Da haben wir den Glueckssalat
Coco. » Und Bohnen! Bohnen sind der absolute Hammer.« Dann klingelt es an der Tür. » Das Essen ist da!«
Meine Stimmung hat sich merklich gehoben, jetzt, nachdem ich fast fertig bin. Ich verfrachte die Salatschalen in den zweiten Kühlschrank im Wäscheraum. Sie sehen so hübsch und ordentlich aus, alle aufeinandergestapelt.
Nun muss ich nur noch die fettarmen Brownies backen. Coco hat mir ein narrensicheres Rezept von ihrer Mutter gegeben. Ich benutze mein Handy, um die Mengenangaben mit drei zu multiplizieren, und verwende statt Butter eingelegten Kürbis, wie Coco mir empfohlen hat.
Ich werde damit ein verdammtes Vermögen machen. Das spüre ich. Und ich werde Cosmo alles pünktlich zurückzahlen und ein Bombengeschäft machen, und meine Eltern werden sich mit eigenen Augen davon überzeugen können, und das Leben wird großartig sein. Und ich werde nicht das einzig wahre Zuhause verlassen müssen, das ich jemals hatte.
Drei Stunden und vier Backbleche später (eine Ladung Brownies ist verbrannt, eine ist nicht richtig aufgegangen, eine ist auf den Boden gefallen, und eine ist perfekt) bin ich fast fertig. Ich schneide die Kuchenplatte in großzügige Rechtecke, lege sie in die Salatboxen– sie sehen darin ziemlich mickrig aus, ich muss kleinere Verpackungen besorgen– und verstaue sie neben den Salaten.
Dann lasse ich den Blick durch die Küche schweifen. Unser gemütlicher WG -Mittelpunkt sieht schlimmer aus als nach der Einweihungsfeier. Der Geruch von angebranntem Fleisch ist immer noch nicht verflogen. Und wie habe ich es eigentlich geschafft, Cocos gottverdammten Kräutergarten mit Schokoladenteig vollzusprenkeln? Und wie kommt es, dass unter dem Küchentisch lauter Fetakrümel liegen? Und– o mein Gott, ist das an der Decke auch Teig? Ich bekomme ein schlechtes Gewissen. So als hätte ich einen Anschiss verdient.
» Tut mir leid«, murmle ich. » Ich werde mich sofort um dich kümmern, das schwöre ich.«
Ich schrubbe und fege jeden Zentimeter in der Küche. Ich wische sogar den Boden, etwas, das ich, glaube ich, noch nie in meinem Leben getan habe. Zum Schluss begutachte ich mein Werk, alles ist picobello. Ich spüre ein bizarres Gefühl der Befriedigung trotz der Erschöpfung.
Es ist fast Mitternacht. Die anderen sind schon im Bett. Hungrig futtere ich ein Stück übrig gebliebene Salamipizza und den Rest Sushi.
Vor meiner Zimmertür finde ich drei kleine Zettel. Der erste liegt auf ein paar ausgedruckten Seiten.
Ich habe ein bisschen recherchiert. Hier sind die Speisekarten der New Yorker Lokale, in denen es die besten Salate gibt. Zur Inspiration. Coco xxx
Auf dem zweiten Zettel steht:
Viel Glück morgen. Schnapp sie dir, Tiger. Jumanji x
Der dritte Zettel liegt auf einem Bündel Geldscheine, das verdächtig dem ähnelt, das ich vorhin Angie gegeben habe.
Dein Geld. Sorry, Süße, A. P. S. F ür dich …
Und darunter ist eine Karikatur von Toto gezeichnet, zusammen mit einer kleinen Comic-Pia, die sich aus dem Fahrerfenster lehnt. Die Aufschrift SchlankMobil ziert in fetten schwarzen Kursivbuchstaben Totos Flanke. Der Gesamteindruck ist ein bisschen Siebziger-like und improvisiert, mit lauter roten Herzen auf dem Truck und einem großen roten Lippenstiftmund auf dem Kühlergrill vorn. Darunter hat Angie geschrieben: Wir sind nicht mehr in Kansas, Toto!
Ich weiß, dass dies eine » Viel Glück!«-Karte von Angie sein soll, aber es ist gleichzeitig das perfekte Truck-Design. Albern und charmant– das ideale Gegenmittel zu all den Food Trucks mit ihren super-glamourösen Logos, die ich gestern auf dem Flohmarkt gesehen habe.
Angie hat so viel Talent. Ich wünschte, sie würde die Kunst noch ernst nehmen.
Im Zimmer fällt mein Blick auf mein Handy. Es lag den ganzen Tag auf dem Bett, was für mich völlig untypisch ist. Ich habe drei neue Nachrichten.
Hey, Prinzessin, hast du Lust, ins Seersucker zu kommen? Bin mit Bianca hier! Jonah
Urgh.
Wie war dein Wochenende? Was macht dein rosaroter Truck? Wie wäre es mit diesem einen Drink? Lg Mike
Doppel-Urgh.
Hallo, ich werde am nächsten Sonntag um neunzehn Uhr die erste Rückzahlung abholen. Freue mich auf unser Wiedersehen! Cosmo
Ist das nicht nett? Stellt euch vor, ich werde mich am Ende noch richtig dick mit meinem Geldverleiher anfreunden, wie hört sich das denn an?
Ich habe nicht die Energie zu duschen oder mir die Zähne zu putzen oder was auch immer. Ich war noch nie so erledigt, aber ich muss Toto noch neu beschriften
Weitere Kostenlose Bücher