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Cvon (Ushovar-Zyklus) (German Edition)

Cvon (Ushovar-Zyklus) (German Edition)

Titel: Cvon (Ushovar-Zyklus) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Krain
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Knisternd brach sich uralte Elfenmagie an Schutzzaubern und magischen Gegenständen. Hsuls Tochter verschwand mitsamt ihres Reittieres in gleißendem Licht, nur um gleich danach in ihrer wahren Gestalt sichtbar zu werden. Die Etherna saß auf einer abstoßenden Bestie, die Tia-Lhors zusammengewürfelter Erfahrungsschatz sogleich als Riesengjorm identifizierte. Das sechs Meter lange Monstrum erinnerte entfernt an eine gigantische Gottesanbeterin. Im Gegensatz zu dieser besaßen Gjorme jedoch eine schuppenartige Haut, die trotz ihrer dunkelgrünen Farbe an Fisch erinnerte. Zwei muskulöse Fangarme, kräftige Mandibeln und eine – für ein Tier – nicht geringe Intelligenz machten diese Kreaturen zu furchtbaren Waffen. Begeistert spürte sie, wie ihr Jagdinstinkt ihre Herzen schneller schlagen ließ.
    Dann ging alles sehr schnell. Arltons vergifteter Pfeil traf unbeirrbar sein Ziel. Die Halbdämonin konnte deutlich hören, wie das Geschoss das Schulterblatt durchschlug und sah die Frau mit dem übergroßen Schwert wie vom Blitz getroffen zusammenbrechen. Kein Sterblicher konnte einen solchen Treffer überlebt haben. Selbst wenn sie der Pfeil nicht sofort getötet hatte, würde es das Gift innerhalb weniger Augenblicke tun.
    Noch bevor der Körper der Fremden den Boden berührte, prasselten acht weitere Geschosse mit aggressivem Zischen auf die überraschten Feinde herab. Doch der Gjorm entzog den Todesboten ihr gemeinsames Ziel, indem er sich platt auf den Bauch fallen ließ und Hsuls Tochter damit aus der Schussbahn brachte. Gleich darauf riss Chendai sie zu Boden und warf sich über sie. Wenn Hroki lange genug lebte, um in den Kampf einzugreifen, würde es vielleicht sogar zu interessant werden.
    Die Orks standen wie versteinert da und brachten wertvolle Augenblicke damit zu, ihre Spatzenhirne die Fakten verarbeiten zu lassen. Sie reagierten erst, als die zweite und dritte Welle des Pfeilregens in den Rücken Chendais einschlug, der seine Herrin beeindruckend hartnäckig mit seinem Körper schützte. Die eigentliche Gefahr kam aus einer – zumindest für die Elfen – unerwarteten Richtung. Der Riesengjorm mochte aussehen wie ein Insekt, war aber nicht weniger lernfähig als ein terzianischer Areol. Diszipliniert wartete die Kreatur, bis ihre Reiterin von seinem Rücken entfernt worden war und machte sich dann systematisch daran, die Bedrohung auszuschalten.
    Mit einem Satz überwand das Monstrum den Höhenunterschied von beinahe fünfzehn Metern und landete wippend wie eine Sprungfeder mitten unter den Angreifern. Schon der erste Schlag seiner Fangarme zerschmetterte einen Elfen, bevor dieser auch nur seinen Bogen fallen lassen konnte. Ein weiterer Krieger konnte gerade noch sein Schwert ziehen, bevor es mitsamt seines Unterarms in den bösartigen Greifzangen des Gjorms zermalmt wurde. Unbeeindruckt von den entsetzlichen Schreien rauschte das Tier mit der Unaufhaltsamkeit einer Urgewalt auf sein nächstes Opfer zu. Unzählige Pfeile prallten wie harmlose Stöckchen an seinem Panzer ab und schienen nicht einmal wahrgenommen zu werden.
    Was für ein Gegner!
    Die Elfen waren nichts als zerbrechliche Spielzeuge, unter denen der Koloss wie ein zorniges Kind wütete. Tia-Lhor spürte die Kampflust der Ahnen heiß in ihren Schläfen rauschen. Die Bestie in ihr wollte die Kräfte mit der Bestie der Etherna messen, doch ihr Verstand setzte alles daran, sich zurückzuhalten. Jeden Augenblick würde Nishun dem Monstrum mit magischen Mitteln zu Leibe rücken, und sie wollte ihr unter keinen Umständen den Gefallen tun, zwischen die Fronten zu geraten.
    Andere hatten nicht den Luxus der freien Entscheidung. Ein Krieger suchte Zuflucht unter einem umgestürzten Baum, nur um festzustellen, dass die Zangen des Ungeheuers das Holz wie Reispapier zerfetzen konnten. Tia-Lhor stieß einen Fluch aus, als Arlton seinem Untergebenen zu helfen versuchte. Mit dem Schwert in der Hand stürzte er sich auf den überlegenen Gegner und versuchte, ihm mit einem meisterhaften Schlag den rechten Fühler abzutrennen. Der riesige Körper erbebte, als der Stahl das empfindliche Tastorgan verletzte und den Waldboden mit grünlichem Gallert tränkte. Das schmerzerfüllte Klacken mächtiger Mandibeln ging durch Mark und Bein, doch der Fühler schien nicht wesentlich in seiner Funktion beeinträchtigt. Ein wütender Kopfstoß presste Arlton den Brustkorb knackend zusammen und schleuderte ihn meterweit durch die Luft. Augenblicklich setzte der Gjorm

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