Cyclop
hat die Leiche bereits identifiziert, oder besser gesagt, das, was die Haie von ihm übriggelassen haben.«
Dann wischte Gly sich die Eier aus dem Gesicht/ nahm das Steak von Giordinos Teller, warf es auf den Boden und bohrte seinen Absatz hinein. »Guten Appetit, Gentlemen.«
Er marschierte aus der Zelle und schloß die Tür hinter sich.
Giordino und Gunn sahen sich schweigend an, während es ihnen langsam dämmerte. Dann leuchteten ihre Gesichter in einem befreiten Lachen auf.
»Er hat es geschafft!« schrie Giordino, dessen Erleichterung den Schmerz verdrängte. »Dirk hat es geschafft.«
51
Die offiziellen Arbeiten der Raumstation
Columbus
waren: die Herstellung exotischer Medikamente, die Züchtung von Kristallen für Computer-Chips und die Beobachtung von Gammastrahlen. Aber ihren eigentlichen Nutzwert erzielte diese vierzig Tonnen schwere Siedlung durch die Reparatur und Wartung von Satelliten.
Jack Sherman, der Kommandant der Station, befand sich gerade bei solchen Wartungsarbeiten in der luftleeren Schleusenkammer der Station, als er zum ersten Mal von den merkwürdigen Funksprüchen erfuhr. Der Wachhabende aus der Zentrale unterrichtete ihn per Helmfunk von einem merkwürdigen Anruf auf der geschützten Frequenz der Station. Zehn Minuten später stand Sherman in der Zentrale neben der Funkkonsole. Die Art des Anrufes hatte selbst ihn als alten Hasen der NASA neugierig gemacht.
»Bitte identifizieren Sie sich!« rief der Funkingenieur immer wieder in das Mikrofon.
Nach längerer Pause kam die erwartete Antwort:
»Columbus,
hier spricht Jersey Colony.
Bitten um Genehmigung, bei Ihrer Station anzudocken.«
Der Ingenieur sah Sherman nachdenklich an und schüttelte den Kopf. »Was halten Sie davon?
Muß ein Irrer von der Erde sein, der unsere Frequenz aufgespürt hat.«
Sherman beugte sich über die Konsole. »Jersey Colony oder wer immer da ruft, Sie senden auf einem reservierten NASA-Kanal. Dies ist eine ernsthafte Störung der Weltraum-Operation. Bitte unterlassen Sie sofort weitere Sendungen.«
»Keinesfalls«, kam die Antwort der unbekannten Stimme. »Unser Mondlandefahrzeug wird in zwei Stunden ein Rendezvous-Manöver mit Ihnen beginnen. Bitte erteilen Sie uns Anweisung für die Andock-Prozedur.«
»Mondlandefahrzeug?« Shermans Gesicht spiegelte aufkeimenden Ärger. »Houstonkontrolle, haben Sie mitgehört?«
»Hören mit«, kam die Stimme des Wachhabenden aus dem Weltraumzentrum in Houston.
»Was halten Sie davon?«
»Wir versuchen den Sender anzupeilen,
Columbus.
Bleiben Sie dran.«
»Ich weiß nicht, wer Sie sind, Bürschchen«, schnappte Sherman, »aber Sie handeln sich gerade ziemlichen Ärger ein.«
»Mein Name ist Eli Steinmetz. Bitte halten Sie alle medizinische Hilfe bereit, die Sie zur Verfügung haben. Es befinden sich zwei verwundete Männer an Bord.«
Sherman schlug mit der Faust auf die Funkkonsole. »Das ist verrückt.«
»Mit wem spreche ich?« erkundigte sich Steinmetz.
»Es spricht Jack Sherman, Kommandant der
Columbus
.«
»Entschuldigen Sie unser Eindringen in Ihre Funkkanäle Sherman, aber ich hatte gedacht, man hätte Sie bereits von unserer bevorstehenden Ankunft unterrichtet.?«
Bevor Sherman antworten konnte, meldete sich das Weltraumzentrum von Houston.
»
Columbus,
die Sendungen kommen nicht von der Erde, wiederhole, nicht von der Erde. Der Sender befindet sich im; Weltraum.«
»In Ordnung, ihr Burschen da draußen, was soll das Ganze?«
Die Stimme des NASA-Direktors für Raum-Operationen meldete sich auf dem gleichen Kanal. »Hat alles seine Richtigkeit, Jack, hier spricht Erwin Mitchell. Bereite die Crew darauf vor, Steinmetz und seine Kolonisten an Bord zu nehmen.«
»Was für Kolonisten?«
»Wurde aber auch Zeit, daß sich jemand vom
Harten Kern
blicken läßt«, funkte Steinmetz.
»Einen Augenblick dachte ich schon, wir müßten die Tür einrennen.«
»Tut mir leid, Eli. Der Präsident hielt es für das beste, alles so unauffällig wie möglich abzuwickeln, bevor Sie in Reichweite der
Columbus
sind.«
»Würde mir vielleicht jemand erklären, was hier eigentlich vorgeht?« verlangte Sherman außer Atem.
»Eli wird euch alles erklären, sobald er bei euch ist«, antwortete Mitchell. Dann wandte er sich an Steinmetz. »Haben Sie Verwundete?«
»Denen geht es ganz gut, aber einer braucht einen vernünftigen Chirurgen. Er hat eine Kugel im Rückgrat.«
»Du hast es gehört, Jack«, sagte Mitchell. »Alarmiere die Crew des Shuttles.
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