Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen
seine Schultern geklammert, seine Arme hielten sie fest umschlungen; sie blinzelte und hatte Mühe, die Orientierung wiederzufinden.
Seine Gesichtszüge verhärteten sich. Er stieß einen Fluch aus, dann brach es aus ihm heraus: »Gott, du bist so verdammt leicht zu haben.«
Erstaunt riss sie die Augen auf, und ihre Lippen wurden hart. Wütend wand sie sich hin und her, bis er sie herumschwang und auf die Beine stellte. Sie wich zurück, schüttelte rasch die Blätter aus ihrem Mieder und zog ihre Röcke zurecht.
Francesca erinnerte sich, dass sie schon vor dieser Bemerkung verärgert über ihn gewesen war. Er hatte zugesagt, am Morgen vorbeizukommen, und es war bereits Mittag, bevor er sich endlich dazu herabgelassen hatte. Sie hatte die ganze Zeit auf ihn gewartet, und als er nicht aufgetaucht war, war sie ausgeritten, um sich zu beruhigen.
Und sein Benehmen ließ ebenfalls zu wünschen übrig. Er hatte ihr nicht einmal den Hof gemacht, geschweige denn sie liebevoll umarmt, sondern nur heiße Leidenschaft gespürt und sie hemmungslos verführt. Nur gut, dass Letzteres ihr besser gefiel, das konnte er nun wirklich nicht gewusst haben. War er tatsächlich so unromantisch, oder lag es vielleicht daran, dass er sich so sicher war, dass sie ihn akzeptieren würde?
Und was genau meinte er mit »leicht zu haben«?
Sie warf ihm einen scharfen Blick zu, während sie sich niederkniete, um nach den Kätzchen zu sehen. »Ich habe gehört, dass Sie einen Heiratsantrag gemacht haben, Mylord.«
Gyles starrte ihren Rücken an, während sie die Kätzchen zählte, und vermied ein Stirnrunzeln. Wenn sie das gehört hatte … »Das ist richtig.«
Wer zum Teufel ist sie? , dachte er. Bevor er sie fragen konnte, sagte sie: »Es sind insgesamt sechs, drei fehlen.« Sie stand auf und schaute sich suchend um. »Dieses Haus, das Ihnen gehört, Lambourn Castle, ist das wirklich ein Schloss? Mit Zinnen, Türmen, einer Ziehbrücke und einem Schlossgraben?«
»Es gibt weder einen Schlossgraben noch eine Ziehbrücke.« Gyles entdeckte ein graues Kätzchen, das sich neben einem Felsen versteckt hatte. Als er es holen wollte, tänzelte es davon. »Über dem vorderen Eingang stehen noch ein paar Zinnen und an beiden Seiten Türme. Und dann ist da noch das Pförtnerhaus - das ist jetzt das Witwenhaus.«
»Witwenhaus? Lebt Ihre Mutter noch?«
»Ja.« Er stürzte sich auf das Kätzchen, packte es beim Genick und trug es zum Korb.
»Was hält sie denn von Ihrem Antrag?«
»Ich habe sie nicht gefragt.« Gyles konzentrierte sich darauf, das sich hin und her windende Kätzchen in den Korb zu schieben, während er die anderen davon abhielt, aus dem Korb zu krabbeln. »Es hat absolut nichts mit ihr zu tun.«
Als er aufstand, dämmerte ihm, was er soeben gesagt hatte. Zugegebenermaßen war es die Wahrheit, aber warum in Teufels Namen erzählte er ihr das? Er drehte sich um, um ihr einen düsteren Blick zuzuwerfen, als er ein weiteres Kätzchen erblickte, das gerade auf den Ausgang zutorkelte. Er unterdrückte einen Fluch und ging ihm nach.
»Wohnen Sie das ganze Jahr über auf Schloss Lambourn oder nur einige Monate?«
Sie stellte ihm diese Frage, als er mit dem zappelnden Knäuel in der Hand zurückkam. Sie wiegte ein ingwerfarbenes Kätzchen in ihrer Hand, das sich an ihre bemerkenswerten Brüste geschmiegt hatte. Sein Schnurren war so laut, dass es Gyles’ Trommelfell beinahe zum Platzen gebracht hätte.
Ihr Anblick raubte Gyles den Verstand. Mit trockenem Mund, unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen, beobachtete er, wie sie sich hinunterbeugte, das Kätzchen von seinem Ruheplatz entfernte und es in den Korb legte.
»Ah …« Er blinzelte, als sie sich aufrichtete. »Ich verbringe ungefähr sechs Monate auf Lambourn. Normalerweise fahre ich zur Ballsaison nach London und dann wieder, um an der Tagung des Parlaments im Herbst teilzunehmen.«
»Oh?« Echtes Interesse erhellte ihre grünen Augen. »Sie haben einen Sitz im Parlament und halten Reden?«
Er zuckte die Schultern, während er das letzte Kätzchen in den Korb stieß. »Wenn es etwas von Interesse gibt, ja, natürlich.« Er runzelte die Stirn. Wie um alles in der Welt waren sie auf dieses Thema gekommen?
Er schloss den Deckel, hob den Korb hoch und richtete sich auf.
»Hier.« Sie hielt ihm die Zügel des Wallachs hin und griff nach dem Korb. »Sie können Sultan führen. Ich nehme die Kätzchen.«
Bevor er wusste, wie ihm geschah, stand er mit den Zügeln in der Hand da
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