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Cvon (Ushovar-Zyklus) (German Edition)

Cvon (Ushovar-Zyklus) (German Edition)

Titel: Cvon (Ushovar-Zyklus) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Krain
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beinahe daran gewöhnt. Woran er sich niemals gewöhnen würde, war sie selbst. Langsam drehte er sich um, vollführte eine ehrerbietige Bewegung mit der Hand und verbeugte sich tief. Die traditionelle Begrüßung half ihm, sich wieder zu fassen. 
    „Welche Freude Ihr mir mit Eurem Besuch macht, Tia-Lhor.“ Er zwang sich, in die dunkel glosenden Augen zu schauen, aus denen ihm animalischer Hunger und amüsierte Macht entgegenschimmerte. Alles an ihr war dunkel und animalisch; die langen schwarzen Locken, die ihr bis über die schlanken Hüften fielen, die langen Fingernägel, ja selbst ihre blütenweiße Haut schien mit einer unheimlichen Form von Schwärze umgeben zu sein. Wäre ihr Rock etwas länger gewesen, hätte man sie dennoch für eine Elfin halten können. So aber war ihr graziler Schwanz, der mit seinen beiden bösartigen Stacheln lasziv über den Boden fuhr, deutlich zu sehen. Das leise schabende Geräusch ließ ihn erschauern.  
    Er hatte ein Gemälde von ihr gesehen, auf dem sie mit ihren hohen Wangenknochen, den leicht schräg gestellten Augen und dem zierlichen Körper wie eine Gesandte Shephylls aussah. Das Bild war nichts als eine Verhöhnung der Wirklichkeit. Sie hatte mehr von einem gefährlichen Tier als von einer Elfin.
    „Ungeduldig?“, ging sie mit einem lasziven Blick über seinen Versuch hinweg, die höfliche Distanz zu wahren. Bei allen Göttern, zu denen er jemals gebetet hatte ... er war dieser Frau verfallen. Und dabei spielte es absolut keine Rolle, dass er nicht mehr als ein Spielzeug für sie war.
    „Ja, Gebieterin. Mich dürstet danach, unsere Sache weiterzubringen.“ Nein, er glaubte nicht, dass sie den morgigen Aufbruch meinte. Aber er wusste auch, wie er sich zu benehmen hatte. Auch wenn sie nicht die Herrin über Uvia’lys war, so war sie doch mehr seine Gebieterin, als Vontares es jemals sein konnte. Sie hatte ihm die Privilegien zurückgegeben, die Vontares seiner Familie vor über viertausend Jahren genommen hatte. Vontares war ein Schlächter, sie ein Raubtier, für das es sich zu leben und zu sterben lohnte. 
    „Unsere Sache vorantreiben? Die Formulierung gefällt mir.“ Ihr dunkles Kichern wand sich heiß durch seine Knochen und Eingeweide. Sie trat näher an ihn heran. „Mich hungert, Arlton“, meinte sie mit immer dunkler werdender Stimme und er sah die Gier in ihren Augen auflodern. Er wusste, dass sie seinen Tod bedeuten würde – irgendwann. Vielleicht heute?
    Mühsam schluckte er.
    Arlton stockte der Atem, als sie die Hände auf seine Brust legte und unter sein Lederwams schob. Geschickt ließ sie ihre Finger weiter über seine Brust fahren. Die Berührung war gleichermaßen Liebkosung und Folter.
    „Füttere mich“, knurrte sie zitternd und fetzte ihm mit einem einzigen Ruck das Leder vom Körper. Heißhungrig riss sie ihn an sich, packte ihn an den Haaren und beugte seinen Kopf schmerzhaft weit zurück. Irgendwo fiel seine Pfeife auf das Parkett.
    Genießerisch zog sie eine feuchte Spur über seine Kehle und ließ dabei langsam den zentimeterlangen Dorn aus ihrer Zunge herausgleiten. Er spürte den leicht gebogenen Stachel über seine Haut kratzen.
    Es war nicht das erste Mal, dass sie sich an ihm sättigte; dennoch vermochte er die Panik nur schwer zu unterdrücken. Entsetzen vermischte sich mit dem Gefühl ihres aufregenden Körpers, der sich zitternd vor Lüsternheit an ihn presste.
    Ihr leises Stöhnen wurde durch ein hässliches Knacken unterbrochen, als ihr Unterkiefer aufriss und in eine Art Zange teilte. Augenblicklich fuhren ihm die scharfen Enden der „Zange“ ins Fleisch und ließen ihn schmerzerfüllt aufkeuchen. Sie bildeten eine Art „Widerlager“ für den Dorn ihrer Zunge, den sie jetzt unendlich langsam in seinen Hals hineinschob. Der Schmerz trieb ihm die Tränen in die Augen. Doch selbst wenn er gewollt hätte, hätte er sich in ihrem eisernen Griff nicht wehren können.
    Minutenlang fuhr ihre Zunge tiefer in ihn hinein. Dann, nach einer Zeit, die er selbst nicht mehr überblicken konnte, verhakte sich der Dorn endlich in seinem Herzen – zumindest fühlte es sich so für ihn an. Während seine Brust in Flammen zu stehen schien, begann sie mit großen gierigen Schlucken von ihm zu trinken. Bleierne Schwäche ließ seine Knie weich werden und ihn schließlich zu Boden fallen. Arlton war jedes Gefühl für Zeit abhandengekommen. Wie durch eine Wolke spürte er ihren Körper auf sich liegen, der genüsslich seine Lebenskraft

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