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Curia

Curia

Titel: Curia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oscar Caplan
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hatte. »Was glaubst du wohl, welche Kirche gemeint war? Und die Tatsache, dass dieser Physiker in Frankreich arbeitet, rundet das Bild ab. Ganz zu schweigen von dem esoterischen Geheimnis, von dem Kassamatis andauernd faselt.«
    »Was wirst du tun?«
    »Das fragst du mich noch? Falcon ist ein Zweihundertmilliarden-Dollar-Projekt. Und es ist unser Geld, nicht das der Regierung.«
    »Roy, halt mich diesmal raus. Es wissen schon zu viele Leute von dem Pulver. Wenn dem Physiker was zustößt, kommt der Energieminister zwangsläufig auf mich.«
    »Wir müssen uns dieses Pulver beschaffen. Alles, was es davon gibt. Ich brauche deine Hilfe.«
    »Tut mir leid, aber das Spiel wird mir zu gefährlich. Das könnt ihr alleine durchziehen.«
    »Dieser Mayo reist morgen Vormittag wieder ab. Mir bleibt keine Zeit mehr, um jemanden zu finden, den ich nach Oak Ridge schicken kann, verstehst du das nicht?«
    »Dann müsste ich das FBI -Büro in Knoxville mit hineinziehen, und das will ich nicht. Damit gefährde ich meine politische Zukunft.«
    »Deine politische Zukunft?« Fitzwilliam schlug sich aufs Knie. »Dass ich nicht lache! Ganz schön dreist, mein Lieber. Wer hat dich denn auf diesen Sessel gehievt? Hast du vergessen, was ich dir gestern Nacht gesagt habe?«
    »Ich finde schon jemand anderes, der mir den Wahlkampf finanziert.«
    »Ach ja? Ich garantiere dir, dass kein Mensch es wagen wird, dir auch nur einen Cent zu geben, wenn das Komitee anders beschließt. Außerdem warne ich dich: Wir wissen alles über das saudische Öl.«
    Claytons Gesicht nahm einen besorgten Ausdruck an.
    »Wenn du dich nicht an die Abmachungen hältst, werden wir dir einen solchen Skandal anhängen, dass du die Monate, die dir noch bleiben, im Hochsicherheitsgefängnis von Wallens Ridge verbringst.« Er blies einen Rauchring zur Decke. »Nun, wie lautet deine Antwort?«
    Clayton wandte mit zusammengepressten Lippen den Blick ab. »Musst du dich gleich so aufregen?«
    Fitzwilliam beugte sich zu Clayton vor und klopfte ihm auf die Schulter. » That’s my boy ! Jetzt hör mir gut zu …«
    »Aber was mache ich mit dem FBI ?«, fragte Clayton, als Fitzwilliam fertig war.
    »Das ist dein Problem. Ich will das Pulver von Mayo. Viereinhalb Gramm plus die dreihundert Milligramm von Wendel.«
    »Aber um das Pulver, das die Psychoanalytikerin hat, kümmert ihr euch.«
    »Erst mal müssen wir sie finden, und dafür brauchen wir dich.«
    »Schon wieder? Warum denn?«
    »Du musst ein Wörtchen mit denen von der National Security Agency reden.«
    »Was haben die denn jetzt damit zu tun?«
    »Die NSA hat scharfe Ohren, und wir wollen, dass sie die direkt auf Frankreich richten.«
    »Die Psychoanalytikerin hält sich in Frankreich auf, und sie steht ganz sicher in Kontakt mit St. Pierre«, sagte Fitzwilliam. »Für die Techniker der NSA dürfte es ein Kinderspiel sein, die Telefonate der beiden abzufangen. Ich will wissen, wo diese Frau steckt. Ist das klar?«

    Ein schwarzer Buick Lucerne mit dem Kennzeichen von Nashville wechselte auf die rechte Spur des Oak Ridge Turnpike und bog in die Michigan Avenue ab. Kurze Zeit später fuhr das Auto über eine schwach beleuchtete Landstraße.
    Vor einem Brownstone-Haus im viktorianischen Stil verlangsamte der Buick auf Schritttempo. Der Fahrer mit schief sitzender Kappe und texanischer Krawatte parkte auf der anderen Straßenseite und schaltete die Scheinwerfer aus. Der neben ihm sitzende Mann mit Pferdeschwänzchen und schwarzer Lederjacke stellte das Radio an. Als er einen Sender gefunden hatte, der Bluegrass-Musik spielte, biss er in ein Täfelchen Kautabak. Die Uhr auf dem Armaturenbrett zeigte 22:00 Uhr.
    Um 23:50 Uhr ging ein Licht über dem Eingang des Hauses an. Ein junger Mann im blauen Blazer und grauen Hosen erschien in der Tür.
    »Das ist Mayo.« Der Fahrer schaltete das Radio aus.
    Mayo verabschiedete sich winkend von dem Paar, das auf der Türschwelle stand, ging auf das Gartentor zu und stieg in einen blauen Chevrolet Cavalier. Die Scheinwerfer leuchteten auf, und das Auto fuhr an. Der Buick folgte ohne Licht.
    Wenig später setzte der Fahrer des Buick ein rotierendes Signallicht auf das Autodach, stellte eine Sirene an und beschleunigte, bis er neben dem Chevrolet fuhr. Der Mann mit dem Pferdeschwanz gab Mayo ein Zeichen anzuhalten. Die beiden kamen auf den Chevrolet zu. Der Schein einer starken Taschenlampe traf Mayo ins Gesicht.
    »Führerschein und Fahrzeugpapiere, bitte«, sagte der Mann mit der

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