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Da haben wir den Glueckssalat

Da haben wir den Glueckssalat

Titel: Da haben wir den Glueckssalat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Burgess
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nun in die Küche kommt.
    Heilige Scheiße, es ist Bianca, die halb kahlgeschorene Punk-Hipster-Mischung. Sie schlendert in die Küche, als würde ihr der Laden gehören. Ich bin so verdattert, dass es mir die Sprache verschlägt.
    » Hey, Leute«, sagt sie lässig, während Jonah, der absurderweise sehr mit sich zufrieden wirkt, zur Theke zurückkehrt. Ist er wirklich so naiv?
    » Ich habe heute deinen Truck gesehen«, bringe ich schließlich stockend heraus.
    » Danke«, sagt sie, schnappt sich vom Tisch ein Stück Pizza und schnuppert daran.
    Plötzlich platze ich vor Wut. » Wie kannst du es wagen, mir meine Idee zu klauen? Und wie kannst du es wagen, hier einfach reinzuspazieren und so zu tun, als müsste dir dein kleiner Auftritt heute Mittag nicht peinlich sein? … Du bist nichts weiter als eine … eine … eine Trittbrettfahrerin!«
    » Eine Trittbrettfahrerin?«, äfft sie mich lachend nach. » Wo sind wir hier, in der Grundschule? Was genau soll ich denn verbrochen haben, Prinzessin?«
    » Brauchst du eine Kettensäge?«, murmelt Jules mir leise zu.
    » Tu bloß nicht so unschuldig! Du weißt genau, was du verbrochen hast!« Ich höre mich wahrscheinlich gerade an wie meine Mutter und sehe auch so aus. » Du hast mein Geschäftskonzept kopiert!«
    » Ich hatte die Idee schon lange vor dir, Pia. Fettarm, zuckerarm, das ist es doch, was die Leute wollen!«
    » Du bist das Letzte!«
    » Deine Kuchen sind alles andere als fettarm oder zuckerarm.« Cocos Stimme zittert vor Anspannung, sie hasst Konfrontationen genauso wie ich. » Das kann ich beweisen.«
    Bianca verdreht die Augen. » Das möchte ich sehen, Herzchen. Vinnie, Ricky, ich brauche eure Hilfe. Könnt ihr meine Waren für mich mitbestellen, damit ich den Händleraufschlag spare?«
    Die Jungs schütteln bedauernd die Köpfe.
    » Das verstößt gegen die Regeln«, sagt Vinnie.
    » Das geht nicht, Schwester«, bekräftigt Ricky.
    » Oh, wie schade«, sage ich mit süffisantem Lächeln.
    » Halt die Klappe, du verwöhntes Balg«, schnauzt sie mich an, schließlich doch die Beherrschung verlierend.
    » Du hältst mich für ein verwöhntes Balg?« Ich werde laut. » Wenn ich mit dir fertig bin, wirst du dir wünschen, dass wir uns nie begegnet wären!«
    » Soll das eine Drohung sein?«
    » Ich warne dich!«
    Wir schreien jetzt beide.
    » Warum gehst du nicht zurück zu deinen reichen Eltern? Du gehörst nicht hierher!«
    » Und ob ich hierher gehöre! Ich bin hier zu Hause!«
    Jonah kommt hereingestürzt. » Was zum Teufel ist hier los? Das ganze Lokal kann euch hören!«
    » Die Tussi spinnt total, J«, antwortet Bianca, die Unschuld in Person. » Die ist krank im Kopf.«
    » Diesem Miststück sollte man einen Maulkorb verpassen«, gifte ich zurück.
    Bianca wirbelt herum und, Gott ist mein Zeuge, ist drauf und dran, sich auf mich zu stürzen, aber Jonah hält sie an den Armen fest und befördert sie aus der Küche.
    Wow! Der Adrenalinrausch einer Auseinandersetzung. » Ich bringe sie um!«, rufe ich.
    » Das war echt stark!«, sagt Ricky. Offenbar haben er und Vinnie Spaß an dem Drama. » Diesem Miststück sollte man einen Maulkorb verpassen! Ha!«
    » Trotzdem verschwindet ihr besser, bevor Angelo zurückkommt«, sagt Vinnie.
    Wir verkrümeln uns durch den Notausgang in den Hinterhof.
    Ich zünde mir eine Zigarette an. Ich habe in der letzten Zeit kaum geraucht, hauptsächlich weil ich nicht nach Qualm stinken will bei der Arbeit. Außerdem gibt es das Gerücht, dass Rauchen schädlich sein soll. Aber Mann, nach einem Streit kommt eine Kippe richtig gut. Und Bianca ist ein harter Brocken.
    » O mein GOTT ! Ich bin so aufgeregt, weil ich Eric gleich sehe!«, wispert Coco neben mir. » Fühl mal, wie feucht meine Hände sind.«
    » Du machst das schon. Sei einfach du selbst.«
    » Und was, wenn mein Selbst nicht gut genug ist? Wünschst du dir nicht auch manchmal, jemand anders zu sein? Gott, ich schon…«
    Coco steuert auf den Eingang der U-Bahn-Station Bergen Street zu. » Coco, warum fährst du nicht mit dem Taxi? Das ist sicherer.«
    » Ich… oh, ich habe nicht genügend Geld dabei«, antwortet sie.
    Plötzlich wirkt sie unglaublich jung. Noch nie in meinem ganzen Leben hat jemand so sehr meinen Beschützerinstinkt geweckt. Dieser Eric sollte besser nett zu ihr sein.
    » Nimm dir ein Taxi, Süße«, sage ich und drücke ihr einen Fünfziger in die Hand. » Das reicht für hin und zurück. Du gibst mir das Geld einfach wieder, sobald du kannst.

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