Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen
warf ihm einen Blick zu, der besagte: Finden Sie heraus, was Sie können und berichten Sie mir später darüber . Wallace verbeugte sich und folgte John hinaus, wobei er die Tür hinter ihnen schloss.
Gyles betrachtete Francesca, die nachdenklich aussah, und hob die Braue.
»Ich hätte niemals gedacht, dass ich von Straßenräubern überfallen würde, die sich so nahe bei der Stadt aufhalten. Es war alles andere als angenehm.«
Gyles erhob sich, ging zu ihr hinüber und zog sie auf die Füße. Dann nahm er sie in die Arme. »Hattest du Angst?«
Sie presste sich an ihn. »Nein, nun, vielleicht ein bisschen. Ich hatte keine Ahnung, was vor sich ging. Ich wusste ja nicht, dass unsere Stallburschen bewaffnet waren und dass sie es waren, die geschossen haben. Ich habe geglaubt, sie hätten auf uns geschossen!«
Gyles verstärkte seinen Griff um sie und schaukelte sie leicht, dann legte er die Wange an ihr Haar. »Ist schon gut. Es ist ja nichts passiert.« Gott sei Dank . »Ich fürchte, dass solche Vorkommnisse nichts Ungewöhnliches sind. Daher habe ich John angewiesen, zwei Stallburschen mitzunehmen. Zu dieser Jahreszeit, wo die reichen Leute London verlassen, ist in den Randbezirken der Stadt schnelles Geld zu machen.«
Straßenräuber überfielen Reisende normalerweise nachts oder am Abend, weil es am helllichten Tag zu riskant war.
Francesca entspannte sich. »Ich muss mich umziehen und werde vorher noch ein ausgedehntes Bad nehmen.«
Ihre Vorliebe für wohltuende Bäder war Gyles nicht entgangen. Er ließ sie frei. »Wir essen heute Abend hier, nicht wahr?«
»Ja. Wir beide werden jedoch alleine sein.« Sie sah ihn mit großen Augen an. »Wirst du dich langweilen?«
Gyles hob eine Augenbraue. »Du wirst dich darum kümmern müssen, dass es mir nicht langweilig wird.«
»Ah, das gehört also zu den Aufgaben deiner Gräfin.« Sie machte einen Knicks und wandte sich zur Tür. »Ich werde jetzt gehen und mich stärken.«
Gyles lachte lauthals. Die Tür schloss sich hinter ihr, und sein Lachen verebbte. Er ging an seinen Schreibtisch zurück.
Sie hatte gesagt, dass sie Ehrlichkeit schätzte, dass sie Ehrlichkeit von ihm verlangte. Als sie nach dem Abendessen in die Bibliothek gingen, dachte Gyles über die Wahrheit nach und wie viel er davon preisgeben konnte und warum es überhaupt notwendig war.
Francesca strebte auf den Schreibtisch mit der neuesten Referenzliste zu. Er griff nach ihrer Hand. »Nein.«
Sie hob erstaunt die Augenbrauen und wandte sich ihm zu. Er deutete auf das Sofa. »Setzen wir uns. Ich möchte mit dir reden.«
Gespannt setzte sie sich näher an den Kamin, er nahm neben ihr Platz. Während sie zu Abend aßen, hatte Wallace den Kamin angemacht, und das Feuer prasselte jetzt lichterloh.
Es war besser, nicht zu viel zu denken und wie seine Vorfahren direkt in den Kampf zu gehen und sich auf einen Sieg einzustellen.
Er wandte seinen Blick vom Kamin ab und blickte in ihre Augen, weg von den prasselnden Flammen und hin zu lebhaftem Grün. »Wir scheinen ein Problem zu haben. Merkwürdige Dinge sind geschehen. Es gibt wahrscheinlich keinen Grund anzunehmen, dass sie absichtlich geschehen«, er versuchte, nicht an den Gurt zu denken, der über den Pfad gespannt war, »aber nichtsdestotrotz mache ich mir Sorgen.«
Ruhig sah sie ihn an. »Meinst du die Straßenräuber? Aber du sagtest doch, dass man damit rechnen muss.«
»Nicht unbedingt damit rechnen und ganz bestimmt nicht auf solche Art und Weise. Es ist nicht normal, dass am helllichten Tage Pistolen geschwungen werden, und außerdem fuhr die Kutsche nach London hinein und nicht aus London heraus.«
»Aber es war sicher … nun, ein Unfall, dass meine Kutsche angegriffen wurde.«
»Das muss es gewesen sein.« Gyles spürte, dass sein Gesicht sich verhärtete. »Genauso wie der Vorfall mit der Soße, es muss ein Unfall gewesen sein. Und trotzdem …«
Sie neigte den Kopf, ihr Blick war unverwandt auf ihn gerichtet. »Was meinst du mit ›trotzdem‹?«
»Wenn es aber kein Unfall war?« Er nahm ihre Hand und hielt sie einfach fest, fühlte ihre Wärme in seiner Hand. »Wenn aus irgendeinem Grund, den wir uns zur Zeit nicht vorstellen können, dir jemand nach dem Leben trachtet?«
Wenn nicht der Klang seiner Stimme und der Ausdruck in seinen Augen gewesen wäre, hätte Francesca wahrscheinlich gelacht. Stattdessen dachte sie jedoch an seinen Vater, den er verloren hatte, und stellte sich vor, was sie ihm hoffentlich jetzt
Weitere Kostenlose Bücher