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Cyclop

Cyclop

Titel: Cyclop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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gerührt?«
    »Unser Befehl lautet nur, Sie im Auge zu behalten.« Hagen steckte den Revolver wieder zurück. Dann entlud er die Waffe des Tankwarts, warf sie auf den Boden und schob sie mit dem Fuß unter den Wagen.
    »Okay«, sagte Hagen. »Dann marschieren Sie mal los, laufen Sie nicht, gehen Sie ganz langsam zurück in Ihr Büro.« Bevor der Tankwart die halbe Strecke zurückgelegt hatte, war Hagen schon ein Stück weiter. Er bog schnell viermal ab, um den Lieferwagen abzuschütteln, dann gab er Gas und raste zum Flughafen.
29
    Leonard Hudson trat aus dem Aufzug, mit dem man ins Herz des Unternehmens Jersey Colony gelangte. Er trug einen Schirm, von dem noch das Regenwasser tropfte, und in der anderen Hand eine Aktentasche aus glänzendem Leder.
    Er sah weder nach rechts noch nach links, die Begrüßung seines Stabes quittierte er nur mit einem kurzen Nicken. Hudson war kein nervöser Mensch, aber er war auch kein großer Kämpfer, im Augenblick war er einfach aus der Fassung gebracht. Die Berichte, die er von den anderen Mitgliedern des
Harten Kerns
erhalten hatte, verhießen Gefahr.Jemand spürte sie methodisch einen nach dem anderen auf. Ein Außenseiter war in ihr sorgfältig präpariertes Sicherheitssystem eingebrochen.
    In einem geräumigen, aber spartanisch möblierten Büro wurde Hudson von Gunnar Eriksen erwartet. Eriksen saß auf einer Couch, nippte an einer Tasse heißen Kaffees und rauchte Pfeife. Sein rundes, glattes Gesicht wirkte düster. Wie immer war er teuer, aber etwas nachlässig gekleidet. Man hätte ihn sich gut als Verkäufer von Jaguars oder Ferraris vorstellen können.
    »Du hast mit Fisher und Booth geredet«, sagte Hudson und steckte den Schirm in einen Ständer neben der Tür.
    »Das habe ich.«
    »Und irgendeine Idee, was dahintersteckt?«
    »Nein.«
    »Merkwürdig, daß er keinen einzigen Fingerabdruck hinterlassen hat«, meinte Hudson, der sich neben Erikson auf die Couch sinken ließ und eine Tasse Kaffee aus der großen Porzellankanne einschenkte.
    Erikson sandte eine Wolke Pfeifenrauch zur Decke. »Noch merkwürdiger, daß alle seine Aufnahmen auf Video elektronisch gestört sind.«
    »Er muß so eine Art elektronischen Radiergummi bei sich tragen.«
    »Offensichtlich nicht der nette Privatdetektiv von nebenan«, überlegte Eriksen.
    »Wir haben es mit einem Spitzenprofi zu tun, der alle technischen Möglichkeiten zur Verfügung hat.«
    »Er kennt sich aus, er verfügt über korrekte Papiere und Sicherheitsausweise, um überall reinzukommen. Die Geschichte, die er Mooney erzählt hat, daß er vom Bundesrechnungshof wäre, war erstklassig. Da wäre ich wahrscheinlich selbst drauf reingefallen.«
    »Könnte es sein, daß der Präsident uns einen seiner Geheimdienste auf den Hals geschickt hat?«
    »Wenn das der Fall wäre«, meinte Hudson zweifelnd, »dann hätten wir’s mit einer ganzen Armee von Geheimagenten zu tun. Aber dieser Mann scheint völlig allein zu arbeiten.«
    »Hältst du’s für möglich, daß der Präsident sich in aller Stille jemanden privat angeheuert hat?« erkundigte sich Eriksen.
    »Der Gedanke kam mir schon, aber ich weiß nicht recht. Unser Freund im Weißen Haus wird schließlich beobachtet. Jeder der sein Oval Office betritt, muß durch so viele Sicherheitssperren, daß er kaum unerkannt den Präsidenten besuchen kann. Natürlich hat der Präsident eine private, gesicherte Telefonnummer, aber ich glaube nicht, daß er sich einen Ermittler per Telefon bestellen würde.«
    »Interessant«, meinte Eriksen. »Der Dicke hat mit seinen Untersuchungen ausgerechnet in dem Labor angefangen, in dem wir auch unser Unternehmen Jersey Colony gestartet haben.«
    »Das stimmt«, bestätigte Hudson. »Pattenden Lab, danach machte er sich an General Fisher heran. Er sagte am Telefon sogar etwas davon, daß du von mir das Flugzeug bezahlt haben wolltest.«
    »Ein unübersehbarer Hinweis auf unseren vorgetäuschten Tod«, überlegte Eriksen laut. »Das heißt also, er hat uns miteinander in Verbindung gebracht.«
    »Dann tauchte er in Colorado auf und überfiel Fisher, stahl ihm sein Notizbuch mit den Namen und Nummern unseres
Harten Kerns.
In Neu-Mexiko war er auf unsere Falle bestens vorbereitet und entkam. Unser Mann am Flughafen von Albuquerque konnte nur berichten, daß der Jet schon nach zwei Stunden wieder abhob.«
    »Er muß einen Wagen gemietet haben, also brauchte er etwas, um sich zu identifizieren.«
    Hudson schüttelte den Kopf. »Nichts, was uns nützen

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