Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen
Uhr ein schmackhaftes Essen auf den Tisch zu stellen, obwohl Sie heute Morgen darüber unterrichtet worden sind, dass das Abendessen heute um sieben Uhr stattfindet.«
Ferdinand antwortete mit einem erneuten Schwall italienischer Worte, und als Francesca den Sinn erfasste, bedeutete sie ihm mit erhobener Hand zu schweigen.
Mit ernstem Gesichtsausdruck sah sie ihn an. »In Ordnung, wenn Sie nicht in der Lage sind, Ihren Aufgaben nachzukommen, werde ich Cook die Verantwortung übertragen. Sie ist bestimmt in der Lage, dem Grafen um sieben Uhr das Essen zu servieren.«
» Nein! Sie können doch nicht …« Ferdinand unterdrückte die Worte. » Bellissima , bitte …«
Francesca ließ ihn weiterschwafeln und brachte ihn schließlich mit einer abrupten Handbewegung zum Schweigen. »Genug! Wenn Sie ein halbwegs guter Koch sind, wie Sie immer sagen, werden Sie ein vorzügliches Abendessen fertig haben, und zwar« - sie blickte auf die Uhr auf dem Kaminsims - »in einer Stunde.« Dann sah sie wieder zu Ferdinand und deutete zur Tür. »Gehen Sie jetzt! Und noch eines: Versuchen Sie nicht wieder, hier nach mir zu suchen. Wenn Sie mich sprechen möchten, wenden Sie sich zunächst an Wallace, wie es sich geziemt. Ich möchte nicht, dass Sie den Haushalt meines Ehemannes zum Erliegen bringen - schließlich leben Sie in England und müssen sich an englische Gepflogenheiten halten. Jetzt können Sie gehen. Gehen Sie!« Mit einer dramatischen italienischen Geste scheuchte sie ihn weg.
Niedergeschlagen schlich Ferdinand davon und schloss die Tür hinter sich.
Francesca warf einen Blick zur Tür und nickte. Abrupt drehte sie sich um und strebte auf ihr Schlafzimmer zu, im Gehen lockerte sie ihren Morgenmantel. Als sie gerade das Zimmer betreten wollte, sah sie Gyles im Türeingang stehen.
Francesca dachte an Ferdinands leidenschaftliche Tiraden zurück und zuckte innerlich zusammen. Jetzt verstand sie den eisigen Gesichtsausdruck ihres Ehemannes. Er konnte genug Italienisch, um die schlimmsten Ausdrücke zu verstehen.
Gyles stahlharte Augen blickten an ihr vorbei.
»Ich könnte ihn nach London zurückschicken.« Jetzt sah er ihr wieder ins Gesicht. »Wenn du möchtest …«
Sie neigte den Kopf und überlegte. Ferdinand hatte unwissentlich seine Dauerstellung in Gefahr gebracht. Sie dachte daran, dass ihr Ehemann ein außerordentlich eifersüchtiger Mann war. Obwohl ihr Morgenmantel offen stand und sie nur ein dünnes Hemd darunter trug, war sein Blick nicht nach unten geglitten.
Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Wenn du in politischen Kreisen Einfluss ausüben willst, müssen wir Einladungen geben, und dazu benötigen wir Ferdinands Kochkünste. Es wäre am besten, wenn er sich früh genug und eher hier als später in London daran gewöhnt, dass wir manchmal unerwartete Anforderungen an ihn stellen.«
Gyles’ Blick ruhte fest auf ihrem Gesicht. Sein Ausdruck war noch immer hart, aber sie hatte den Eindruck, dass sie etwas Richtiges gesagt hatte, das die Besitzgier, die in seinem Blick lauerte, etwas beschwichtigte. Er neigte den Kopf. »Wenn du meinst, dass er in der Lage ist, sich anzupassen, kann er meinetwegen bleiben.«
Sie trat nach vorne. Sein Blick streifte über ihre Brüste, ihren Bauch und ihre bloßen Beine.
Er trat einen Schritt zurück, und sie ging an ihm vorbei. Sein Blick fiel auf Millie. »Noch etwas.« Er sprach so leise, dass nur Francesca es hören konnte. »Er darf nicht mehr in diesen Flügel.«
»Hast du gehört, was ich gesagt habe?«
Er nickte.
»Dann weißt du, dass er es nicht tun wird.«
Er hielt ihrem Blick etwas länger stand, dann nickte er barsch und sah Millie an. »Du kannst jetzt fortfahren, dich anzukleiden.«
Gyles saß am Kopf des Esstisches, Henni auf seiner linken, Ester auf seiner rechten Seite, und versuchte, sich auf ihr Gespräch zu konzentrieren und nicht zu seiner Frau hinüberzublicken, die am anderen Ende des Tisches saß und in ihrem Seidenkleid wunderschön aussah. Er versuchte, nicht weiter daran zu denken, was in ihrem Wohnzimmer geschehen war.
Er war völlig unvorbereitet gewesen auf die starke Besitzgier, die ihn ergriffen hatte und die ihn beunruhigte. Ebenso unvorbereitet gewesen war er auf ihre Gelassenheit in Bezug auf den Italienier, ihren kühlen Kopf und die unerschütterliche Loyalität, die in ihren Worten lag.
War es das, was Liebe bedeutete? Was ihre Liebe zu haben bedeutete - dass er sich keine Sorgen zu machen brauchte oder sich fragen musste,
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