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Curia

Curia

Titel: Curia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oscar Caplan
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zurück.
    Mit einer Hand fuhr er an der Unterseite des Kotflügels entlang. Was war das? Ein Behälter aus glänzendem Metall. Er drehte ihn in der Hand hin und her.
    »Was ist das denn?«, fragte Khalid.
    »Meiner Meinung nach ist das ein Sender.« Théo hieb mit der Faust auf die glühende Karosserie. » Merde , merde und noch mal merde! « Sein Blick wanderte über die Hügelkämme.
    »Ein Sender? Willst du damit sagen, dass uns jemand hinterherspioniert?« Khalid riss ihm die Metallschachtel aus der Hand, warf sie auf den Boden und wollte sie zertreten.
    »Halt!« Théo hob sie auf.
    »Warum?«
    »Wenn wir sie wegwerfen, wird derjenige, der sie angebracht hat, merken, dass wir sie entdeckt haben.«
    »Na und? Soll er doch denken, was er will, dieser Sohn eines Schakals.«
    »Das hängt davon ab, wer es ist.«
    »Wer soll es schon sein?« Khalid wies mit einer Kopfbewegung auf Rakan.
    »Nein, ich glaube, das waren diese beiden Typen oben auf dem Hügel. Wir müssen ihnen vormachen, dass wir von hier abhauen.« Théo wog den Sender in seiner Handfläche. »Allerdings werden sie, gelinde gesagt, überrascht sein, wenn sie uns schon nach einem Tag abfahren sehen.«
    »Meinst du, sie werden uns folgen?«
    »Schwer zu sagen. Sie könnten sich damit begnügen, auf ihrem Monitor zu kontrollieren, welche Richtung wir einschlagen, ohne uns hinterherzufahren.«
    »Fahren wir Richtung Haql und machen dann kehrt«, schlug Khalid grinsend vor.
    Théo nickte. »Wir fahren etwa fünfzehn Kilometer auf dieser Straße, die bis zur Grenze führt, halten an und treten dieses Ding kurz und klein. Dann verstecken wir uns irgendwo und warten. Wenn nach einer Weile niemand Verdächtiges vorbeikommt, kehren wir um.«
    »Und fahren wohin? Nach Tabuk?«
    »Nein. Nach Wadi Aynunah.«
    »Bist du sicher?«
    »Nein, aber ich habe keine andere Wahl. Khalid, fühl dich nicht verpflichtet, mit mir zu kommen. Ich meine es ernst. Du bist der letzte Mensch auf der Welt, dem ich Schwierigkeiten bereiten möchte.«
    »Und ich soll dich allein weitermachen lassen, damit du den ganzen Ruhm und das Geld einheimst? Vergiss es. Außerdem, was glaubst du wohl, wie weit du kommst, elender Existenzialist, ohne Allahs Schutz und meinen?«
    Théo drückte ihm stumm die Hand.
    Er spähte zu Rakan hinüber. Der saß noch immer rauchend auf seinem Stein. Von dort aus konnte er sie nicht sehen. Théo wechselte einen verschwörerischen Blick mit Khalid, bückte sich und schob den Sender wieder unter den Kotflügel. Der Magnet haftete sofort am Blech.
    Sie wollten gerade wieder ins Auto steigen, da kniete Khalid nieder und hob die Arme zu Himmel. »Barmherziger Allah, wir danken dir für deinen väterlichen Schutz. Er auch.«
    »Welchen Schutz denn?«
    »Oh, wie undankbar der Mensch doch ist! Seine Undankbarkeit kennt keine Grenzen. Ist der geplatzte Reifen etwa auch ein Ergebnis einer deiner Entscheidungen gewesen? Na, du mieser Ungläubiger, was sagst du? Ich höre!«
    Théo suchte eine Antwort, aber er fand keine.

    Ein Duft nach Kardamom und Safran wehte durch das Zelt des Scheichs und vermischte sich mit dem Duft des Kaffees. Die Löffel klingelten in den Tassen.
    »Sie sind unterwegs zur jordanischen Grenze.« Der Scheich rührte in seinem Kaffee. »Sie haben gesagt, dass sie nach Kairo zurückwollen.«
    St. Pierre habe ihm erklärt, dass er sich von Paris aus mit der Abteilung für Altertümer in Riad in Verbindung setzen würde, um ein gemeinsames Ausgrabungsprojekt des Louvre und Saudi-Arabiens im Wadi Hurab anzuregen.
    »Das passt nicht zu ihm, schon nach einem Tag aufzugeben«, sagte Monsignore Guzman und biss in eine halwa .
    »Aber dieses Projekt mit dem Louvre wirkt logisch«, meinte der Scheich.
    »Ich sage, wir müssen ihnen folgen.«
    »Wir haben Wichtigeres zu tun«, sagte Al Kaddafi.
    »Wichtigeres als das hier?« Der Monsignore schluckte ein weiteres Gebäck hinunter und trank seine Kaffeetasse in einem Zug leer. »Was wäre das denn?«
    »Morgenstern. Der General ist heute Nacht mit vier anderen Mossad-Agenten in der Wüste Rub Al-Khali, im Süden der Ostprovinz, mit dem Fallschirm abgesprungen. Jemand hat sie erwartet. Sie sind mit einem Geländewagen nach Norden gefahren.«
    »Aha! Und warum hast du mir das nicht gleich gesagt, Partner?«
    »Ich wollte mir erst Gewissheit über seine Absichten verschaffen.«
    »Deine Sorgfalt ist lobenswert.« Der Monsignore würgte sein letztes Kuchenstück hinunter, streckte die Hand aus und bediente sich,

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