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Da haben wir den Glueckssalat

Da haben wir den Glueckssalat

Titel: Da haben wir den Glueckssalat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Burgess
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übereinander, deren Ärmel sie über die Hände gezogen hat, als würde sie versuchen, sich vor der Welt zu verstecken.
    » Ich bin so nervös. Wie frage ich danach? Was werden die von mir denken?«
    » Ich garantiere dir, dass heute Morgen schon achtzehn andere Frauen danach gefragt haben, Süße«, erwidere ich. » Das ist keine große Sache, okay? Das ist ganz alltäglich.«
    Aber als wir uns der Apotheke nähern, fängt Coco richtig an zu zittern. » Ich kann nicht… ich kann nicht danach fragen. Ich kann das nicht.«
    » Kein Problem«, sage ich. » Dann geh ich rein. Du wartest einfach hier. Bin gleich wieder da. Okay?«
    O Mann, ich bin heute so mütterlich.
    Ich erinnere mich an das erste Mal, als ich mir die Pille danach besorgte. Das Kondom war geplatzt. Das passiert häufig, wenn der Mann nicht weiß, was er tut. Kleiner Tipp von mir für euch. Und nicht, weil sein Penis zu groß ist oder was auch immer er glauben mag.
    Ich schenke dem Apotheker mein selbstsicherstes Lächeln. » Hallo, ich hätte gern Plan B, bitte.«
    Er gibt mir das Medikament, ohne mit der Wimper zu zucken. Gott sei Dank. Angie hat die Pille danach mal bei einem Apotheker gekauft, der einen Jesus-liebt-dich-Button trug und anfing, ihr von sexueller Enthaltsamkeit zu predigen, woraufhin Angie » versehentlich« ein Glas mit Lippenbalsamdöschen umstieß.
    Ich bezahle und gehe wieder hinaus zu Coco, die sich in einem Hauseingang versteckt.
    » Hier, bitte sehr«, sage ich.
    » Du bist so mutig!« Sie nimmt die Tüte entgegen, als würde diese eine Bombe enthalten. » Ich wette, du hast vor nichts Angst.«
    » Lass uns frühstücken. Du solltest die Pille nicht auf nüchternen Magen nehmen.«
    » Wird mir davon schlecht?«
    Ich denke zurück an das erste Mal, als ich die Pille danach schluckte, und an die darauf folgende Übelkeitsattacke. Die Hausmutter im Internat sah, wie ich mich übergab, sie dachte, ich sei bulimisch oder auf Drogen. Sie wäre völlig ausgeflippt, wenn sie die Wahrheit gewusst hätte.
    » Möglich.«
    » O Gott, riechst du das auch? Ich hatte seit Jahren keinen Donut mehr«, sagt sie sehnsüchtig, als wir an einem Dunkin Donuts vorbeikommen. » Das Zeug macht so dick.«
    Ich schnappe mir ihren Arm und führe sie in den Laden. » Heute darfst du machen, was du willst.«
    » Verstößt das nicht gegen das SchlankMobil-Gesetz oder so?«
    » Alles ist erlaubt, aber in Maßen. Wichtig ist nur, nicht in irgendein Extrem zu fallen«, erinnere ich sie. » Es geht um die richtige Zusammenstellung und die Balance und… Hi! Zwei große Caramel-Coolattas und einen Donut mit rosa Zuckerguss für mich und… Miss Coco?«
    » Bavarian Creme«, antwortet sie wie aus der Pistole geschossen.
    » Und wir nehmen auch noch… wissen Sie was, geben Sie mir ein gemischtes Dutzend zum Mitnehmen und dann noch fünf von diesen Schokoladenkeksen.« Ich drehe mich zu Coco um. » Eine kleine Geburtstagsüberraschung für Jules gegen den Kater.«
    » Wann hast du die Pille danach gebraucht?«, fragt Coco auf dem Heimweg.
    » Äh… auf dem College, zwei Mal. Beide Male nach einem One-Night-Stand… Und einmal früher in der Schule.«
    » Du warst auf ziemlich vielen Schulen, richtig?«
    » Das stimmt«, sage ich. Plötzlich, zum ersten Mal in meinem ganzen Leben, habe ich das Bedürfnis, darüber zu sprechen. » Ich bin zweimal von der Schule geflogen. Das erste Mal, weil ich geschummelt habe. Ich hatte zu viel Schiss davor, meinen Eltern ein schlechtes Zeugnis zu präsentieren, also habe ich in der Matheprüfung gespickt und bin prompt erwischt worden. Und das zweite Mal haben sie mich rausgeschmissen wegen… wegen Koks.«
    Coco ist geschockt. » Du warst drogensüchtig?«
    Ich muss lachen. » Nein! Ich war nur dumm, mehr nicht. Ich hing damals immer mit den Älteren rum. Mein Freund Jack war ziemlich hart drauf, weißt du, und alle schnupften das Zeug… Also ließ ich mich überreden, das Koks in meinem Zimmer zu deponieren. Jack meinte, die würden nie mein Zimmer durchsuchen, weil ich jünger war und noch ziemlich neu… aber das war ein Irrtum. Und das war’s dann.«
    » Das ist so unfair.«
    » Es war meine eigene Schuld. Ich habe die Folgen nicht bedacht.« Ich mache eine Pause, in Gedanken versunken. » Ich hasse die Pia, die diese Dinge getan hat. Ich hasse sie.«
    » War Jack der, bei dem du die Pille danach gebraucht hast? War er dein Erster?«
    » Mein erster was?… Oh! Nein, das war Eddie. Eddie war mein erster– und

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