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Cvon (Ushovar-Zyklus) (German Edition)

Cvon (Ushovar-Zyklus) (German Edition)

Titel: Cvon (Ushovar-Zyklus) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Krain
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wieder Loric zu.
    „Du scheinst ein netter Kerl zu sein, Loric“, begann sie nachdenklich und brachte damit ein schiefes Lächeln in dessen orkische Züge. Die Ehrfurcht vor der sagenumwobenen „Wächterin“ verlieh ihm etwas von einem kleinen Jungen. Er schämte sich sogar ein bisschen dafür. „Und auf unerklärliche Weise ist mein ... Schwert wohl von einem deiner Vorfahren geschmiedet worden. Aber ich kann nicht mit dir kommen. Mein Platz ist hier und hier liegen auch meine Verpflichtungen.“
    „Ich verstehe“, meinte Loric ernst. Sie nickte und lehnte sich zurück. Irgendwie wusste er, dass dies wohl eine der längsten Reden ihres Lebens gewesen war.
    „Wenn es deine Pflichten nicht stört, werde ich dennoch bei dir bleiben.“ Zum zweiten Mal sah er Verblüffung auf ihrem Gesicht, doch bevor sie etwas erwidern konnte, sprach er schon weiter. „Ich werde nicht wieder von den Problemen meines Stammes anfangen, bis du mich danach fragst.“
    Sie schüttelte mit gerunzelter Stirn den Kopf. „Ich kann keinen religiösen Fanatiker an meiner Seite gebrauchen.“
    „Ich habe auch nicht viel für die Götter übrig. Stärke kommt von hier“, meinte er und wies auf seine Leber. Eindringlich sah er sie an. „Ich bin mein ganzes Leben auf den Kampf an der Seite der Wächterin vorbereitet worden. Es ist mein Weg; mein innerstes Bedürfnis ...“
    „Schon gut!“, unterbrach sie ihn ungeduldig. „Du bist ein freier Mann und kannst tun und lassen, was du willst. Aber komm‘ mir nicht in die Quere.“
    Erleichtert lächelte er sie an, doch seine Freude perlte an ihrem Gesicht ab wie Wasser an einem Stück Seife.
    Es würde lange brauchen, ihr Vertrauen zu gewinnen, doch er wusste, dass er es schaffen würde.
    Es war seine Bestimmung.
     

     
    Er stand gerne auf seinem Balkon. Hier, umgeben von den Wundern seiner Rasse, in einer „Blase aus Vergangenem“, fand er beinahe jeden Abend für einen kurzen Moment den Frieden, der ihm im „Hier“ und „Jetzt“ verwehrt wurde.
    Mit viel Zeit stopfte er im weichen Licht der uralten, von Runenmagie gespeisten Laternen seine Pfeife; genoss den Duft des Sicheltabaks und ließ den Anblick des antiken Geländers in seine Seele fließen. Gut ein Dutzend Statuen, die in einem anderen Zeitalter von Meisterhänden geschaffen worden waren, stützten einen Handlauf aus filigran gewobenem Metall. Weder der Handlauf noch die marmornen Figuren hatten auch nur einen Funken ihrer jungendlichen Verspieltheit an die Jahrtausende verloren. Elfen und Götter erschufen die wahrhaftigen Dinge dieser Welt; die Anderen waren Ungeziefer, das nur zerstören und besudeln konnte.
    Liebevoll entzündete er den Span an der Laterne und setzte dann einen feinen Ring aus Feuer auf seine Pfeife. Ein Beobachter hätte den Vorgang als religiösen Akt betrachten können. Und genau genommen war es das auch; eine Huldigung an die schönen Dinge des Lebens. So musste es auch damals gewesen sein ... als seine Familie noch die Waffenmeister von Uvia’Lys stellte. Lange vor der Zeit, als die Menschen hier auftauchten und das Land überschwemmten. Vielleicht war seine Berufung zum neuen Waffenmeister der Feste ein Zeichen, das das Ende des menschlichen Gesindels in Vuna bedeutete. Aber das war wohl etwas zu egozentrisch gedacht.
    Genüsslich zog er den Rauch in seine Lunge und ließ die Nacht, die wie ein kostbares Gespinst über dem Land lag, auf sich wirken. Es war wohl die letzte beschauliche Ruhe, die ihm für die nächsten Wochen geschenkt wurde. Morgen schon würden sie aufbrechen, um ...
    „Na, Arlton? Hat dich der Trübsinn wieder eingeholt?“
    Die dunkle weibliche Stimme brandete wie Lava durch seine Adern und richtete seine Nackenhaare auf. Beinahe hätte er die Pfeife fallen lassen, doch er beherrschte sich mit der Disziplin, mit der er sich den Beinamen „Frostgeist“ verdient hatte. Einzig das leichte Zittern seiner Hände hätte einem aufmerksamen Elfen verraten können, dass auch „Frostgeist“ nur ein Sterblicher war. Doch das leise Lachen hinter ihm stammte nicht von einer Sterblichen. Es war ein dunkles Lachen – und das nicht nur von der Stimmlage her.
    „Mmmmh, ich liebe diesen Duft. Die Erregung, die durch deine Adern schießt; die Furcht, die dir den Schweiß aus den Poren treibt ...“ 
    Er wusste nicht, wie sie es immer wieder schaffte, sich an ihn, den erfahrenen Späher anzuschleichen, oder sich unbemerkt Zugang zu seinen Gemächern zu verschaffen, aber er hatte sich

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