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Curia

Curia

Titel: Curia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oscar Caplan
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was ich will.«
    »Aber die Dateien sind sicher alle verschlüsselt.«
    »Versteht sich. Ich lade mir eine Kopie runter und bearbeite sie in aller Ruhe.«
    »Wie viel Zeit werden Sie brauchen, um die Zugangsschlüssel zu finden?«
    »Die Passwörter sind eine Kleinigkeit. Das eigentliche Problem ist, den Code für die Dateien rauszukriegen, dafür muss ich ein Decodierungsprogramm schreiben.«
    Die erforderliche Zeit hänge von der Zeichenfolge und von der Anzahl der Zeichen des Codes ab, so Carlomagno. Wie viele Millionen Permutationen mit Wiederholung man bräuchte, bevor man den Code fand? Das ließe sich so nicht sagen, man müsse es ausprobieren.
    »Mehrere Wochen?«, fragte der Kommissar.
    »Vielleicht weniger, mit ein bisschen Glück.«
    Poirot spreizte die Flügel und stieß einen langen, gutturalen Laut aus.

    Der Archivar hatte van Daalen von seinem Besuch im Borgmann berichtet und war hinausgegangen. Van Daalen wählte eine Nummer.
    »Hier geschieht etwas Merkwürdiges«, sagte er auf Französisch.
    » Mon ami «, antwortete eine Männerstimme am anderen Ende, »du leitest eine esoterische Bibliothek. Merkwürdige Ereignisse gehören zu deinem Beruf.«
    »Heute Morgen sind zwei Französinnen zu uns gekommen.«
    Van Daalen erzählte, wobei er besonders auf die ungeklärten Details der Schlüssel und auf das Buch einging.
    »Was ist so Besonderes an diesem Büchlein?«, fragte die Stimme.
    »Es enthält eine Art Rätsel, das mir zu denken gibt.«
    Van Daalen zitierte den Satz: »Es ist der Ort, wo die Päpste die Großen Arkanen betrachten.« Der Satz hatte schon vor Jahren seine Aufmerksamkeit erregt, als er das Buch von einem Adeligen in Florenz gekauft hatte. Der Archivar war überzeugt, dass der Anonymus wirklich Elia del Medigo war und Ioannus niemand anderes als Pico della Mirandola.
    »Es könnte eine Allegorie sein, hinter der sich ein Geheimnis verbirgt«, sagte Van Daalen. »Schon als ich das Büchlein gekauft habe, war mir diese Idee gekommen.«
    »Bist du sicher, dass deine Phantasie nicht mit dir durchgeht? Vielleicht war es wirklich eine Buchrecherche.«
    »Bleibt die Sache mit den Schlüsseln. Vergiss außerdem eines nicht: Pico della Mirandola starb, weil er etwas entdeckt hatte, was er nicht hätte entdecken dürfen.«
    »Na und? Er hat das Geheimnis mit ins Grab genommen, und jetzt ist es im Vatikan in Sicherheit. Kannst du dir einen sichereren Ort vorstellen?«
    »Mit ins Grab genommen?«, erwiderte Van Daalen. »Da wäre ich mir nicht so sicher. Denk mal an seine Beziehung zur Kirche. Und denk daran, dass der da oben niemals etwas vergaß.«
    Am anderen Ende herrschte Schweigen. Dann: »Wie heißt die Französin von Zimmer 11?«
    »Raisa Belmont.«
    »Raisa Belmont?«
    »Wieso, sagt dir der Name etwas?«
    »Nein, nein«, erklärte die Stimme. »Warum sollte er mir etwas sagen?«
    »Ihr Name steht im Paris-Führer. Sie ist Psychoanalytikerin. Was tun wir jetzt?«
    »Eine Warnung mag vorerst genügen. Ich kümmere mich darum.«

    »Diese Frau ist teuflisch«, sagte die Stimme. »Gestern hat sie Kowalski in Paris abgeschüttelt, heute finden wir sie in Amsterdam in der BPH wieder.«
    »Hat van Daalen Verdacht geschöpft?«, fragte eine Stimme mit starkem amerikanischen Akzent am anderen Ende der Leitung.
    »Nein.«
    »Was weiß er von dieser Geschichte?«
    » Mon cher ami , was soll er schon wissen? Van Daalen ist ein externes Mitglied, ein kleines unbedeutendes Rädchen.«
    »Vielleicht ist der Moment gekommen, Guzman mit reinzuziehen. Holy shit! Bei all den Geldern, die wir dem Opus Dei rüberschieben, wird es doch Zeit, dass die auch mal was unternehmen, meinst du nicht?«
    »Ist das nicht ein bisschen verfrüht?«, fragte die Stimme. »Warum sollten wir uns eine Blöße geben? Lassen wir Guzman seinen Weg weitergehen, dann muss sich vielleicht niemand von uns die Hände schmutzig machen.«
    »Und was unternehmen wir wegen der Frau?«
    »Die weiß nichts. Wir begnügen uns mit einer Warnung.«
    » Okey dokey . Aber das muss sitzen. Sie und dieser Typ vom Louvre müssen begreifen, dass sie an der Endstation angekommen sind. Wir kümmern uns hier darum, dass die Welt sich richtig herum dreht, und diese Leute nerven mit ihrem Scheiß.«
    »Sorgst du dafür, dass das Komitee informiert wird?«
    »O. K., aber wenn du nach Washington zur Versammlung des Währungsfonds kommst, müssen wir die ganze Sache noch einmal ausführlich besprechen.«
    Klack. Am anderen Ende der Leitung folgte ein

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