Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen
in seinem Interesse, mich oder Francesca zu töten.«
»In Ordnung. Warum nicht einen Schritt zurückgehen? In Wirklichkeit war Charles einen Schritt vom Titel entfernt. Wer kommt nach Osbert?«
Gyles blieb stehen und zog die Stirn in Falten. »Das weiß ich nicht.«
» Das weißt du nicht? «
Er tat Devils Fassungslosigkeit mit einer Handbewegung ab. »Die Rawlings sind nicht wie die Cynster. Die Familie ist zwar genauso groß, aber sie ist zerbrochen, ein Teil spricht nicht mit dem anderen, die Nachricht, dass jemand geheiratet hat, verbreitet sich nicht sehr weit. Nach Osbert … wir müssen mindestens zwei Generationen zurückgehen und nachsehen, welcher Zweig Priorität hatte, und ihn dann zurückverfolgen …« Gyles verzog das Gesicht. »Ich werde Waring damit beauftragen.«
»Ja, tu das.« Devil stand auf. »Es ist die logischste und wahrscheinlichste Erklärung, weißt du?«
Gyles ging auf die Tür zu. »Ich weiß.«
Francesca hoffte inbrünstig, dass Gyles bei White war. Sie hatte gehört, dass es in der St. James Street lag. Wenn ihr Mann dort war, würde er nicht wissen, dass sie in der Kutsche eine Spritztour durch die Stadt machte, obwohl sie ihm gesagt hatte, dass sie nur zur North Audley Street und wieder zurück gehen würde.
Was er nicht wusste, würde ihn auch nicht verletzen. Im Gegenteil - es würde ihm unnötige Sorgen ersparen. Sie brauchte ein Paar neue Handschuhe, und Millie zu schicken war unmöglich, da Millies Hände doppelt so groß waren wie ihre. Es war also absolut berechtigt, aber wer wusste, wie Gyles reagieren würde?
Aber sie würde bald zu Hause sein. Sie schaute aus dem Fenster auf die vorbeifliegenden Gebäude. Und plötzlich sah sie, wie Charles und Ester die Treppe eines Gebäudes hinaufgingen.
Francesca sprang auf und öffnete die Tür. »John - halten Sie bitte an!«
Zwei Minuten später betrat sie das Gebäude, ein Lakai auf ihren Fersen, und in einiger Entfernung trottete ein Stallbursche hinter ihnen her. Francesca ignorierte beide und sah sich um. Das Gebäude beherbergte ein Warenhaus, das zahlreiche Artikel zum Verkauf anbot. Eine Apotheke lag im rückwärtigen Teil des Gebäudes. Dort fand sie Charles und Ester.
»Liebes!« Esters Augen wurden weit: sie kam auf Francesca zu, um sie zu umarmen. »Oh, wie schön, dich zu sehen.« Ester hielt sie auf Armeslänge von sich entfernt und sah in ihr Gesicht und dann auf ihr Kutschkleid. »Du siehst wundervoll aus! Genießt du die Hauptstadt?«
»Sehr sogar.« Francesca sah Charles verwundert an. »Aber ich hätte nicht gedacht, dass du auch hier bist. Und wo ist Franni?«
»Sie ist ebenfalls hier.« Charles tauschte einen Blick mit Ester, dann ergriff er Francescas Arm und steuerte sie auf eine Ladenecke zu. »Sie ist zusammen mit Ginny in dem Haus, das wir gemietet haben. Wir mussten hierher kommen, um noch mehr von dem Laudanum zu besorgen. Sie stellen die Dosis gerade neu zusammen.«
Francesca bemerkte die Strapazen in seinem Gesicht. »Macht Franni irgendwelche Schwierigkeiten?« Sie blickte von Charles zu Ester.
Ester verzog das Gesicht. »Manchmal. Wir haben deinen Brief erhalten, dass du hier in der Stadt bist - ich habe ihn Franni vorgelesen. Sie ist immer so interessiert daran, was du tust. Danach konnte man es ihr nicht mehr recht machen, und wir mussten ebenfalls nach London kommen. Sie wollte es unbedingt, wir wollten zuerst schreiben, aber dann sind wir einfach losgefahren. Es ist nicht schwierig, zu dieser Jahreszeit eine Unterkunft zu finden. Aber als wir hier ankamen …« Ester blickte zu Charles.
»Franni ist einfach unberechenbar. Mal ist sie ausgeglichen und dann wieder ziemlich schwierig.« Charles ergriff Francescas Hand. »Wir wollten bei dir vorbeikommen, aber das schien nicht klug zu sein, obwohl Franni unbedingt darauf besteht, dich zu sehen. Es wäre unverantwortlich, sie den gesellschaftlichen Aktivitäten auszusetzen, mit denen du sicherlich beschäftigt bist.« Charles’ Lippen verzogen sich. »Wir wollten dir schreiben und dich einladen, uns zu besuchen, aber Franni wurde ziemlich wild. Sie bestand darauf, dass wir Chillingworth besuchen, aber wir hatten das Gefühl, dass wir das nicht einfach tun konnten.«
Francesca setzte an, ihn vom Gegenteil zu überzeugen: Ester legte ihre Hand auf ihren Arm.
»Meine Liebe, du musst verstehen, dass es nicht darum geht, welche Auswirkung das gesellschaftliche Leben auf Franni haben könnte, obwohl uns dieser Gedanke auch schon
Weitere Kostenlose Bücher