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Da haben wir den Glueckssalat

Da haben wir den Glueckssalat

Titel: Da haben wir den Glueckssalat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Burgess
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wir später noch essen gehen…«
    » Wie wäre es mit Shorts?«, sagt Madeleine.
    » Gute Idee«, erwidere ich und nicke rasch. » Die hier vielleicht?« Schwarze Shorts, dazu suche ich ein enges schwarzes Stricktop heraus.
    » Ja! Das ist cool, aber nicht zu cool, schick, aber nicht zu schick…«
    » Und die Haare flechte ich zu einem lockeren Seitenzopf«, sage ich. » Ich zeige nie gleichzeitig Bein und Haare.«
    » Schön«, sagt Madeleine. » Wir sind hier auch nicht bei The real housewives of Brooklyn. «
    » Schade! Wäre das nicht toll?«, sagt Coco.
    » O Mann, ich fühle mich, als hätte ich gerade eine Prüfung hinter mir. Dates sind so anstrengend.«
    Ich sprühe mein Parfüm (Original Musk von Kiehl, für immer und ewig, Amen) auf und sehe auf mein Handy. Mann, bin ich nervös. Noch zwanzig Minuten, und ich sehe Aidan wieder.
    Plötzlich überkommt mich dieses zittrige, atemlose Gefühl, das fast so ist wie… oh, verdammt.
    Ich lasse mich auf den Boden fallen und lege mich flach auf den Rücken.
    » Alles okay mit dir?«, fragt Coco. » Brauchst du eine Papiertüte?«
    Ich starre an die Decke. OG ottoGottoGott…
    » Ignoriert sie einfach, sie war schon immer eine Dramaqueen«, sagt Angie.
    Mit einem großen Glas Eiswasser und einer blauen Clutch kommt sie in mein Zimmer geschlendert. Sie gibt mir beides. Ich setze mich auf, nehme einen Schluck aus dem Glas und muss husten: Es ist purer Wodka.
    » Verflucht, Angie.«
    » Für den nötigen Mut. Und nimm meine Glückshandtasche.«
    Ich muss lächeln. Angie hat diese Handtasche, seit wir vierzehn waren. Alle paar Jahre platzen die Nähte auf, und sie näht sie akribisch immer wieder zu.
    » Vergiss nicht rauszufinden, ob die Frau im Taxi seine Freundin war«, sagt Julia, die nun auch hereinkommt. » Das ist die wichtigste Frage überhaupt! Und falls ja, schüttest du ihm deinen Drink ins Gesicht.«
    » Und lass ihn nicht alles bezahlen«, fügt Madeleine hinzu.
    » Und vergiss nicht den Kaugummi für frischen Atem im Notfall«, sagt Coco.
    » Und falls du dich verpissen willst, täusch einfach Krämpfe vor«, sagt Angie. » Zum Beispiel Menstruationsschmerzen.«
    » Okay, das reicht an moralischer Unterstützung, danke«, sage ich und stürme aus dem Zimmer.
    Manchmal sind einfach zu viele Östrogene in diesem Haus.
    » Viel Glück!«, ruft Julia, während ich auf dem Weg nach unten bin. » Und vergiss nicht die wichtigste Frage überhaupt!«
    » Meine Güte, ist doch nur ein blödes Date«, murmle ich und renne die Treppe hinunter.
    In der geöffneten Haustür bleibe ich kurz stehen, schließe die Augen und atme noch einmal ganz langsam und tief durch.
    » Du packst das, Süße.« Ich sehe nach oben. Es ist Angie. Sie holt zwei Marlboro heraus, zündet beide an, stöckelt klappernd die Treppe herunter und streckt mir eine Zigarette entgegen. » Ich begleite dich zur Minibar. Von dort aus fahre ich dann weiter nach SoHo, wo ich mit Ali verabredet bin.«
    » Du triffst dich in letzter Zeit ziemlich oft mit ihm«, sage ich, nehme ihr die Zigarette ab und ziehe die Haustür hinter uns zu. » Ich rieche eine Romanze.«
    » Was du riechst, ist Bois des Îles von Chanel, aber du kannst es auch von mir aus eine Romanze nennen.«
    Angie schwingt ihre Handtasche über die Schulter, und wir gehen gemeinsam die Union Street entlang. Sie trägt ein neues graues Kleid und heiße pinkfarbene High Heels und sieht wie immer so aus, als wäre sie direkt aus einer Haute-Couture-Zeitschrift gestiegen. Verglichen mit ihr komme ich mir hoffnungslos underdressed vor, aber ich fühle mich wohl so. Vor allem fühle ich mich wie ich selbst.
    » Ach ja?«, sage ich zweifelnd.
    » Okay, ich gebe es zu. Ali ist unheimlich nett, wir quatschen und quatschen ohne Ende… Er ist keine Spur etepetete oder schickimicki. Dienstagabend waren wir Pasta essen in einer kleinen Absteige im East Village. Es war einfach super. Und er schickt mir total süße SMS .«
    Sie stößt ein zufriedenes Seufzen aus, und obwohl ich ihre Alkoholfahne riechen kann, erkenne ich plötzlich: Angie ist eine heimliche Romantikerin.
    » Das freut mich unwahrscheinlich für dich«, sage ich lächelnd und hake mich bei ihr ein. Vielleicht wird der Abend ja ganz nett. Wenn Angie einen anständigen Mann gefunden hat, beweist das, dass es nicht unmöglich ist.
    Ich packe das.
    Aidan sitzt an der Theke und dreht sich um, als ich hereinkomme. Unsere Blicke treffen sich, und als ich sehe, dass seine Miene sich aufhellt,

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