Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cupido #1

Cupido #1

Titel: Cupido #1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
Vom Netzwerk:
bedeutet das?»
    «Ich glaube, er hat ihr die Lider festgeklebt, damit sie die Augen nicht schließen konnte.»
    «Er hat sie gezwungen, dabei zuzusehen? Als er ihr das Herz rausriss? Was für ein abartiger Wichser!» Dominick schüttelte den Kopf, er versuchte die Bilder aus seinem Kopf zu verscheuchen. «Gott sei Dank haben wir diesen Typen festgenagelt, Bär.»
    Manny sah auf Anna Prados nackten, verstümmelten Körper hinunter. Sie war eine Tochter, eine Schwester, eine Freundin gewesen. Ein Mädchen, das hübsch genug war, um zu modeln. Jetzt wurde die Haut auf ihrer Brust von dicken, schwarzen Fäden zusammengehalten, vom Nabel bis zum Hals, das schwarze Zickzackkreuz schloss das Loch, wo ihr Herz gewesen war.
    «Ich hasse diese verdammte Leichenhalle», war alles, was er herausbrachte.

 
34.
     
     
    13505 Dahlia Street, Apt. 13, Flushing, Queens County, New York.
    Da war es, schwarz auf weiß. Erfasst im Auto-Trackback, den Dominick ihr gestern Abend vorbeigebracht hatte. William Rupert Bantlings Adresse, wie er sie für seinen New Yorker Führerschein angegeben hatte, von April 1987 bis April 1989. Ein paar Bushaltestellen vom St. John's College, zehn Minuten mit dem Auto über den Northern Boulevard zu ihrem Apartment in der Rocky Hill Road und nur einen Block entfernt von Bally's Fitness Ecke Main Street und 135th Street, wo sie zum Aerobic ging.
    C. J. lehnte sich zurück und atmete tief durch. Obwohl sie schon in dem Moment, als sie seine kranke Stimme im Gerichtssaal hörte, instinktiv gewusst hatte, dass Bantling der Clown war – erleichtert war sie schon, bestätigt zu sehen, dass sie Recht gehabt hatte. Dass sie nicht wieder durchdrehte. Es war seine Stimme, und C. J. litt nicht unter Verfolgungswahn. Hier hatte sie den Beweis.
    Er hatte nur wenige Kilometer entfernt gewohnt. Sie erinnerte sich an seine Worte in jener Nacht, das Kichern, als er in ihr Ohr flüsterte.
    Ich werde dich beobachten, Chloe, immer. Du entkommst mir nicht, denn ich werde dich immer finden.
    Und das hatte er wörtlich gemeint, begriff sie jetzt, denn er hatte sie wirklich beschattet. Wahrscheinlich im Fitnessstudio. Vielleicht in der U–Bahn. Vielleicht im Peking House in Flushing oder bei Tony's, ihrer Lieblingspizzeria auf dem Bell Boulevard in Bayside. Er hatte sie überall beobachten können, denn er war dort gewesen, um die Ecke, die ganze Zeit. Ihre Gedanken rasten zwölf Jahre zurück und suchten in ihrem damaligen Leben nach dem Gesicht, das sie jetzt kannte – doch sie fand es nicht.
    Es klopfte, aber bevor sie «herein» sagen konnte, wurde die Tür aufgerissen, und Marisol stand auf der Schwelle. An ihrem Arm rasselten siebzehn goldene Armreifen.
    «Sie wollten mich sehen?», fragte sie.
    «Ja. Ich wollte über die Zeugenaussagen im Cupido–Fall sprechen, die wir nächste Woche aufnehmen müssen.» Sie gab ihr Bantlings Festnahmeprotokoll. Neben jeden Beamten hatte sie einen Terminvorschlag für die Vernehmung geschrieben. Dominick hatte sie ganz ans Ende der Woche gesetzt, obwohl er als Leiter der Ermittlungen eigentlich an den Anfang gehörte. Sie hatte heute Morgen nach der Sitzung bei Dr. Chambers noch eine zweite Entscheidung gefällt. Die erste war, dass sie nach besten Kräften den Fall weiter bearbeiten würde, zumindest bis alles in die Wege geleitet war. Zweitens war sie zu dem Entschluss gekommen, dass dies nicht der rechte Zeitpunkt für eine Liebesgeschichte war, und erst recht nicht mit dem leitenden Ermittler eines so wichtigen Falls – dessen Angeklagter auch nicht irgendein Angeklagter war. Sie musste auf Distanz gehen, die Beziehung aufs rein Berufliche zurückschrauben. Ganz gleich, was sie für Dominick empfand oder für ihn empfinden könnte, es gab einfach zu viele Geheimnisse, die zwischen ihnen standen. Und eine Liebe, die auf Täuschung und Lügen basierte, war wie ein Kartenhaus: Am Ende würde alles in sich zusammenfallen.
    «Wir haben sehr wenig Zeit, Marisol, und wir müssen eine Menge Zeugen vernehmen.» C. J. versuchte es mal mit dem Teamwork–Ansatz. «Wir müssen den Fall in zwei Wochen vor die Grand Jury bringen. Ich habe für jeden Beamten den Termin vorgeschlagen, der mir am besten passen würde. Vereinbaren Sie fünfundvierzig Minuten mit jedem Officer und drei Stunden mit Alvarez und Falconetti.»
    Marisol griff nach dem Festnahmeprotokoll. «Okay. Sonst noch was? Es ist fast halb fünf.»
    Ach ja. Die Stunde des fallen gelassenen Griffels. C.J. hätte es beinahe

Weitere Kostenlose Bücher