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Cyclop

Cyclop

Titel: Cyclop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Augen erlosch. Er entspannte sich und seufzte leicht enttäuscht. »Für einen Augenblick dachte ich, Sie hätten vielleicht eine Idee, die uns ein bißchen weiterbringen könnte. Aber Ihre Theorie ist schon mit all den anderen widerlegt worden.«
    »Das wundert mich nicht«, meinte Pitt mit unbeteiligtem Lächeln.
    »Wie haben Sie’s eigentlich geschafft, innerhalb von Sekunden den Hauptschalter für die Turbinen zu finden?« erkundigte sich Victor, um auch die letzten offenen Fragen abzuklären.
    »Nachdem ich inzwischen etwa zwanzig verschiedene Flugzeuge bei der Air Force und für zivile Zwecke geflogen habe, wußte ich in etwa, wo ich zu suchen hatte.«
    Victor nickte befriedigt. »Noch eine letzte Frage, Mr. Pitt. Als Sie den Zeppelin zum ersten Mal sahen, aus welcher Richtung kam er da?«
    »Er wurde vom Wind aus Nordosten herangetrieben.«
    Victor schaltete den Rekorder aus. »Das sollte genügen.
    Kann ich Sie in Ihrem Büro während des Tages unter dieser Nummer erreichen?«
    »Falls ich nicht da bin, kann Ihnen meine Sekretärin weiterhelfen.«
    »Ich danke Ihnen noch einmal für Ihre Hilfe.«
    »Nichts von Bedeutung, fürchte ich«, meinte Pitt.
    »Wir müssen nach jedem Strohhalm greifen. Bei einem so prominenten Opfer gibt es immer eine Menge Druck, wie Sie sich denken können. Das ist der verrückteste Fall, mit dem ich jemals zu tun gehabt habe.«
    »Ich beneide Sie nicht darum, dafür eine Lösung finden zu müssen.« Pitt warf einen Blick auf die Uhr und erhob sich. »Ich mach’ mich jetzt besser auf den Weg zum Flughafen.«
    Victor stand ebenfalls auf und schüttelte seinem Zeugen die Hand. »Falls Ihnen doch noch irgendein Hinweis oder eine verrückte Theorie einfallen sollte, Mr. Pitt, rufen Sie mich doch bitte an. Mir macht es immer Spaß, eine nette Geschichte zu hören.«
    Pitt blieb auf der Schwelle noch einmal stehen und wandte sich um. Sein Gesicht zeigte ein fast wölfisches Grinsen. »Wollen Sie wirklich einen Tip, Leutnant? Versuchen Sie’s doch mal mit dem hier: Luftschiffe brauchen Helium für den Flug. Ein so altes Modell wie die
Prosperteer
erhebt sich nicht ohne einige hunderttausend Kubikmeter des Gases in die Luft.
    Nach einer Woche müßte mindestens so viel entwichen sein, daß sie sich kaum noch vom Boden hätte rühren können. Verstehen Sie?«
    »Hängt davon ab, worauf Sie hinauswollen.«
    »Es gibt keine Möglichkeit, daß ein Zeppelin über Miami aus dem Nichts auftaucht, es sei denn, eine erfahrene Mannschaft mit den nötigen Gerätschaften hat die Hülle in den letzten achtundvierzig Stunden neu aufgepumpt.«
    Victors Gesicht bekam den Ausdruck eines Mannes, den man gerade getauft hatte. »Was schlagen Sie vor?«
    »Suchen Sie doch mal nach der netten Tankstelle von nebenan, wo jemand mal eben hunderttausend Kubikmeter Helium tanken kann.« Mit diesen Worten wandte Pitt sich um und verschwand auf den Gang.
7
    »Ich hasse Schiffe«, knurrte Dr. Rooney.
    »Ich kann nicht schwimmen, und ich werde schon seekrank, wenn ich nur durch das Fenster einer Waschmaschine schauen muß.«
    Sheriff Sweat reichte ihm noch einen doppelten Martini. »Hier, damit wird es halb so schlimm.«
    Rooney fragte sich zum wiederholten Mal, warum der Sheriff ihn an einem Sonntagnachmittag auf seine Yacht geschleppt hatte, mit der er sonst die Honoratioren von Miami zum Hochseeangeln hinausfuhr. Unter ihm dröhnte der schwere 260-PS-Antrieb, während der Sheriff das Schiff geschickt durch das Bootsgewimmel in der Biscayne Bay lenkte. Als sie aus dem dichtesten Gewühl der Surfer und Segler heraus waren, nahm Rooney bereits den fünften Drink. »Was ist denn so verdammt dringend, daß du damit nicht bis Montag warten konntest?«
    »Ich dachte, du könntest mir etwas erzählen.«
    »Um Himmels willen, Tyler, das hätte ich doch auch am Telefon tun können.«
    »Vor etwa einer Stunde erhielt ich einen Anruf von einer Bundesbehörde aus Washington.«
    Sweat hielt kurz inné und band das Ruder fest. »Sie stellten sich als eine Geheimdiensttruppe vor, von der ich noch nie etwas gehört habe. Ich will dich nicht mit unserem durchaus nicht sehr freundlichen Gespräch langweilen. Warum denken die im Norden immer nur, mit uns Südstaatlern könnten sie alles machen? Es lief jedenfalls darauf hinaus, daß ich die Leichen aus dem Zeppelin einer Bundesbehörde übergeben soll.«
    »Welcher Bundesbehörde denn?«
    »Den Namen wollte der Anrufer nicht nennen. Er wurde ziemlich weitschweifig, als ich ihn zu

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