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Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen

Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen

Titel: Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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wollten.
    Francesca schaute kritisch um sich, während sie an Osberts Arm durch die Haupthalle ging. Diese geheiligten Hallen mussten unbedingt renoviert werden. Andererseits waren die Scharen, die sie bevölkerten, so glanzvoll und glamourös, dass sie die Aufmerksamkeit von der langweiligen und ziemlich hässlichen Inneneinrichtung ablenkten.
    Lady Elizabeth und Henni hatten sie ermutigt, sie zu begleiten, und hatten ihr erklärt, dass dieser Anlass so wichtig war, dass die neue Gräfin es sich nicht leisten konnte, nicht gesehen zu werden. Als Gyles beim Frühstück von ihren Plänen erfahren hatte, hatte er ihr vorgeschlagen, das neue Kleid und die Smaragde zu tragen.
    Er hatte sie in der Halle getroffen und war zögernd stehen geblieben. Sein Gesicht war von Schatten verhüllt gewesen, er hatte ihre Hand genommen und sie an seine Lippen geführt und ihr gesagt, dass sie bezaubernd aussah.
    Das Kleid und die Kette stärkten ihr Selbstbewusstsein. Sie fühlten sich an wie eine Rüstung und waren ebenso sorgfältig geprüft worden. In dem Bewusstsein, gut auszusehen, konnte sie sich den scharfen Blicken mit unbekümmerter Heiterkeit stellen. Unter der Schirmherrschaft von Elizabeth und Lady Henrietta, wie Henni offiziell hieß, war sie allen Gastgeberinnen vorgestellt worden. Alle hatten sich anerkennend geäu ßert und den Wunsch ausgesprochen, sie auch in den kommenden Jahren als regelmäßigen Gast begrüßen zu dürfen.
    »Warum?« Francesca zog Osbert am Ärmel. Er war kurz nach ihnen gekommen und war schnurstracks auf Francesca zugegangen. »Warum soll ich den Ball oft besuchen?«
    »Nun«, sagte Osbert zögernd, »in deinem Fall besteht dafür nicht unbedingt eine Notwendigkeit. Vielleicht schaust du öfters mal vorbei, um in Kontakt zu bleiben. Du kannst herausfinden, welche der Debütantinnen am beliebtesten ist, welche Gentlemen sich gerade mit der Absicht tragen, ins kalte Wasser zu springen und so weiter. Aber wenn du keine Tochter hast, die eingeführt werden muss, wird dir dieser Ort wahrscheinlich nicht von großem Nutzen sein. Außer bei Anlässen wie diesem natürlich.«
    »Selbst dann nicht.« Francesca deutete auf die Menge. »Wo sind die Gentlemen? Die meisten hier sind sehr jung und sehen aus, als wären sie von ihren Müttern hierher geschleppt worden. Die Hälfte von ihnen schmollt.« Zwangsweise erinnerten sie sie an Lancelot Gilmartin. »Es gibt nur einige wenige wie du, die den Gefahren getrotzt haben.« Sie tätschelte seinen Arm. »Ich danke dir.«
    Osbert lief rot an und wirkte ziemlich unsicher. Francesca lächelte. Sie prüfte die Menge und seufzte. »Hier gibt es keine Gentlemen wie Gyles.«
    Osbert räusperte sich. »Gentlemen wie Gyles halten sich normalerweise … eh, in ihren Clubs auf.«
    »Nachdem sie den ganzen Tag in ihren Clubs verbracht haben, sollte man annehmen, dass sie es vorziehen würden, ihre Abende in weiblicher Gesellschaft zu verbringen.«
    Osbert schluckte. »Cousin Gyles und seine Art werden nicht gerade ermutigt, hierher zu kommen. Und sie wollen wahrscheinlich auch keine jungen Bräute, oder?«
    Francesca begegnete Osberts Blick. »Meinst du nicht«, murmelte sie, »dass es daran liegt, dass die Gastgeberinnen solche Gäste, die sie nicht kontrollieren können, vermeiden wollen?«
    Osbert hob die Augenbrauen: er schien überrascht zu sein. »Eigentlich habe ich es noch nie so gesehen, aber …«
    Ein Geräusch an der Haupteingangstür ließ sie verstummen. Francesca konnte nicht durch die Menge sehen; Osbert reckte den Hals, um etwas zu sehen, dann drehte er sich staunend zu Francesca um. »Das ist ja eine riesige Menschenmenge.«
    »Was?« Francesca zog an seinem Ärmel, aber Osbert schaute erneut. Dann hob er grüßend die Hand.
    Einen Augenblick später zerstreute sich die Menge und löste sich ganz auf. Gyles kam auf sie zu.
    »Madam.« Er nickte barsch und ergriff ihre Hand, während er ihren überraschten Gesichtsausdruck ignorierte.
    Er warf Osbert, der sich bemühte, ein Grinsen zu unterdrücken, einen Blick zu. Unvermittelt nahm Osbert hinter seiner üblichen vagen Maske Zuflucht. »Cousin«, sagte er und nickte mit dem Kopf.
    Gyles nickte ebenfalls und sah Francesca an.
    Diese lächelte freudig, entzog ihm ihre Hand, legte sie auf seinen Arm und nahm die gewohnte Position an seiner Seite ein. »Ich dachte, Gentlemen wie du werden nicht dazu ermutigt, an diesem Ball teilzunehmen.«
    Harte graue Augen blickten sie an. »Du bist doch hier.«
    Gyles

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