hauptausgang des Level hinaus. Unter den Augen von Hunderten von Zeugen, von denen die Hälfte entweder so zugekokst oder betrunken ist, dass sie nicht einmal merken würden, wenn ihr eigenes Date ein Serienmörder wäre. Sobald er sie draußen hat, lässt er sie eine Weile in Lummerland, indem er ihr Spritzen oder Pillen gibt, und amüsiert sich so lange mit ihr. Und nachdem er sich ein paar Tage oder sogar Wochen an ihr erfreut hat, Spielchen gespielt und sie wahrscheinlich auf unendlich viele perverse Arten vergewaltigt hat, lässt er sie zu sich kommen, damit sie beim großen Finale mit dabei ist. Er legt ihr eine Infusion und gibt ihr eine ordentliche Dosis einer Droge, die jeden Muskel ihres Körpers komplett lähmt, nur leider nicht das Bewusstsein. Also bekommt sie die unmenschlichen Qualen vollständig mit, als er ihr mit einem Skalpell die Brust aufschlitzt, das Sternum aufbricht und ihr Herz rausschneidet. Gottverflucht. Der hier ist wirklich noch schlimmer, als Bundy oder Rolling es waren.»
    Dr. Neilson meldete sich noch einmal zu Wort. Glücklicherweise sprudelte er nicht mehr ganz so über vor Begeisterung wie noch vor fünf Minuten, sonst hätte Dominick ihm wahrscheinlich eine reingehauen – oder ihn zumindest festgehalten, während Manny zuschlug. «Ich habe Pflasterspuren an den Augen gefunden, an beiden Lidern fehlte ein Teil der Wimpern.»
    «Was

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