Da haben wir den Glueckssalat
aber ich fühlte mich nur… o Gott, ich ertrage das nicht, ich würde mich am liebsten übergeben…«
» Schsch«, sage ich und streiche ihr über die Haare. » Du brauchst dich nicht schlecht zu fühlen. Er ist dein Freund, du bist schon so lange in ihn verliebt, du konntest nicht ahnen, dass es nicht so sein wird, wie du es dir gewünscht hast. Du hast nichts falsch gemacht. Der Kerl ist ein Idiot, Coco.«
» Was, wenn ich Aids bekommen habe? Oder irgendeine Geschlechtskrankheit?«
» Du hast kein Aids.«
Ich bezweifle, dass Eric oft genug zum Zug kommt, um unwissentlich Träger einer sexuell übertragbaren Krankheit zu sein.
Coco schluchzt so sehr, dass sie eine Weile nichts sagen kann. Ich liege neben ihr und streichle ihr über das Haar.
Eric ist gestern Abend nur aus einem Grund aufgetaucht: um eine flotte Nummer zu schieben. Das ist mir eben klar geworden.
Ich betrachte die süße, vertrauensselige weinende Coco, und plötzlich habe ich so eine Stinkwut auf Eric, dass ich ihn am liebsten aufsuchen und zur Schnecke machen würde. Vielleicht würde ich ihm auch ein paar scheuern. Das geht einfach nicht, jemanden auszunutzen, der sich nicht wehren kann.
Aber alles, was ich tun kann, ist, Coco beizustehen.
» Und ich hatte kein Geld für ein Taxi, also musste ich mit der U-Bahn fahren. Wir waren in Washington Heights, und die Fahrt hat eine Ewigkeit gedauert, und alle haben mich angestarrt, und dann war da diese Frau mit den Hunden, die leise Schlampe gezischt hat…«
» Okay«, würge ich sie ab, bevor sie wieder in Tränen ausbrechen kann. » Wie spät ist es?«
» Es ist… kurz vor neun«, antwortet sie nach einem Blick auf ihre Armbanduhr. » Ich komme mit diesem Gefühl nicht klar, Pia. Ich kann nicht…«
» Coco, hör auf, dich zu quälen«, sage ich. » Und zwar sofort. Alles wird gut.« Freundlich, aber entschlossen ist die einzige Art, damit umzugehen. » Geh duschen. Und danach trägst du die hier auf«, sage ich und gebe ihr meine Hydra Intense Mask von Lancôme. » Die ist speziell gemacht für von Bartstoppeln gereizte Haut am Morgen danach. Und anschließend gehen wir frühstücken und unterhalten uns weiter. Alles wird gut.«
» Und besorgen diese Pille«, fügt sie hinzu.
» Und besorgen diese Pille.« Ich nicke. » Vergiss nicht, dieses Gefühl wird nicht ewig anhalten. Uns allen geht es manchmal beschissen, aber das geht auch wieder vorbei. Irgendwann ist das Gefühl wieder weg. Du musst es einfach überstehen, hinterher wirst du dich besser und stärker fühlen.«
» Aber ich… ich dachte wirklich, ich liebe ihn.«
» Das ist keine Liebe«, erwidere ich. » Liebe ist einfach. Wenn sie schwerfällt, stimmt irgendetwas nicht.«
Glaube ich das selbst? Was zum Teufel weiß ich schon? Der einzige Mann, den ich jemals geliebt habe, hat mich zum Teufel gejagt und mir gesagt, dass ich damit hätte rechnen müssen, dass es im Grunde meine Schuld sei. Ich weiß nichts. O Gott, denk jetzt bloß nicht an Eddie.
» Ich weiß.« Coco hat sich endlich beruhigt. » Okay, ich geh duschen.«
» Und vergiss nicht, man muss viele Frösche küssen, bevor man seinen Traumprinzen findet.« Ich unterbreche mich kurz. » O Mann, ich habe schon eine Menge Frösche geküsst in meinem Leben.«
Coco huscht leise lächelnd aus meinem Zimmer, und ich lasse mich zurück in das Kissen sinken.
Arme Coco.
Und armer Toto. Verdammt, ich muss mich heute unbedingt um meinen demolierten Truck kümmern.
Aber Coco braucht mich auch.
Also gut, das SchlankMobil kann warten. Sobald ich Coco geholfen habe, werde ich Toto in eine der Karosseriewerkstätten am anderen Ende der Union Street bringen und schauen, ob die ihn vielleicht nicht gerade perfekt, aber wenigstens ein bisschen herrichten können bis morgen Vormittag.
Ich frage mich, wer das war. Der Banh-Mi-Up-Mann weiß nicht, wo ich wohne. Madeleine und Mike hatten nicht genügend Zeit dafür, bevor ich nach Hause kam. (Ah, ich freue mich nicht gerade auf das Wiedersehen mit Madeleine nach dem Beinahe-Eklat am gestrigen Abend.) Bleibt nur noch Bianca.
Hm.
Coco und ich machen uns eine Stunde später auf den Weg zur Apotheke in der Court Street. Es ist ungewöhnlich warm, und ich trage einen kurzen, schwingenden korallenroten Rock, mein weißes Lieblingsshirt mit hochgekrempelten Ärmeln und hellbraune Ledersandalen, die ich vor ein paar Jahren in Griechenland gekauft habe. Ich erwähne das, weil Coco eine lange Jeans trägt und mehrere Oberteile
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