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Cyclop

Cyclop

Titel: Cyclop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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ausgearbeitet worden«, widersprach Maisky freundlich. Er stieß mit dem Fuß an seine große Aktentasche.
    »Die Daten befinden sich alle hier in den Computer-Disketten, von denen Ihr Stab sie übernehmen kann.«
    »Meine Leute sind Nachrichteningenieure.« Velikow wirkte verloren und tatsächlich leicht verunsichert. »Sie haben von den Besonderheiten des Raumflugs keine Ahnung.«
    »Das müssen sie auch nicht. Die Computer werden alles für sie erledigen. Die Programme habe ich ja mitgebracht. Alles, was Sie zu tun haben, ist die Überlagerung der Steuer-Sendungen des Kontrollzentrums in Houston, so daß wir die unmittelbare Kontrolle des Shuttles übernehmen können.«
    »Wann soll das alles passieren?«
    »Nach den Plänen der NASA wird die
Gettysburg
den Eintritt in die Erdatmosphäre in neunundzwanzig Stunden beginnen.«
    Velikow schüttelte noch einmal den Kopf. Aber dann fiel der Schock der Überraschung langsam von ihm ab, und er gewann wieder seine gewohnte Selbstkontrolle zurück, sein Verstand arbeitete mit der ruhigen Professionalität des erfahrenen Geheimdienstmannes.
    »Natürlich werde ich Ihnen jede Unterstützung gewähren, die möglich ist, aber ich kann mir nicht verkneifen, noch einmal darauf hinzuweisen, daß wir hier ein mittleres Wunder vollbringen müssen.«
    Maisky schüttete das nächste Glas Wodka in sich hinein und überging Velikows Pessimismus mit einer Handbewegung. »Glauben Sie einfach nicht an Wunder, sondern an die Genialität sowjetischer Wissenschaftler und Ingenieure, General. Damit werden wir es schaffen, das beste Fahrzeug des amerikanischen Raumflugprogrammes sicher auf eine Landebahn in Kuba zu zwingen.«
    Giordino musterte mißtrauisch den Teller auf seinem Schoß. »Erst füttern sie uns mit dem letzten Dreck und jetzt gibt es die besten Steaks und Eier. Ich traue diesen Bastarden nicht.
    Wahrscheinlich haben sie es mit Arsen gewürzt.«
    »Die billige russische Foltermethode, erst wollen sie uns wieder hochpäppeln, damit sie uns anschließend noch besser fertigmachen können«, erklärte Gunn und verschlang hungrig sein Fleisch. »Aber ich ignoriere das einfach.«
    »Der Irre aus Raum sechs hat uns jetzt schon drei Tage in Ruhe gelassen. Da stinkt irgend etwas.«
    »Hättest du denn gern noch eine gebrochene Rippe?« murmelte Gunn zwischen zwei Bissen.
    Giordino stocherte mit der Gabel in dem Rührei herum, gab dann auf und probierte es.
    »Wahrscheinlich mästen sie uns für das Schlachtfest.«
    »Ich hoffe nur, daß sie Jessie ebenfalls besser behandeln.«
    »Sadisten wie Gly macht es besonders an, wenn sie Frauen schlagen können.«
    »Hast du dich eigentlich je gefragt, warum Velikow nie auf Gly s Parties mit dabei ist?«
    Plötzlich wurde die Tür aufgerissen, und Foss Gly betrat die Zelle. Seine dicken, wulstigen Lippen öffneten sich zu einem Lächeln, aber die Augen waren dunkel, schwarz und leer wie immer. »Schmeckt Ihnen das Essen, Gentlemen?«
    »Sie haben den Wein vergessen«, beschwerte Giordino sich gleichmütig. »Und mein Steak ist etwas zu sehr durchgebraten.«
    Gly trat näher, und bevor Giordino ahnte, was ihm blühte, wurden seine Rippen mit einem kräftigen Schwinger bombardiert.
    Giordino keuchte. Sein Körper schüttelte sich wie in einem Krampf. Sein Gesicht wurde aschfahl, und doch schaffte er es, verzerrt zu grinsen. Gunn stemmte sich mit einem Arm von seinem Lager hoch und schleuderte den Teller mit dem Steak nach Glys Kopf. Die Eier verteilten sich auf den Wangen des Folterknechts, während das Fleisch einen Volltreffer auf dem Mund landete.
    »Eine dumme Reaktion«, verkündete Gly mit gefährlich leiser Stimme. »Das wird euch noch leid tun.« Er packte nach Gunns gebrochenem Knöchel und drehte ihn, bis er knirschte.
    Gunn biß sich die Lippen blutig, aber er gab keinen Laut von sich. Gly trat zurück und studierte ihn fasziniert. »Für einen so kleinen Mann bist du ein harter Kerl – sehr hart.«
    »Kriech zurück in dein Loch, du Ratte«, keuchte Giordino, der noch immer um Atem rang.
    »Wie eigensinnig«, meinte Gly unbeeindruckt. Für eine Sekunde flackerte etwas in seinen Augen auf, dann kehrte die übliche schwarze Leere zurück. »Ach, ihr habt mich abgelenkt.
    Ich wollte euch eigentlich Neuigkeiten von eurem Freund Dirk Pitt bringen.«
    »Was ist mit ihm?«
    »Er hat einen Fluchtversuch unternommen und ist dabei ertrunken.«
    »Du lügst«, rief Gunn.
    »Ein Fischer von den Bahamas hat ihn gefunden. Das amerikanische Konsulat

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