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Da haben wir den Glueckssalat

Da haben wir den Glueckssalat

Titel: Da haben wir den Glueckssalat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Burgess
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und bemalen.
    Ich gehe davon aus, dass ich mich morgen gegen halb zehn auf den Weg machen muss, damit ich genügend Zeit habe, um einen guten Parkplatz zu finden, folglich muss die Farbe bis spätestens halb neun aufgetragen sein, damit sie trocknen kann, und außerdem muss ich den Truck beladen, und ich muss unbedingt duschen, weil ich das heute nicht geschafft habe, glaube ich jedenfalls, obwohl ich mich nicht mehr richtig erinnern kann, und das heißt vierzig Minuten mit Haareföhnen, und leider bin ich nicht zum Wäschewaschen gekommen, und jetzt habe ich keine saubere Unterwäsche mehr, und ich muss noch Servietten kaufen und am besten auch ein paar Flaschen Wasser und Diät-Limonade, und ich brauche Wechselgeld für die Kasse, und o Mist, ich habe noch gar keine Kasse, was also bedeutet, dass ich spätestens um acht hier aufbrechen muss.
    Ich stelle den Wecker auf halb sechs. Und dann falle ich wie eine Tote in den Schlaf.

10
    » Würdet ihr fettarmen, kohlenhydratarmen, proteinreichen Salat von einem rosaroten Truck namens Toto kaufen?«, rufe ich aus dem Fahrerfenster um acht Uhr am nächsten Morgen.
    » Und ob!«, ruft Coco zurück und winkt von der Vordertreppe. » Viel Glück!«
    » Go, Süße, go!«, schreit Angie, die sich eine Zigarette anzündet.
    Ich versuche, Toto zu starten. Er grollt ein paar Sekunden, und einen Moment lang befürchte ich, meine Karriere ist vorbei, bevor sie überhaupt begonnen hat, aber dann erwacht er hustend zum Leben.
    » Yep!«, rufe ich energisch und recke die geballte Faust aus dem Fenster, bevor ich losfahre.
    Es ist Montagmorgen, und ich bin bereit für mein neues Abenteuer!
    Toto sieht super aus. Ich habe auf beiden Seiten in knallroter Farbe » SchlankMobil« gepinselt und ihn mit Herzen übersät, genau wie auf Angies Zeichnung. Er sieht verspielt und witzig aus und nur ein kleines bisschen kitschig. Und leicht heruntergekommen und ungekünstelt. So wie Brooklyn.
    Das Radio erwacht zum Leben und findet einen meiner Lieblingssongs: Here it goes again von OK Go. Irgendwie gefällt es mir, dass ich keinen Einfluss auf die Senderwahl habe: Das ist, als würde ich mein Musikprogramm in die Hände des Schicksals legen. Oder vielleicht sucht Toto es für mich aus.
    Gott, ich habe das Autofahren vermisst. Julia hat es mir an der Uni beigebracht (eine ernsthafte Bewährungsprobe für unsere Freundschaft) und mir später oft ihren Wagen geliehen. Sie hatte damals einen kleinen braunen VW Beetle, den wir » Kacker« nannten. Er starb tragischerweise durch eine tödliche Verwechslung von Diesel und Bleifrei im letzten Jahr (Hey, das kann jedem mal passieren!). Sei’s drum, ich kann es jedenfalls kaum erwarten, meine Salate zu verkaufen und…
    PENG !
    Was zur Hölle war das? Ich komme mit quietschenden Reifen zum Stehen. Das war ein unheimlich lauter Knall, es hörte sich an wie ein Schuss. Glaube ich jedenfalls. Als hätte ich davon eine Ahnung.
    » Hast du das gehört, Toto?«
    Alles ist still.
    Ich fahre wieder an. Was ist das für ein Flap-flap-flap? Das hört sich an wie…
    » Sie haben einen Platten!«, ruft jemand.
    Ich trete wieder auf die Bremse. Auf dem Gehweg steht eine Frau mit einem kleinen Mädchen und einem kleinen Jungen. Der Kleine weint, wahrscheinlich wegen des lauten Knalls. Ich frage mich, was das war.
    » Ihr Hinterreifen ist platt!«, ruft die Frau nun. Ich sehe genauer hin. Die kenne ich doch!
    » Lina!«, rufe ich. » Hi!« Ich steige aus dem Wagen und gehe zu ihr hinüber. » Hallo, Pia! Hallo, Gabe!«
    Lina ist die Frau, die mir letzte Woche zweihundert Dollar Trinkgeld gegeben hat! Es kommt mir vor wie eine halbe Ewigkeit, seit wir uns im Bartolo’s kennengelernt haben, aber das war erst am Freitag.
    » Arbeiten Sie jetzt schwarz als Foodtruckerin?«, sagt sie lachend. » Seht mal, Kinder! Das ist Pia aus unserer Pizzeria!«
    » Hat sie geschossen?«
    Der kleine Gabe weint immer noch. Pia versteckt sich schüchtern hinter ihrer Mutter und späht zu mir hervor. Ich zwinkere ihr zu, während Lina Gabe tröstet.
    » Nein, Schatz, das war der Truck. Der Reifen ist geplatzt wie ein riesengroßer Luftballon.«
    Endlich dämmert es mir. » Sch…ande! Mein Reifen!« Gerade noch rechtzeitig ist mir eingefallen, vor den Kindern nicht zu fluchen. » Ich weiß nicht, wie man einen Reifen wechselt!«
    » Im Wagen liegt sicher ein Ersatzreifen, oder?«, sagt Lina.
    Ich mache ein betrübtes Gesicht. » Was weiß ich?«
    Lina lacht. Und mir fällt etwas ein, das

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