Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen
Haus für das Fest zu verschönern. Als sie die Zweige in die Vase stellen wollte, entdeckte sie« - Wallace hob den Deckel des Tabletts - »dies hier.«
Gyles starrte auf ein grünes, durchweichtes, dunkles Etwas. Noch bevor seine Finger es berührt hatten, wusste er, was es war. Er hob die durchnässte, zerfetzte Feder, die schlaff herunterhing, in die Höhe.
Francesca starrte das Ding an. »Das ist meine Reitkappe.«
»In der Tat, Ma’am. Millie erwähnte Mrs. Cantle gegenüber, dass die Kappe nicht in Ihrem Zimmer war. Daraufhin wies Mrs. Cantle die Mägde an, Ausschau zu halten für den Fall, dass sie irgendwo im Haus sein würde. Lizzie fand sie und brachte sie umgehend zu Mrs. Cantle.«
Gyles drehte das, was von der Kappe übrig geblieben war, in seinen Fingern. »Sie ist völlig kaputt.«
»Es sieht so aus, Mylord.«
Francesca streckte die Hand aus. »Gib sie mir.«
Gyles legte das nasse Etwas auf das Tablett, das Wallace Francesca brachte. Sie nahm es in die Hand. Das Material war zerrissen, die Feder zerbrochen und abgerissen.
Sie schüttelte ungläubig den Kopf. »Wer … Warum?«
»Das frage ich mich auch.« Gyles hörte den stahlharten Ton in seiner Stimme. Er sah Wallace an, und sein Butler erwiderte seinen Blick mit ausdrucksloser Miene. Wallace wusste auch nicht mehr als er.
Francescas Gesichtsausdruck hellte sich auf. Sie ließ die Kappe auf das Tablett sinken. »Es muss ein Unfall gewesen sein. Werfen Sie sie weg, Wallace. Wir haben heute Wichtigeres zu tun.«
Wallace legte den Deckel auf das Tablett zurück und sah Gyles an.
Mit zusammengepressten Lippen wandte sich dieser an seine Frau. »Francesca …«
Die Tür öffnete sich, und Irving trat ein. »Es tut mir Leid, Sie zu unterbrechen, Mylord, aber Harris hat soeben das Ale gebracht. Sie wollten darüber unterrichtet werden.« Er verbeugte sich vor Francesca. »Und Mrs. Cantle hat mich gebeten, Ihnen auszurichten, Mylady, dass Mrs. Duckett mit dem Gebäck da ist.«
»Danke, Irving.« Francesca legte ihre Serviette beiseite und stand auf. Sie versetzte dem Tablett einen leichten Stoß mit der Hand. »Bitte werfen Sie sie weg, Wallace.«
Sie rutschte am Tisch entlang und wollte schon aus dem Salon gehen, als Gyles seinen Arm ausstreckte und ihr Handgelenk ergriff. »Francesca …«
»Es ist doch nur eine Kappe.« Sie beugte sich näher zu ihm vor, verschränkte ihre Finger mit seinen und drückte sie leicht. »Schon gut. Wir haben so viel zu erledigen, und ich wünsche mir so sehr, dass alles perfekt ist.«
In ihren Augen lag ein Flehen. Gyles wusste, wie viel sie in das Fest investiert hatte, wie sehr sie hoffte, dass der Tag erfolgreich verlief. Er blickte in ihre Augen. »Wir reden später darüber.«
Sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln und entzog sich seinem Griff.
Er stand auf und folgte ihr - in das Chaos des Tages.
Er folgte ihr die meiste Zeit des Tages, war jedoch nicht direkt hinter ihr, aber sie war fast immer in Sichtweite. Je mehr er über ihre zerfetzte Reitkappe nachdachte, desto weniger gefiel ihm die Vorstellung. Er war noch nie Gastgeber des Erntefestes gewesen, aber seine Rolle war untergeordneter Natur. Er spazierte über die Rasenflächen, begrüßte seine Mieter und ihre Familien und blieb stehen, um sich mit den Pächtern der Dorfläden zu unterhalten. Er traf seine Mutter und Henni, die genau das Gleiche taten, und ging danach zu den Zielscheiben beim Bogenschießen, um nach Horace zu sehen.
Während er dort war, verlieh er Preise an die Gewinner und versprach, seine Gräfin zu begleiten, um die wichtigeren Preise später zu verleihen. Als er den Schießstand verließ, sah er, dass Francesca angeregt mit Gallaghers Frau plauderte.
Ungezwungenheit war das Motto des Tages. Heute war der Tag, an dem der Lord und die Lady unmittelbar mit ihren Pächtern in Kontakt traten und einander von Mann zu Mann und Frau zu Frau gegenüberstanden. Es war keine Herausforderung, die eine wohlerzogene junge Dame nicht gut in den Griff bekam, aber Francesca machte es großen Spaß. Ihre Hände vollführten einen Tanz, während sie redete, und ihre Augen glänzten. In ihrem Gesicht spiegelte sich Interesse wider, und sie war ganz bei der Sache. Gyles fragte sich, welches Thema sie wohl so interessierte, dann blickte sie nach unten und lächelte. Sallys jüngstes Kind hatte sich an ihren Rocksaum geklammert.
Das kleine Mädchen war von Francesca fasziniert: diese lächelte und beugte sich hinunter, um mit dem Kind
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