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Cut

Cut

Titel: Cut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Kyle Williams
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    «Er tötet nicht nur, Keye, er quält und verstümmelt seine Opfer», erinnerte mich Rauser und fuhr sich durch sein dichtes, graumeliertes Haar.
    «Tut mir leid. Ich würde dir gerne helfen, wirklich.» Das entsprach natürlich nur halb der Wahrheit. Es war eine Floskel, die man in solchen Momenten sagt.
    Aber Rauser überraschte mich. «Das kannst du», meinte er. «Komm aufs Revier und schau dir die Akten von allen Fällen an. Gib mir ein paar praktische Hinweise, die mir helfen herauszufinden, wer dieser Kerl ist. Ich engagiere dich als Beraterin.»
    Ich schüttelte den Kopf. «Ich glaube nicht, dass mir das im Moment guttun würde. Diese Arbeit ist schuld daran, dass ich so viel getrunken habe.»
    «Unsinn», entgegnete Rauser lächelnd, aber sein Blickwar humorlos. Er ist nicht der Typ, der schnell aufgibt. «Du hast getrunken, weil du Alkoholikerin warst. Wovor hast du Angst?»
    «Das FBI hat mich gefeuert, erinnerst du dich? Ich konnte nicht nüchtern bleiben. Ach ja, außerdem ging meine Ehe in die Brüche, und ich habe drei Monate im Entzug verbracht. Weißt du noch? Das genügt, um den ganzen Fall zu ruinieren. Du brauchst einen Kriminologen, der vor Gericht nicht in den Dreck gezogen werden kann.»
    «Der Staatsanwalt kann für den Prozess jemanden mit einer weißeren Weste finden. Aber ich brauche dich jetzt, heute, in dieser Phase. Bei diesem ganzen analytischen Scheiß vertraue ich nur dir. Außerdem hasse ich es, wenn du vor Selbstmitleid vergehst.» Er begann, hektisch seine Sachen einzusammeln. «Ich weiß, ich weiß, das FBI hat dich schlecht behandelt. Mein Gott, komm darüber hinweg. Du hast ein Alkoholproblem, na und? Das haben auch fünfzig Millionen anderer Menschen. Hör endlich auf, das immer als Ausrede zu nehmen, um dich aus allem rauszuhalten. Du hattest eine harte Kindheit, meinetwegen. Willkommen im Club.»
    Verärgert und angespannt stopfte er seine Notizen und die Fotos in seinen Aktenkoffer. Ich musste an Bob Shelby denken, das einzige dokumentierte männliche Opfer des Mörders. Er lebte allein von seiner Invalidenrente, hatte mir Rauser erzählt. Offensichtlich hatte es das Leben schon schlecht genug mit ihm gemeint. Er hätte in seinen letzten Momenten nicht auch noch Folter und Demütigung und Angst ertragen dürfen. Ich dachte an Elicia Richardson. Eine Schwarze, jung und erfolgreich, sie hatte sich wahrscheinlich hochgekämpft. Ihre Familie war vermutlich stolz auf sie gewesen. Warum hatte sie an jenem Tag ihre Tür geöffnet? Ich dachte an Anne Chambers, die an der Uni erste Schritte ins Erwachsenenleben gemachthatte. Ich dachte an Lei Koto und das Schreckensszenario in ihrer Küche, an Tim, der nach Hause kam und sie fand. Ich spürte, wie Rauser mich mit seinen stahlblauen Augen ansah. Ich kannte ihn. Es war ihm nicht leichtgefallen, um Hilfe zu bitten.
    Ich lehnte meinen Kopf zurück, schloss die Augen und holte tief Luft. Ich brauchte einen Drink.
    Rauser knallte den Koffer zu, packte ihn am Griff und blieb stehen, bevor er mein Büro verließ. «Glückwunsch, übrigens. Deine Einschätzung stimmt völlig mit der deines früheren Arbeitgebers überein. Das FBI meint, dass der Täter wieder aktiv wird und dass diese Ruhephase nur sehr kurz sein wird. Und du weißt ganz genau, was das bedeutet.»
    Im Grunde war das keine Ruhephase, dachte ich. Sondern ein allmähliches Sichaufpeitschen. Und auch wenn die Polizei von Atlanta im Moment keine Leichen entdeckte, lief der Mörder mit seinen schrecklichen Phantasien frei herum, durchlebte seine Morde erneut, plante seine Inszenierungen sorgfältig und spionierte vielleicht schon sein nächstes Opfer aus.

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    Er hatte mich nicht bemerkt. Er sprach viel zu laut in ein winziges Handy und erzählte jemandem, wie sehr ihn seine Arbeit in Anspruch nehme. Meine Frau und die Kinder sehe ich nur fünf Minuten beim Frühstück, sagte er in sein blödes Telefon und lachte. Es war acht Uhr morgens, und wir waren in einem Fahrstuhl eingezwängt. Jedes Arschloch mit Aktenkoffer schien sich gegen mich zu drängen, und er spielte sich vor uns auf. Blicke heischend, sah er sich um. Das war seine Bühne. In solchen Momenten blühte er richtig auf. Ich durchschaute ihn, und es machte mich krank. Mir war, als legte sich eine schwere, nasse Decke auf mich. Sein Name war David. Was für

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