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Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen

Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen

Titel: Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Er überlegte einen Moment. »Ich glaube, wir können gegen elf Uhr abfahrbereit sein.«
    Gyles nickte. »Sie können jetzt gehen, ich brauche Sie heute Abend nicht mehr.«
    Wallace verbeugte sich erneut. Nachdem er gegangen war, wandte sich Gyles um und sah, dass Francesca neben ihm stand. Er schloss die Tür. »Bist du jetzt zufrieden?«
    Sie standen sich von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und brachte ihr Gesicht nahe an seines heran. Sie war streitlustig, und angestauter Zorn erhellte ihre Augen. »Die Rawlings sind extrem stur.«
    Mit zusammengekniffenen Augen schaute sie für einen kurzen Augenblick in seine Augen, dann fegte sie mit raschelnden Röcken durch den Raum.
    Gyles, dessen Blick sich verfinstert hatte, sah, wie sie aus dem Zimmer rauschte. Er erinnerte sich an ihre Worte, und plötzlich wurde es ihm bewusst.
    Sie gehörte zu den Rawlings, sie war ebenfalls eine gebürtige Rawlings.
    Er drückte den Türknopf herunter und folgte ihr in ihr Zimmer.

    Sie hatte viel aufs Spiel gesetzt, damit ein sturer Mann seine Meinung änderte.
    Während sie in der schaukelnden Kutsche saß, hatte Francesca genügend Zeit, darüber nachzudenken und über das, was sie aufs Spiel gesetzt hatte - ihr zukünftiges Glück, ja sogar ihr Leben, denn sie hatte zu große Verpflichtungen, um jetzt einen Rückzieher zu machen. Sie hatte ihr Herz auf die Waagschale gelegt, als sie sich erlaubt hatte, sich in ihn zu verlieben. Aber es war passiert und konnte nicht ungeschehen gemacht werden.
    Es ging nicht nur um ihre Zukunft, sondern auch um seine, wenn er es nur zugeben würde. Sie war sich sicher, dass auch er die Wahrheit wusste, aber ihn dazu zu bringen, sie zuzugeben und danach zu handeln? Genau da lag der Hase im Pfeffer.
    Wie konnte sie ihn nur dazu bringen, seine Meinung zu ändern? Während die Kutsche dahinrollte, dachte sie über diese Frage nach. Es schien davon abzuhängen, wer von ihnen sturer war, und ob sie gewillt war, alles zu riskieren, um ihren Traum zu erfüllen.
    Sie versuchte, nach vorne zu blicken und vorauszudenken und sich die Möglichkeiten vorzustellen. Jedoch schlüpften Gedanken an die vergangene Nacht dazwischen, an die sie jetzt nicht denken wollte.
    An die Art und Weise, wie seine Hand ihr Nackenhaar ergriffen und er sie zu sich herumgeschwenkt hatte, ihren Kopf zurückgebeugt und sie geküsst hatte, als sei er völlig ausgehungert. Wie seine Hände über sie gefahren waren und er ihr das Seidenkleid fast vom Körper gerissen hatte, so gierig war er nach ihrer Haut, ihrem Fleisch, ihrem Körper. Ihn über sich und in sich zu spüren, hart und fordernd. Mit der Skrupellosigkeit eines Eroberers hatte er sie genommen, und sie war jeden Schritt des Weges mit ihm gegangen. Sie hatte ihn provoziert, ihm trotzig widerstanden, hatte Vergnügen an seiner Besitzgier gehabt und ihn rücksichtslos angetrieben.
    Viel später, nachdem der Sturm vorüber war und beide fix und fertig gewesen waren, hatte sie ihn in ihren Armen gehalten.
    Sie warf einen Blick zur Seite und studierte kurz sein Profil. Er hatte einen Ellbogen auf das Fenstersims gelegt, sein Kinn in die Hand gestützt und beobachtete, wie die Straßen Londons an ihnen vorüberzogen.
    Sie war nachts aufgewacht und hatte bemerkt, dass er sich eng an sie geschmiegt hatte, seine Brust lag an ihrem Rücken, seine Hand schützend auf ihrem Bauch. Als sie am Morgen aufgewacht war, oder besser gesagt von den Küchenmägden, die geschäftig hin und her eilten, geweckt worden war, war er bereits aus dem Haus. Das morgendliche Chaos hatte ihr keine Zeit gelassen, einen Gedanken zu fassen, geschweige denn nachzudenken, bis die Kutsche aus dem Park gerollt war und Jacobs mit seinen Leuten auf dem Weg nach London war.
    Sie hatten beim Witwenhaus angehalten, aber Lady Elizabeth und Henni waren spazieren gegangen. Horace hatte sie empfangen, freundlich wie eh und je, und war nicht überrascht gewesen, dass sie auf dem Sprung in die Hauptstadt waren. Sie hinterließen Abschiedsgrüße bei ihm.
    Es war Horace, dem Francescas Hauptinteresse galt, während sie durch Berkshire rollten. Horace, der Gyles’ Vaterfigur während seiner prägenden Jahre gewesen war - Jahre, in denen ein Junge durch Beobachten lernt, wie sich Männer gegenüber Frauen verhalten. Es war offensichtlich, dass Horace Henni treu ergeben war, aber diese Tatsache war wohl eher Hennis Fröhlichkeit zu verdanken als Horaces Verhalten ihr gegenüber.
    Horace

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