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Cut

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Titel: Cut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Kyle Williams
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daran denken, wie oft ich mit ihm zusammen aus diesem Haus getreten war, lachend oder streitend. Wir waren schon so lange eng befreundet, dass wir anscheinend immer in das eine oder andere Extrem fielen. Ich stieg in den Impala und fuhr die Peachtree Street hinunter Richtung Piedmont-Krankenhaus. Ich hatte ein so großes Verlangen nach einem Drink, dass ich es bis in die Haarspitzen spüren konnte. An manchen Tagen überwältigte mich die Sucht regelrecht.
    Ich musste wieder an das Messer denken, das die Polizei in Charlies Haus unter der Matratze gefunden hatte. Die erste Durchsuchung hatte nichts ergeben, aber bei der zweiten entdecken sie ein blutverschmiertes Messer? Irgendetwas stimmte nicht. Herrje, warum hörte ich nicht auf meine Instinkte? Wunschknochen wusste, dass Charlie unser Hauptverdächtiger war. Die Polizei war damit an die Öffentlichkeit gegangen und hatte der Presse sogar ein Bild von ihm zugespielt. Hatte Wunschknochen diese Gelegenheit genutzt und Charlie reingelegt, um sich ein bisschen Luft zu verschaffen? Charlie war sowieso ein Krimineller. Solange er im Gefängnis war, hatte der Mörder Zeit, sein weiteres Vorgehen zu planen. Ich fragte mich, ob sich Wunschknochen die Mühe gemacht hatte, das Fischmesser, das so viele Leben zerstörthatte, unter der Matratze in Charlies Haus zu verstecken, oder ob er es einfach an einer Stelle abgelegt hatte, wo er damit rechnen konnte, dass Charlie es mitnehmen würde.
    Bei diesem Mörder war die Lust am Spiel noch stärker ausgeprägt als die inneren Zwänge eines Serientäters. Er liebte es, diejenigen, die ihn aufhalten wollten, auszutricksen und zu verspotten. Das war der Reiz und letztlich der einzige Grund, Dobbs zu töten und auf Rauser zu schießen. Aus purem Vergnügen. Und es war völlig egal, wer ihm dabei ins Visier geriet. Der Mörder benötigte längst keinen spezifischen Opfertypus mehr, es interessierte ihn nicht mehr, ob sie etwas symbolisierten, wie bei den Morden, die mit Zivilprozessen in Verbindung standen. Er hätte im Verborgenen bleiben können. Charlie Ramsey war wunderbar reingelegt worden. Wunschknochen hätte nicht wieder auftauchen und versuchen müssen, Rauser zu töten. Und dennoch war er wieder da, so getrieben von seinem Ego, dass er sich nicht zurückhalten konnte.
    An der Ampel der 14   t h Street, Ecke Peachtree Street klingelte mein Telefon. «Ist alles in Ordnung, Keye?» Es war Diane. «Denkst du auch mal an dich? Kann ich etwas tun?»
    «Mir geht’s gut, wirklich. Ich fahre gerade wieder ins Krankenhaus. Ich glaube, Rausers Zustand verbessert sich.»
    «Die Ärzte kümmern sich um Rauser. Du musst dich um dich kümmern», sagte sie leise.
    Ich schwieg.
    «Du bist lange nicht mehr hier gewesen. Vielleicht würde dir etwas Ablenkung guttun, meinst du nicht? Margaret sagt, dass sie eine Menge Arbeit für dich hätte. Und ich vermisse dich.»
    Mein Handy signalisierte mir, dass ich eine E-Mail erhalten hatte. «Du, ich muss los. Mach dir keine Sorgen, Diane. Mirgeht’s gut, ehrlich. Ich rufe dich an, wenn ich dich brauche, okay? Ich liebe dich.»
    Ich passierte die Ampel und fuhr in die Haltebucht vor dem Colony Square. Die E-Mail stammte von Brit Williams. Er teilte mir mit, dass die Rechtsabteilung Kontakt zu der Fetischseite im Internet aufgenommen hatte, die den Blog von BladeDriver veröffentlichte. Die Juristen hatten die Herausgabe aller Informationen über diesen User gefordert, einschließlich seines Namens, seiner Passworte, Adresse und Telefonnummer, aber um die Berichte zu bekommen, benötigte man einen Gerichtsbefehl, und das würde einige Zeit in Anspruch nehmen. Williams gestand ein, dass es in dem Blog um die Wunschknochen-Morde ging, er sah jedoch keine Beweise dafür, dass der Autor auch der Mörder war. Seiner Meinung nach hätte jeder, der die Ermittlung genau verfolgt hatte, die Details weiterspinnen und diese Geschichten veröffentlichen können. Dass Stil und Tonfall praktisch identisch waren mit der Korrespondenz, die Rauser und ich erhalten hatten, wollte Brit nicht als Beweis anerkennen. Schließlich waren die Briefe veröffentlicht worden, sodass sie jeder nachahmen könnte. Er hatte den Chief auf den Eintrag aus der Nacht, in der auf Rauser geschossen worden war, aufmerksam gemacht. Der war verdächtig genug, um eine Ermittlung zu rechtfertigen. Aber in dem abstrusen Geschwafel dieses Bloggers gab es keinerlei Hinweise, meinte Williams, um eine Verbindung zwischen dem versuchten Mord an

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