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Da haben wir den Glueckssalat

Da haben wir den Glueckssalat

Titel: Da haben wir den Glueckssalat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Burgess
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Sorge, wir haben das Geld für die Rechnung auf den Tisch gelegt. Aber das hier wollte ich Ihnen persönlich geben«, sagt sie und drückt mir ein paar Scheine in die Hand. » Ich wollte Ihnen außerdem sagen, dass wir die Szene eben beobachtet– und gehört– haben. Sie haben alles richtig gemacht. Und illegitimi non carborundum .«
    » Danke! Lass dich von den Bastarden nicht unterkriegen… Das ist nicht so einfach.«
    Ich kenne dieses pseudolateinische Zitat, weil mein Vater es gern benutzt, wenn er am Rad dreht. Es ist einer unserer wenigen Familiensprüche.
    » Stimmt«, sagt sie und lacht. » Ich bin übrigens Lina.«
    » Pia«, erwidere ich.
    » Ich weiß.«
    » Äh… oh… natürlich.«
    Sie schüttelt herzlich meine Hand.
    » Okay, Pia, passen Sie auf sich auf.«
    Lina wendet sich um und geht zum Ausgang, wo ihr Mann und ihre zwei Kinder auf sie warten.
    » Tschüss, Pia!«, ruft die Kleine und winkt eifrig.
    Ich winke zurück, und als sie weg sind, blicke ich auf die Scheine in meiner Hand. Es sind zweihundert Dollar! Mit meinem Gehalt und dem Trinkgeld der letzten drei Abende habe ich fast siebenhundert Dollar. Nicht schlecht. Aber nicht genug für die Miete in diesem Monat. Oder für die Rechnungen, die ich bezahlen muss. Oder… ihr wisst schon, zum Leben.
    » Okay, Prinzessin, ich habe eine Idee«, sagt Jonah. » Erstens, trink das hier.« Er gibt mir ein Getränk. » Das ist ein Gimlet. Meine Spezialität.« Ich nehme einen Schluck und ersticke beinahe– es ist im Prinzip Gin pur. » Und zweitens, du kannst mich morgen bei meinen Aushilfsjobs begleiten. Du wirst sehen, dass es in Brooklyn sehr viele simple Möglichkeiten gibt, gutes Geld zu verdienen. Ich werde meine Einnahmen mit dir teilen, wir machen fifty-fifty.«
    Er flirtet mit mir. Das merke ich trotz der Wirkung des Gins.
    » Was für Aushilfsjobs?«
    » Das ist eine Überraschung, Prinzessin«, antwortet er. » Aber ich verrate dir, dass es im ersten Job süß und brummend zugeht. Sei einfach morgen früh um sechs in Williamsburg. Komm schon. Was hast du zu verlieren?«
    Er hat recht. Und er ist süß. Und ich brauche das Geld.
    Ich besiegle sein Angebot mit einem Handschlag. » Abgemacht.«
    Als ich nach Hause komme, ist es noch recht früh. Coco, Madeleine und Julia sind wie immer in der Küche. Irgendwie haben wir die Küche zum WG -Mittelpunkt auserkoren. Mahlzeiten, Kartenspiele, Gespräche: Alles findet hier statt.
    » Hallo, Leute…«
    Ich nicke ihnen zu, schnappe mir Cocos Klatschzeitschrift und setze mich auf die Küchenbank. Manchmal ist Gesellschaft ein Trost, selbst wenn einem nicht nach Reden zumute ist.
    Coco misst gerade sorgfältig Mehl in einer pinkfarbenen Schüssel ab, und auf dem Herd steht ein Topf mit Spargelrisotto. Julia und Madeleine sitzen am Küchentisch. Beide tragen einen Hosenanzug und trinken Wein– was für Julia übrigens ungewöhnlich ist, es muss ein Teil ihrer Ich-bin-jetzt-erwachsen-Strategie sein. Sie machen einen gepflegten, karrierebewussten, zufriedenen und berufstätigen Eindruck. Yins für mein Yang.
    » Hey, Pia!«, erwidert Julia, bevor sie weitererzählt. » Und dann hieß es plötzlich, wir brauchen die Zahlen bis zum Feierabend! Und ich meinte, okay, das hat mir zwar keiner gesagt, aber natürlich krieg ich das hin.«
    » Und?«
    » Ich habe es hingekriegt.«
    Sie klatschen sich begeistert ab, eine Szene wie aus der gottverdammten Wall Street.
    » Wie war die Arbeit, Piepie?«, fragt Julia und dreht sich zu mir. » Die haben dich heute früher gehen lassen, hm?«
    » Yep.« Ich tue so, als wäre ich in die Zeitschrift vertieft.
    Julia steht kurz auf, holt sich einen Nachschlag von dem Risotto und sieht dann hinüber zu Coco. » Cupcakes?«
    » Nein, Lemon Chiffon Cake. Angie sagt, Cupcakes sind so was von out«, erwidert Coco.
    » Es gibt coole und uncoole Kuchen?« Julia lacht und verschluckt sich an ihrem Risotto.
    » Kau dein Essen richtig, Jules«, sagt Madeleine. » Iss langsamer und ohne dabei zu sprechen.«
    » Ich habe Hunger. Tatsächlich schiebe ich schon den ganzen Tag Kohldampf. Ich habe seit heute Morgen um sieben ungefähr alle zwei Stunden was gefuttert. Ich bin nur von meinem Schreibtisch aufgestanden, wenn ich pinkeln musste oder um zum Snackautomaten zu gehen.«
    » Bei mir war es ähnlich. Ich habe mittags am Schreibtisch ein Sandwich mit Salat gegessen, weil meine Chefin das auch immer macht, und bekam nachmittags einen richtig schlimmen Heißhunger auf was

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