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Cyclop

Cyclop

Titel: Cyclop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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behauptete, sie seien für die Reise nach Baltimore notwendig, aber im Nachhinein wirkt das doch sehr merkwürdig. Nachdem das Schiff vermißt wurde, berichtete der amerikanische Konsul aus Barbados von beunruhigenden Gerüchten über Worleys Schiff, die von einer möglichen Meuterei und merkwürdigen Vorgängen an Bord erzählten. Das letzte, was irgend jemand von der
Cyclop
gesehen hat, war, daß sie am 4.
    März 1918 in Barbados den Anker lichtete.«
    »Gab es danach keinerlei Kontakte mehr?« fragte Pitt.
    »Vierundzwanzig Stunden später meldete ein Frachter namens
Crogan Castle,
daß er leckgeschlagen worden sei. Sein Funk-Notruf wurde von der
Cyclop
beantwortet. Ihre letzten Worte waren die Botschaft: ›Sind fünfzig Meilen südlich von euch und kommen unter Volldampf.«
    »Sonst nichts?«
    »Das war’s.«
    »Hat die
Crogan Castle
ihre Position angegeben?«
    »Ja, ich kann sie dir ausdrucken. Das ist wahrscheinlich praktischer.«
    »Und es sind nie Wrackteile der
Cyclop
gefunden worden?«
    »Auch eine gründliche Suche der Navy hat nicht das geringste ergeben.«
    Pitt hielt kurz inné, als Yaeger neben ihm auftauchte und ihm eine Tasse Kaffee auf die Konsole stellte. Er nahm einen Schluck und bat Hope dann, ihm noch einmal das Foto der
Cyclop
zu zeigen. Wieder erschien das Schiff auf dem Bildschirm, und Pitt starrte es lange nachdenklich an. Schließlich griff er zum Telefon, wählte und wartete. Die Digitaluhr am Monitor zeigte fünf Minuten vor Mitternacht, aber die Stimme am anderen Ende der Leitung klang vergnügt und ausgeschlafen.
    »Dirk!« jubelte Dr. Raphael O’Meara. »Was, zum Teufel, hast du auf dem Herzen? Du hast mich grade rechtzeitig erwischt. Erst heute morgen bin ich von einer Ausgrabung in Costa Rica zurückgekommen.«
    »Hast du wieder eine Lastwagenfuhre Tonscherben ausgebuddelt?«
    »Nur die bisher reichsten Funde präkolumbianischer Kunst. Erstaunliche Stücke, einige davon stammen aus dem vierten Jahrhundert vor Christi Geburt.«
    »Zu schade, daß du sie nicht behalten darfst.«
    »Alle meine Funde gehen an das Museo Nacional de Costa Rica.«
    »Was bist du doch für ein großzügiger Mann, Raphael.«
    »Ich schenk’ sie ihnen nicht, Dirk. Sie gehören der Regierung des Landes sowieso, schließlich finanziert sie ja auch meine Ausgrabungen. Aber ich will dich nicht mit solchen Dingen langweilen. Was verschafft mir das Vergnügen deines Anrufs?«
    »Ich brauche deinen Expertenrat bei einer Schatzsuche.«
    »Du weißt natürlich«, meinte O’Meara und wechselte zu einem etwas ernsteren Ton, »daß Schatzsuche ein ausgesprochen unseriöses Wort für einen Archäologen ist.«
    »Na, wir tragen alle unseren Albatros«, erwiderte Pitt. »Kannst du dich mit mir auf einen Drink treffen?«
    »Jetzt? Weißt du, wieviel Uhr es ist?«
    »Ich weiß nun einmal zufällig, was für eine Nachteule du bist. Mach dir keine großen Umstände. Sag mir eine gemütliche Bar, die nicht weit von dir liegt.«
    »Wie wäre es mit dem Old Angler’s Inn am Mac Arthur Boulevard? Sagen wir, in einer halben Stunde.«
    »Klingt gut.«
    »Kannst du mir denn wenigstens sagen, für welche Schätze du dich interessierst?«
    »Na, für die, von denen bisher jeder geträumt hat.«
    »Oh? Und welche sind das?«
    »Erzähl’ ich dir, wenn wir unsere Drinks vor uns stehen haben.«
    Pitt legte auf und starrte noch einmal die
Cyclop
an. Eine unheimliche Einsamkeit umgab dieses Schiff, besonders auf dem Foto, das erstaunlicherweise kein einziges Besatzungsmitglied zeigte. Er kam nicht darum herum, sich zu fragen, was für finstere Geheimnisse sie wohl mit in ihr nasses Grab genommen hatte.
    »Kann ich dir noch mit weiteren Daten helfen?« erkundigte sich Hope freundlich und unterbrach Dirks düstere Betrachtung. »Oder du kannst mich jetzt abschalten, das spart nämlich Energie.«
    »Ich glaube, für heute reicht es«, antwortete er. »Vielen Dank, Hope. Ich wünschte, ich könnte dir einen großen Kuß geben«
    »Ich bin dir sehr dankbar für dieses Kompliment, Dirk. Aber ich bin leider nicht in der Lage, einen Kuß entgegenzunehmen.«
    »Trotzdem bist du für mich ein wahrer Schatz.«
    »Schau nur vorbei und benutze mich, wann immer dir danach ist.«
    Pitt lachte. »Gute Nacht, Hope.«
    »Gute Nacht, Dirk.«
10
    »Jack Daniels pur«, bestellte Raphael O’Meara vergnügt. »Einen doppelten, bitte. Ist die beste Medizin, die ich mir gegen diesen verrotteten Dschungelmief vorstellen kann.«
    »Wie lange warst du denn in

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