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Da haben wir den Glueckssalat

Da haben wir den Glueckssalat

Titel: Da haben wir den Glueckssalat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Burgess
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Ich muss halten, was ich verspreche. Die einzigen Kalorienbomben auf der Karte sind die Mandeln und die Avocados, aber die sind so verdammt gesund…« Ich gerate ins Schwärmen.
    Dann blicke ich stirnrunzelnd auf das Salatmenü. » Ich wünschte, ich hätte mehr Ahnung vom Kochen. Ich habe nicht den leisesten Schimmer, ob diese Varianten ankommen, weißt du?«
    » Sie sehen beide toll aus«, versichert Coco mir.
    Vorhin beim Einkaufen habe ich mit meinem Smartphone ein paar fettarme Dressingrezepte gegoogelt und daraufhin natives Olivenöl extra, Avocadoöl, Rotweinessig, Apfelessig, Himbeeressig, Worcestersoße, Vollkornsenf, Dijon-Senf, Zitronensaft und fettfreien Naturjoghurt besorgt.
    Ich schätze, ich werde improvisieren.
    Hm.
    » Avocadoöl und Apfelessig«, sagt Julia.
    Ich drehe mich um: Coco ist verschwunden, Julia steht im Türrahmen. Ich habe es nicht einmal mitbekommen– ich war zu sehr beschäftigt.
    » Aber nichts darf viel Fett haben.« Ich mache ein gequältes Gesicht. » Ich meine, ein bisschen Fett muss sein als Geschmacksträger, sonst wird man nie richtig satt, aber …«
    » Dann probier es mal mit einem Teil Öl und zwei Teilen Essig«, erwidert sie. » Und mit einem Teil Zitronensaft. Dazu Salz und Pfeffer. Nimm am besten ein Glas mit Schraubverschluss, zum Beispiel ein altes Erdnussbutterglas, das kannst du gut zum Mixen nehmen. Meine Tante Jo hat dort drüben im Einbauschrank jede Menge Einmachgläser gesammelt.«
    Ich mische. Ich schüttle. Wir schmecken ab.
    » Das ist super!«, sage ich überrascht. » Aber du kannst doch gar nicht kochen!«
    » Ich bin ziemlich gut im Dressingmachen«, entgegnet Julia und grinst mich an. » Meine Mutter war da Spezialistin. Sie hat es mir gezeigt. Das war unser Ding.«
    » Dann nennen wir es ›Kims Dressing‹«, schlage ich vor.
    » Nein, nimm lieber ›Julia‹. Ich habe noch ein anderes, das wir ›Kim‹ nennen können«, sagt sie. » Olivenöl, Rotweinessig, Vollkornsenf, Salz, Pfeffer. Das war Moms Lieblingsdressing.«
    Wir machen uns an die Arbeit.
    » Echt lecker!«
    Wir sitzen am Küchentisch, Jules wie immer am Kopfende, ich rechts von ihr (das ist mein Stammplatz; er ist für meinen Arsch reserviert), und kosten die Dressingvarianten.
    Dann probiere ich mein eigenes Dressing: Zitrone, Dijon-Senf, Joghurt, Olivenöl und Essig.
    » Fantastisch!«, sagt Julia und hebt die Hand, um mich abzuklatschen.
    » Na gut, aber nur dieses eine Mal!«, sage ich.
    Jules will uns wegen jeder verdammten Kleinigkeit abklatschen, es hat völlig überhandgenommen. Eigentlich hat es mich früher immer schon aufgeregt– mich und Madeleine. Einen winzigen Moment überkommt mich Wehmut. Ich wünschte, Madeleine und ich wären irgendwann wieder Freundinnen.
    » Ha. Du kannst mich mal.« Julia greift nach meiner Hand und zwingt mich zu einem Give me five.
    » Danke für deine Hilfe«, sage ich. » Ich habe nämlich keine Ahnung, was ich hier mache.«
    » Wer hat die schon?«, erwidert Julia. » Wie viel wirst du für einen Salat verlangen?«
    » Ich dachte an sechs Dollar«, antworte ich. » Wer kann schon Nein sagen zu einem Salat für sechs Dollar?«
    » Ich bestimmt nicht! Kommst du morgen gleich als Erstes vor unser Büro?«, fragt sie. » Ich möchte gern deine erste Kundin sein.«
    » Darauf kannst du Gift nehmen, Schwester!«, sage ich grinsend.
    Es wird wirklich ernst! Ich werde meinen eigenen Food Truck fahren!
    » Was riecht hier so verbrannt?«, fragt Madeleine, die nun in die Küche kommt.
    » Verdammt! Die Hähnchenfilets!« Ich stürze hinüber zu dem qualmenden Backofen und reiße die Klappe auf. Perfekt nebeneinander aufgereiht liegt dort das verkohlte Fleisch. Rauch dringt aus dem Ofen und nebelt die Küche ein. Ich schnappe mir rasch einen Topflappen und nehme das Blech heraus. » Das war Fleisch im Wert von ungefähr hundert Dollar, gottverdammt!«
    » Ich besorg dir neues, entspann dich«, sagt Julia und öffnet das Fenster. » Kümmere du dich um deine Salate. Ich bin in einer halben Stunde wieder da.«
    » Mit dieser riesigen Rostlaube wirst du nie einen Parkplatz in Manhattan finden«, sagt Madeleine.
    » Danke für den heißen Tipp«, erwidere ich, ohne mich umzudrehen.
    Habe ich vorhin gedacht, dass ich mir wünsche, wir wären wieder Freundinnen? Tja, das nehme ich dann jetzt wohl zurück.
    Als Julia mit dreißig Hähnchenbrustfilets zurückkehrt, werde ich plötzlich von dem quälenden Gefühl geplagt, dass ich mich übernommen habe. Ich

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