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Cyclop

Cyclop

Titel: Cyclop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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gewöhnliche Gefangene behandelt werden?«
    »Weil Sie genau das sind, Mr. Pitt, gewöhnliche Gefangene. Mr. LeBaron ist ein reicher und mächtiger Mann, mit dem zu sprechen für uns von großem Interesse ist. Sie, auf der anderen Seite, sind nicht viel mehr als lästige Eindringlinge. Befriedigt das Ihre Neugier?«
    »Das befriedigt gar nichts«, meinte Pitt und gähnte.
    »Wie haben Sie den Patrouillen-Hubschrauber abgeschossen?« fragte Velikow plötzlich.
    »Wir haben mit unseren Schuhen danach geworfen«, gab Pitt knurrig zurück. »Was haben Sie von vier Zivilisten anderes erwartet, von denen einer eine Frau ist und die mit einem vierzig Jahre alten Gasbeutel vor der kubanischen Küste auftauchen?«
    »Helikopter explodieren nicht ohne Grund im Flug.«
    »Vielleicht ist er vom Blitz getroffen worden.«
    »Also gut, Mr. Pitt, Sie befanden sich also auf der Suche nach Mr. LeBaron und einem Schatz, aber wie erklären Sie dann den Bericht des Kapitäns der kubanischen Küstenwache, der davon berichtet, daß die Gondel des Zeppelins förmlich vom Geschützfeuer durchsiebt wurde? Daß man bei der Suche nach Überlebenden an der Absturzstelle keinerlei Spuren fand? Daß Sie alle wie von Zauberhand inmitten eines Hurrikans auf dieser Insel auftauchen, während unsere Sicherheitskräfte vor dem Wind Schutz suchen müssen? Würden Sie nicht auch sagen, daß das alles ein wenig – sagen wir -märchenhaft ist?«
    »Kommt darauf an, was Sie sich daraus zusammenbasteln.«
    »Der Zeppelin wurde entweder ferngesteuert, oder eine andere Crew starb unter dem Beschuß durch den Helikopter.
    Sie und Mrs. LeBaron wurden am Strand von einem U-Boot abgesetzt, aber beim Landemanöver wurde Ihr Schlauchboot auf die Felsen geschleudert.«
    »Was die Phantasie angeht, Herr General, sind Sie hervorragend, aber es fehlt Ihnen doch etwas an Genauigkeit. Nur was die Landung angeht, da sind Sie im Bilde. Sie haben nämlich die wichtigste Zutat zu Ihrem Bild vergessen – das Motiv. Warum sollten vier unbewaffnete Gestrandete etwas angreifen, was sich hier auf der Insel befinden könnte?«
    »Darauf habe ich noch keine Antwort«, gab Velikow mit entwaffnendem Lächeln zu.
    »Aber Sie haben vor, diese Antwort zu finden?«
    »Ich bin nicht der Mann, der ein Rätsel ungelöst läßt, Mr. Pitt. Ihre Geschichte ist einfallsreich, aber sie paßt nicht.« Er drückte einen Knopf unter dem Tisch. »Wir unterhalten uns bald weiter.«
    »Wann können wir erwarten, daß Sie mit unserer Regierung Kontakt aufnehmen, um über unseren Austausch zu verhandeln?«
    Velikow musterte Pitt mit leichter Herablassung. »Ich bitte um Entschuldigung. Ich habe übersehen, Ihnen mitzuteilen, daß wir Ihre Regierung bereits vor einer Stunde unterrichtet haben.«
    »Von unserer Rettung?«
    »Nein, von Ihrem Tod.«
    Es dauerte ein paar Sekunden, bis es Pitt dämmerte. Dann verstand er. Er preßte die Zähne zusammen, und seine Augen sprühten Funken.
    »Können Sie mir das erklären, General?«
    »Sehr einfach«, erläuterte Velikow in seiner freundlichen Art, als hielte er ein Schwätzchen mit dem Postboten. »Ob nun durch Zufall oder mit Absicht, Sie sind in eine der geheimsten militärischen Installationen außerhalb der Sowjetunion gestolpert. Wir können Ihnen nicht erlauben, uns wieder zu verlassen. Nachdem ich von Ihnen alles Wissenswerte erfahren habe, werden Sie alle sterben müssen.«
28
    Nachdem er seinem Lieblingshobby, einer ausgiebigen mexikanischen Mahlzeit, nachgegangen war, fuhr Hagen zu der Adresse, die er für Clyde Wards hielt. Wards Nummer in General Fishers schwarzem Büchlein gehörte zum öffentlichen Telefon einer Tankstelle. In genau sechs Minuten würde Hagens Pilot vom geparkten Jet aus diese Nummer über Funktelefon anrufen.
    Die Tankstelle lag in einem Industriegebiet nicht weit vom Güterbahnhof. Sie verlangte Selbstbedienung und gehörte zu keiner der bekannten Ketten. Direkt nach der Landung auf dem Flughafen von Albuquerque hatte Hagen einen Mietwagen genommen und vorsichtshalber zwanzig Liter aus dem vollen Tank abgepumpt. Ein Besuch bei einer Tankstelle wirkte also in jeder Beziehung echt. Das Benzin gurgelte in den halbleeren Tank.
    Hagen sah dabei unauffällig auf die Uhr. Noch eine Minute.
    Er hängte den Füllstutzen zurück an die Tanksäule, schraubte schnell den Tankdeckel auf und betrat das kleine Kassenbüro. Der wachhabende Tankwart machte sich gerade an einem Reifen auf dem Boden zu schaffen. Als Hagen seine Brieftasche zog,

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