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Da haben wir den Glueckssalat

Da haben wir den Glueckssalat

Titel: Da haben wir den Glueckssalat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Burgess
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mit Lord Hugh auf ein paar Drinks in Manhattan verabredet, falls jemand Lust hat, mitzukommen. Pia? Warum zur Hölle bist du so still?«
    Ich hole tief Luft. » Ich kann heute Abend nicht. Ich muss morgen früh um halb sechs aufstehen. Ich hab einen Job. Oder ein Date. Ich weiß noch nicht, was es ist. Und ich bin gefeuert. Zum zweiten Mal.«
    Es entsteht ein erschrockenes Schweigen.
    » Die haben dich im Bartolo’s gefeuert? Bist du okay?«
    » Du stehst um halb sechs auf? Wer zum Teufel geht an einem Samstagmorgen um halb sechs arbeiten?«
    » Wer zum Kuckuck hat an einem Samstagmorgen um halb sechs ein Date?«
    » Los, erzähl uns alles, sofort.«

5
    Es ist Tagesanbruch. Jonah und ich haben uns zu unserem Job/Date getroffen und stehen nun auf einem Hausdach in Williamsburg. Er wartete mit zwei Bechern Kaffee am Treffpunkt, strahlte mich mit einem breiten, verschlafenen Lächeln an und wollte mir nicht verraten, was uns bevorstehen würde.
    Mir kam kurz der Gedanke, dass er womöglich Schändliches mit mir vorhatte, aber dann sah ich, dass er ein Glücksbärchen-T-Shirt trug und hellrosa Shorts, die von einem Seil im Bund gehalten wurden, und mir war klar, dass ein Mann, der sich wie eine Art moderner Huckleberry-Finn-Verschnitt kleidet, unmöglich Böses im Schilde führen könnte.
    Und nun, während ich an meinem Kaffee nippe– Gott, ich liebe Kaffee!–, kann ich nicht aufhören, die Aussicht auf Manhattan in der Morgensonne zu bewundern, atemberaubend, fast wie eine Computeranimation.
    Ich kann unserem Nest nicht den Rücken kehren, ich kann New York nicht den Rücken kehren. Dafür lebe ich viel zu gern hier, und außerdem bin ich… hungrig… hungrig auf was auch immer mich erwartet.
    » Wunderschön, nicht?«, sagt Jonah, als er sich neben mich stellt.
    Ich lasse den Blick über die City schweifen. » Überwältigend«, erwidere ich.
    » Ich habe irgendwo gelesen, dass der Philosoph Descartes gesagt hat, dass eine tolle Stadt ein Inventar des Möglichen sein sollte«, sagt Jonah. » Ein Ort, an dem alles passieren kann. Man weiß nie, was als Nächstes kommt.«
    » Das gefällt mir«, sage ich.
    » Dreh dich mal um und sag Hallo zu den Mädchen.«
    Mädchen?
    Plötzlich entdecke ich in einer Ecke des Flachdachs drei hüfthohe Kästen. Ich blinzle im Morgenlicht angestrengt hinüber. » VORSICHT ! BIENEN !«, kreische ich und stürze mich in Jonahs Arme.
    » Entspann dich, Pussycat.« Jonah nimmt einen Safarihut mit einem Schutznetz aus seiner Tasche. » Du hast doch nicht etwa Schiss vor Bienen, oder? Wenn du Schiss hast, musst du den Schisserhut anziehen.«
    Ich ignoriere den Schisserhut, obwohl ich tatsächlich Angst vor Bienen habe. Aber ich bin auch ohne Bienen schon nervös, vielleicht, weil ich mir nicht sicher bin, ob dies hier ein verkapptes Date ist oder nicht. Aber das will ich nicht zugeben. » Nein, nein, schon okay. Also… Was machen wir hier?«
    » Wir ernten den Honig.«
    Ich nicke und versuche, einen coolen Eindruck zu machen. Natürlich, wir ernten den Honig. Wir sind in New York City. Warum sollten wir keinen Honig ernten?
    » Ich kümmere mich um die Bienenstöcke für meinen Kumpel Ray«, erklärt Jonah und nimmt eine Art Metallgießkanne in die Hand. » Er hat in der Innenstadt ein Restaurant. Wenn du dich heute schlau anstellst, kannst du diesen Job übernehmen.«
    Pia Keller, die Imkerin? » Okay, dann werden wir den Bienenstock jetzt also… melken?«
    Jonah prustet laut. » Ist das dein Ernst?«
    » Nein«, sage ich rasch. Ich hasse es, Dummheiten von mir zu geben. » Ich meine… was passiert jetzt genau?«
    » Wir checken die Magazine«, antwortet Jonah und zündet den Inhalt der Gießkanne an. » Das ist ein Smoker. Der Rauch macht die Bienen stoned, sodass sie sich nicht daran stören, wenn man die Waben aus dem Stock nimmt. Sei einfach vorsichtig und leise.«
    In diesem Moment landet eine Biene auf meinem Arm, und ich renne kreischend auf die andere Seite des Flachdachs.
    » Hey, das war mein Ernst!«, ruft Jonah. » Du machst ihnen Angst!«
    » Tut mir leid!«
    » Tu einfach, was ich dir sage«, erwidert Jonah.
    Unsere Blicke treffen sich für eine Sekunde, und er zieht eine Augenbraue hoch. Oooh. Gänsehaut-Feeling. Das hier ist ein Date. Aber stehe ich auf Jonah? Ich glaube nicht.
    Plötzlich sehe ich vor meinem geistigen Auge den Mann, dem ich auf der Court Street begegnet bin, den vermeintlichen Traumprinzen mit der blöden englischen Freundin… Ugh! Warum denke ich

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