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… da war'n es nur noch drei - Disconnected ; 1

… da war'n es nur noch drei - Disconnected ; 1

Titel: … da war'n es nur noch drei - Disconnected ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franckh-Kosmos-Verlags-GmbH und Co. <Stuttgart>
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habe. Aber dieser Teil von mir hasst ihn auch dafür, dass er nicht mehr auf dieselbe Weise mein Freund ist, wie er es einmal war.
    Als es fast acht Uhr abends ist, kommt Lars nach Hause. Wie immer steckt er den Kopf zur Tür hinein, aber dass er vorher anklopft, ist neu. Jonathan gibt ein mürrisches „Herein!“ von sich.
    „Ah, habe ich doch richtig gesehen, dass ein paar Schuhe mehr als sonst im Flur stehen. Hallo Jungs! Lange her.“
    Ich will gerade meinen Mund aufmachen, um ihm zu antworten, als Jonathan mir zuvorkommt und seinen Vater fragt, ob er etwas Bestimmtes wolle.
    Lars fährt sich mit der Hand über die Glatze. „Äh, ja, habt ihr drei nicht Lust, mit uns essen zu gehen? Wir laden euch ein.“
    „Nick und Mateus müssen bald nach Hause, also wird wohl nichts daraus.“
    Lars zieht sich fast schon duckmäuserisch zurück. „Ach so, na dann ... Bis demnächst, Jungs.“
    Nick sieht Jonathan überrascht an, nachdem Lars weg ist. „Ich wäre gern mit essen gegangen.“
    „Ich halte meine Eltern gerade einfach nicht aus.“
    Ich blicke zu Nick hinüber: „Und vergiss nicht, dass wir beide anscheinend bald nach Hause müssen.“
    „Ja, etwa nicht?“ Jonathan steht auf und sieht uns an. Unser Ausflug in die Erinnerung ist für heute beendet.
    „Darüber haben wir nichts gesagt.“
    „Ach so, Entschuldigung. Aber ich bin um acht verabredet.“
    „Mit wem?“
    „Das ist privat.“
    Jonathan öffnet das Fenster. Das ist seine Art zu sagen, dass wir uns am liebsten sofort verdrücken sollen. Raus mit den Kindern, der seriöse Jonathan muss in sein wahres Leben zurück. Draußen sind Hannah und Lars gerade im Aufbruch begriffen. Die Tür schlägt hinter ihnen zu, und Hannahs Stilettos hallen im Treppenhaus.
    „Was haben deine Eltern dir getan?“, fragt Nick.
    „Wer sagt, dass sie mir etwas getan haben?“
    „Du behandelst sie wie den letzten Dreck.“
    „Und das soll ich mir ausgerechnet von euch anhören, die sich schon seit Jahren über ihre Eltern aufregen? Wollt ihr mir etwa verbieten, dasselbe zu tun?“
    „Du kannst dich aufregen, so viel du willst, wenn du uns erzählst, was sie falsch gemacht haben.“
    „Sie haben nichts falsch gemacht“, stöhnt Jonathan und sieht auf die Uhr.
    „Was ist es dann?“, frage ich.
    „Jetzt verdrückt euch doch endlich. Ich habe einen Termin.“
    Aber das kann Herr Hochnäsig glatt vergessen. Ich verschränke meine Arme hinter dem Kopf und lehne mich zurück. „Wir gehen erst, wenn du erzählst, warum du auf deinen Vater sauer bist. Was sagt deine Uhr genau, Nick? Fünf vor acht?“
    Nick blickt auf sein Handy. „Zwei Minuten vor.“
    „Jetzt haut endlich ab!“
    Alles ist weg. Die gute Stimmung, die alten Geschichten, unsere Freundschaft. Und gerade weil es Jonathan so leicht fällt, das alles schon wieder aufzugeben, bleibe ich sitzen. Jetzt muss er uns Rede und Antwort stehen.
    „Lars hat kaum den Kopf zur Tür hereingesteckt“, sagt Nick, „und schon kippst du ihm einen Eimer Scheiße über den Kopf. Ich würde schon gern wissen, warum.“
    „Warum willst du das wissen?“, fragt Jonathan mit boshaftem Tonfall. „Damit du nicht der Einzige bist, der ein blödes Arschloch zum Vater hat?“
    Sofort verschwindet das Lächeln aus Nicks Gesicht, denn Jonathan hat gerade die wichtigste Regel unter Freunden verletzt: Man darf seine eigenen Eltern dissen, aber die Freunde dürfen es nicht. Sie dürfen einem höchstens zustimmen, mehr aber auch nicht.
    „Was hast du gesagt?“
    „Das hast du doch genau gehört.“
    Ich stehe auf. „Hat es was mit Lars zu tun, dass du so merkwürdig geworden bist?“
    „Du findest also, ich bin merkwürdig geworden?“
    „Merkwürdig ist milde ausgedrückt. Ja.“
    Jonathan antwortet mit einem trockenen Grunzen. „Gut ... Wenn ihr es unbedingt wissen wollt?“
    „Ja, wollen wir.“
    „Lars ist nicht mein Vater.“
    In diesem Zuhause teilen nur zwei blonde, langbeinige Models dieselben Gene. Der bullige, dunkelhaarige Dickwanst ist außen vor. Lars hat nichts mit Jonathans biologischer Herkunft zu tun.
    „Meine Mutter wurde bei einem ihrer Modeljobs in den USA schwanger. Sie weiß nicht, wer der Typ ist. Jedenfalls kannte sie seinen Nachnamen nicht. Sehr charmant, was?“
    Und auf keinen Fall etwas, was man der hübschen, sanften Hannah zugetraut hätte.
    Jonathan steht auf und geht erneut zum Fenster. „Als ich vier Monate alt war, lernte meine Mutter Lars kennen. Sie zogen zusammen und heckten die Lüge

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