Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen
zurück. »Mir hat der Besuch bei euch sehr gut gefallen, und ich bin sicher, dass wir jetzt öfters vorbeikommen werden.«
Francesca erwiderte ihr Lächeln. Sie lenkte ihre Unterhaltung auf Rawlings Hall und vermied es, Bath zu erwähnen.
Charles und Ester gesellten sich zu ihnen: Francesca stand auf, damit sie sich nicht so tief hinunterbeugen mussten. Dann setzte sich Ester auf die Armlehne, um besser mit Franni reden zu können. Charles legte eine Hand auf Francescas Arm, und sie drehte sich zu ihm um.
»Meine Liebe, wir waren wirklich sehr gerne hier. Ich muss sagen, ich fühle mich jetzt bestätigt, dass ich dir dazu geraten habe, Chillingworths Heiratsantrag anzunehmen. Es beruhigt mich sehr, dass du dich so gut eingelebt hast.«
Francesca strahlte. »Ich bin glücklich und sehr froh, dass ihr gekommen seid und Lady Elizabeth, Henni und Horace kennen gelernt habt, schließlich sind wir alle miteinander verwandt.«
»In der Tat. Es ist schade, dass wir so weit auseinander sind.«
Francesca sagte nichts von ihren Plänen und familiären Zielen. Dafür war noch genug Zeit, wenn sie erst einmal damit angefangen hatte. Aber sie war wirklich froh und erleichtert darüber, wie gut der Besuch verlaufen war. Es war immerhin ein erster Schritt, wieder Einladungen zu geben.
Ester stand auf, und sie sprachen über ihre Reise am nächsten Tag. Franni beklagte sich über den Umweg nach Bath. Charles saß am Ende des Sofas, um sie zu beruhigen.
Ester hob eine Augenbraue und flüsterte Francesca zu: »Ich hoffe, dass sie sich nicht weigert, die Heilwasser zu trinken, wenn wir da sind.«
»Helfen sie ihr denn wirklich?«
Ester betrachtete Franni, dann sagte sie leise: »Franni ist ihrer Mutter sehr ähnlich. Wie du weißt, ist Elise gestorben. Wir wissen es noch nicht, aber Charles lebt mit der Hoffnung.«
Ehe Francesca ihre nächste Frage stellen konnte, kam Ester ihr zuvor. »Ich habe Charles noch nichts von Frannis Gentleman erzählt. Das werde ich jedoch nachholen, sobald wir wieder zu Hause sind. Es gibt keinen Grund, es vorher zu tun. Aber ich habe bereits mit Franni gesprochen, und sie hat mir gesagt, dass es ihn gibt, aber es ist ganz bestimmt nicht Chillingworth.« Ester begegnete Francescas Blick. »Das muss äußerst beunruhigend für dich gewesen sein, und ich bin froh, dass wir das nun geklärt haben.«
Francesca nickte. »Du kannst mir schreiben und mich wissen lassen …«
»Natürlich.« Ester sah wieder zu Franni und Charles, der sich nahe zu ihr hinübergelehnt hatte und langsam und gelassen sprach. »Ihr geht es jetzt wirklich besser.« Nach einer kurzen Pause sagte sie leise: »Vielleicht werden die Wolken vorüberziehen. Wer weiß das schon?«
Der Klang von Esters Stimme, in der sich Verwundbarkeit und Traurigkeit mischten, veranlasste Francesca dazu, keine weiteren Fragen zu stellen.
Am anderen Ende des Sofas zog Gyles Henni beiseite. »Kommen wir auf den Punkt. Welche Antwort hast du für mich?«
Henni warf einen Blick zu Franni hinüber, die zusammengesunken in dem Armsessel saß, Charles hatte sich über sie gebeugt. »Sie ist merkwürdig.«
»Ich weiß«, antwortete Gyles spitz.
»Ich bin versucht zu sagen, dass sie blöd ist oder, um einen vulgären, aber passenden Ausdruck für sie zu benutzen, dass sie bescheuert ist, aber das trifft es nicht ganz. Sie ist absolut klar im Kopf, wenn auch ein wenig einfältig, aber wenn man eine Zeit lang mit ihr spricht und ihr in die Augen sieht, fragt man sich, ob sie wirklich anwesend ist und mit wem man die ganze Zeit geredet hat.«
»Sie scheint … ziemlich harmlos zu sein.«
»Ja, sie ist auf keinen Fall gefährlich . Es ist mehr ein Fall von Geistesabwesenheit.« Henni sah Francesca an. »Im Rawlings-Clan ist kein solcher Fall bekannt, Frances muss es von ihrer Mutter geerbt haben, denn Ester ist überaus vernünftig.« Henni blickte Gyles an. »In unserer Familie waren alle realistisch und nüchtern, und daraus zu schließen, was ich über Francescas Mutter gehört habe, war sie eine entschlossene, willensstarke Frau, zu willensstark für den alten Francis Rawlings, um sich einschüchtern zu lassen. Man braucht also nicht zu denken, dass Frances’ Charaktereigenschaften via Francesca auf diesen Zweig der Familie übergehen werden.«
Gyles blinzelte. Er blickte zu Francesca hinüber, die jetzt mit seiner Mutter Klatschgeschichten austauschte. »Daran habe ich noch gar nicht gedacht.« Nach einer Weile murmelte er: »Es gibt nichts in
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