Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Da Vincis Fälle Doppelband 1 und 2 (German Edition)

Da Vincis Fälle Doppelband 1 und 2 (German Edition)

Titel: Da Vincis Fälle Doppelband 1 und 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
mit grauen Haaren und einer dunkelroten Jacke streckte den Kopf ins Freie. Er blickte sich als erstes zu allen Seiten hin um, ehe er vor das Haus trat.
    „Ihr seid zurück? Sehr gut!“
    Matteo, der Mann mit dem Federhut griff zu der Ledertasche, die er den Sattelknauf gehängt hatte und öffnete sie. Er nahm die Pläne heraus und übergab sie.
    „Wann bekomme ich die nächsten Pläne?“, fragte er.
    „Das geht nicht so schnell!“, meinte der andere, der die Pläne schnell unter seiner dunkelroten Jacke verbarg. „Ich kann nicht zu viele Dokumente auf einmal aus dem Palast verschwinden lassen!
    Dann fällt das auf!“
    „Meine Auftraggeber drängen!“, erwiderte Matteo. „Sie wollen die Pläne der gesamten Befestigungsanlagen um Florenz so schnell wie möglich haben und wenn wir in dem Tempo weitermachen…“
    „Das Risiko, das ich eingehe ist so schon hoch genug!“, erwiderte der Grauhaarige. „Frühestens in einer Woche kann ich wieder etwas für Sie tun. Ich muss die Originale schließlich auch wieder zurückbringen, was auch nicht ganz ohne ist! Wenn ich dabei erwischt werde, ist mir die Hinrichtung sicher!“
    „Ihr bekommt eine Menge Geld dafür, Alessandro! Vergesst das nicht!“
    „Ich tue, was ich kann!“
    Der grauhaarige Alessandro verschwand wieder in seinem Haus. Selbst Leonardo konnte aus der Entfernung noch hören, wie er die Tür verriegelte.
    Matteo schwang sich wieder auf sein Pferd. Er lenkte es herum und ritt nun in Leonardos Richtung.
    Der Junge presste sich so weit es möglich war in die Türnische. Der Mann mit dem Federhut kam näher. Die beschlagenen Hufe seines Pferdes klackerten auf dem mit Kopfsteinpflaster bedeckten Boden. Dann gab er dem Pferd die Sporen und ließ es die Gasse entlang galoppieren.
    Er schnellte regelrecht an Leonardo vorbei und war so schnell, dass er den Jungen in der Eingangsnische überhaupt nicht bemerkte. Leonardo wagte es für ein paar Augenblicke nicht auszuatmen. Dann war der Reiter vorbei und der Hufschlag wurde leiser. Schließlich vermischte er sich mit den anderen Geräuschen, die von der Hauptstraße herüberdrangen und war schon nach wenigen Augenblicken überhaupt nicht mehr zu hören.
     
     
    10.Kapitel
    Im Palast der Familie Medici
    Leonardo ging zu der Tür, hinter der sich die Wohnung des Grauhaarigen befand, der Alessandro genannt worden war. Eigentlich hatte er gehofft, dass sich vielleicht ein Namensschild an der Tür befand, aber das war nicht der Fall.
    Er überlegte, was jetzt zu tun war.
    Am Besten kehrte er zunächst mal zu Carlo zurück, der am Stadttor auf ihn wartete. Und dann konnte man weitersehen. Auf dem Rückweg liefen im die Kinder wieder über den Weg, die in den engen Gassen Fangen spielten.
    Der Kleinste in der Gruppe war nicht älter als fünf Jahre, das älteste Kind war ein Mädchen und Leonardo schätzte sie so alt wie Gianna.
    „Wartet mal!“, rief der.
    Sie sahen ihn etwas scheu an. Leonardo wohnte nicht hier in ihrem Viertel und war fremd für sie. Von daher konnte Leonardo verstehen, dass sie ihm mit Misstrauen begegneten. Was willst du?“, frage das Mädchen.
    „Ich habe eine Frage an euch. Hier wohnt ein Mann mit grauen Haaren und einer dunkelroten Jacke. Den müsstet ihr eigentlich schon mal gesehen haben.“
    Das Mädchen verschränkte die Arme vor der Brust. „Der griesgrämige Alessandro?“, fragte es.
    „Der meckert immer, wenn wir zu laut sind!“, mischte sich ein kleiner Junge mit dreckigen Händen und noch dreckigeren Füßen ein.
    „Was wisst ihr über den Mann?“
    „Warum willst du das wissen?“, fragte das Mädchen.
    „Es interessiert mich einfach.“
    „Er tut sich sehr wichtig damit, dass er im Palast unseres Stadtherrn Cosimo de’ Medici der Bibliotheksverwalter ist!“
    „Ich verstehe“, sagte Leonardo. „Wo befindet sich dieser Palast?“
    „Was kriege ich, wenn ich es dir verrate?“
    Leonardo holte eine der Münzen hervor, die Matteo ihm und Carlo zugeworfen hatte.
    „Dafür führe ich dich sogar hin, wenn du willst“, sagte das Mädchen.
    Leonardo wurde durch eine Vielzahl enger Gassen geführt und hatte schon nach kurzer Zeit die Orientierung fast völlig verloren.
    „Wie heißt du?“, fragte Leonardo das Mädchen zwischendurch.
    „Catarina.“
    „Genau wie meine Mutter.“
    Sie lächelte zum ersten Mal. „Meine Mutter heißt auch Catarina und meine Großmutter auch.“
    „Das klingt nicht sehr einfallsreich“, fand Leonardo. „Aber ein schöner Name ist es

Weitere Kostenlose Bücher