Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen

Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen

Titel: Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Dunkeln zurückreitet?«
    Die Gräfin lächelte. »Er reitet in den Downs, seitdem er ein kleiner Junge war. Das Gebiet ist für Reiter nicht gefährlich, selbst im Dunkeln nicht. Du brauchst dir wirklich keine Sorgen zu machen, er wird heil und gesund hier ankommen und wird es kaum erwarten können, dich morgen früh zu heiraten.«
    Francesca warf der Gräfin einen schüchternen Blick zu, den diese auffing. »Oh ja, er war den ganzen Tag schon gereizt und außerordentlich verärgert darüber, dass er fortmusste und eventuell nicht hier sein kann, wenn du ankommst. Trotzdem, dies wird seinen Appetit auf morgen nur noch stärker anregen.« Sie stand auf, als die Magd mit einigen Lakaien zurückkam, die Eimer mit dampfendem Wasser trugen.
    Als das Bad vorbereitet und nur noch die Magd zugegen war, ging Lady Elizabeth zu Francesca hinüber und küsste sie auf beide Wangen. »Ich werde jetzt gehen, aber wenn du irgendetwas benötigst oder noch mal mit mir reden möchtest, egal wie spät es ist, brauchst du nur zu klingeln und Millie kommt sofort und holt mich. Bist du sicher, dass du alles hast, was du brauchst?«
    Francesca nickte gerührt.
    »Also schön. Dann gute Nacht.«
    »Gute Nacht.« Francesca beobachtete, wie Lady Elizabeth aus dem Zimmer ging. Dann bat sie die Magd, ihr mit dem Kleid zu helfen.
    Nachdem sie gebadet hatte, fühlte sie sich wesentlich entspannter, versöhnlicher: schließlich waren der Regen und die Folgen nicht seine Schuld. Sie lehnte sich behaglich in der Wanne zurück und wies Millie an, ihre Koffer auszupacken und alles herauszulegen, was sie für den morgigen Tag brauchen würde. Millies Augen wurden vor Ehrfurcht rund. Vorsichtig schüttelte sie das elfenbeinfarbene seidene Hochzeitskleid aus.
    »Ooh, Ma’am, es ist wirklich wunderschön!«
    Das Kleid war vom Personal in Rawlings Hall ehrfürchtig gebügelt und eingepackt worden. Es musste nur einmal durchgeschüttelt und eine Nacht auf den Bügel gehängt werden, damit es wieder makellos aussah. »Lass es erst einmal im Kleiderschrank und pack bitte alles ein, was ich morgen benötige.«
    Millie trat aus dem Kleiderschrank und schloss die Tür mit einem leisen Seufzen. »Entschuldigen Sie, wenn ich das so sage, Ma’am, aber Sie werden darin wunderschön aussehen.« Sie ging zu Francescas Koffer hinüber. »Ich packe eben noch Ihren Hochzeitsstaat, Ihr Nachthemd und die Bürste aus, und morgen früh bringen wir den Rest in die Gemächer der Gräfin, wenn das in Ordnung ist.«
    Francesca nickte. Ein Schauer von Nervosität lief über ihren Rücken. Morgen früh würde sie seine Gräfin werden. Das Gefühl wurde stärker. Sie setzte sich auf und griff nach dem Handtuch, während Millie herbeigerannt kam.
    Später am Abend saß sie in ein Nachthemd gehüllt am Feuer und aß das einfache, aber schmackhafte Abendessen, das Millie ihr auf einem Tablett heraufgebracht hatte. Dann entließ sie die kleine Magd, drehte die Lampen herunter und wollte gerade ins Bett klettern, als sie auf seltsame Weise vom Fenster und dem weiten Blick über das Hügelland angezogen wurde. So weit ihre Augen sehen konnten, breitete sich die weitgehend baumlose Ebene in sanft ansteigenden Wellen vor ihr aus. Am fast klaren Himmel hingen nur ein paar Wolkenfetzen, die der Wind vor sich hertrieb, ein Überbleibsel des gestrigen Unwetters.
    Soeben ging der Mond auf und überzog den Himmel mit seinem silbrigen Licht.
    Das Hügelland war von einer wilden Schönheit, die sie in ihren Bann zog. Sie hatte vorher schon gewusst, dass ihr die Gegend gefallen würde. Die karge Landschaft mit den weiten Ebenen, der unberührten Natur zeugte von einer uneingeschränkten Freiheit, die sie in Versuchung führte.
    Dies war die letzte Nacht, in der sie alleine war, nur für sich selbst verantwortlich. Ab morgen hatte sie einen Ehemann, und sie wusste bereits oder konnte es erahnen, was er davon halten würde, wenn sie wie eine Wilde durch die Nacht ritt.
    Sie war ganz und gar nicht müde. Die lange Reise in der Kutsche, die Stunden, in denen ihre Anspannung gestiegen war, die Enttäuschung darüber, dass er nicht da war, um sie zu begrüßen, nachdem sie so viele Stunden damit zugebracht hatte, davon zu träumen, wie es sein würde, sich seinen Gesichtsausdruck vorgestellt hatte, wenn er sie wiedersah, hatten sie unzufriedener, ruheloser und gereizter gemacht, als sie es je zuvor gewesen war.
    Ihr Reitkleid war in dem zweiten Koffer. Sie durchwühlte ihn, bis sie es gefunden hatte,

Weitere Kostenlose Bücher