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… da war'n es nur noch drei - Disconnected ; 1

… da war'n es nur noch drei - Disconnected ; 1

Titel: … da war'n es nur noch drei - Disconnected ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franckh-Kosmos-Verlags-GmbH und Co. <Stuttgart>
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Zeit.
    „Ich habe ihr lediglich EINEN Drink ausgegeben“, sage ich, „und ich habe nur noch 200 Kronen übrig.“
    „Das reicht dicke. Wir wollen ja kein Koks oder so was kaufen.“
    „Na, da bin ich aber beruhigt.“
    Nick streckt seinen Finger nach der Klingel aus. Ich packe sein Handgelenk. „Warte mal. Bist du dir sicher, was du tust?“
    „Ich bin immer mehr davon überzeugt, dass Jonathan in irgendwas reingeraten ist, womit er nicht mehr aufhören kann. Deshalb ist er so depri.“
    „Du vergisst die Kleinigkeit mit Lars.“
    „Ist das etwa kein Grund für ihn, Drogen zu nehmen?“
    Nick versucht erneut, an die Klingel zu kommen, aber ichstelle mich ihm in den Weg. „Warum ist er dir nicht einfach egal, nach allem, was heute passiert ist? Die Sachen, die er über deinen Vater gesagt hat und so. Findest du nicht, dass er ein Idiot ist?“
    „Doch, sehr. Aber es ist immer noch Jonathan, oder?“
    „Und?“
    Nick seufzt und blickt auf die Straße. „So, wie er momentan ist ...“
    „Ist er nicht Jonathan.“
    „Nein, oder? So ist er nicht. Nicht wirklich. Irgendwas macht ihn total kaputt. Und es ist nicht nur die Sache mit Lars, das weißt du auch.“
    Natürlich weiß ich es. Jonathan hätte uns die Geschichte mit Lars schon vor Wochen erzählt, wenn nicht noch irgendetwas anderes im Argen läge. Er hätte uns nicht von sich geschoben.
    „Glaubst du wirklich, er hat ein Drogenproblem?“
    „Ich habe auf jeden Fall vor, es herauszufinden.“
    Ich dagegen fürchte um mein Leben beim Gedanken, dass wir das durchziehen. Ich gebe es nur ungern zu, aber ich habe eine Wahnsinnsangst vor Borste und Afro.
    Und vor meiner Mutter, wenn sie herausfindet, dass ich Drogen gekauft habe.
    „Okay, dann tu’s.“
    Nick presst seinen Finger auf die Klingel, und kurz darauf wird im zweiten Stock ein Fenster geöffnet. Afro sieht auf uns hinab. Lange. Dann verschwindet er vom Fenster.
    „Wir werden nicht reingelassen“, murmle ich. „Sie lassen niemanden rein, den sie nicht kennen.“
    „Findest du, dass wir wie Bullen aussehen?“
    „Nein, aber vielleicht wie jemand, der auf die Idee kommen würde, bei den Bullen zu plaudern.“
    Nick schüttelt heftig den Kopf und will erneut auf die Klingel drücken, doch im selben Moment summt schon der Türöffner.
    Nick schiebt die Tür auf. „Habe ich es nicht gesagt?“
    Während wir in den zweiten Stock laufen, dreht sich mein Magen ganze drei Mal um. Ich verlasse mich darauf, dass Nick weiß, was er zu sagen hat, denn ich habe wirklich keinen blassen Schimmer.
    Afro steht in der Tür. „Was wollt ihr?“
    Er spricht leise. Vielleicht wegen der Nachbarn.
    „Wir ... äh ... wir wollen ...“, beginnt Nick, und der andere legt den Finger auf seine Lippen. Nick senkt seine Lautstärke: „Ähm, wir wollen was kaufen?“
    Verdammt, sind wir amateurhaft. Entweder sie bringen uns um, oder sie sterben vor Lachen über uns. Afro betrachtet uns eine gefühlte Minute lang. Dann macht er eine Kopfbewegung in Richtung Nicks Jacke. „Zeig mir mal die Innenseite ...“
    Nick öffnet seine Jacke, damit Afro sehen kann, dass er kein dreißig Zentimeter langes Jagdmesser in der Innentasche trägt. Diese Prozedur verlangt er nicht von mir. Witzig.
    „Okay, kommt rein.“
    Wir schlüpfen in einen dunklen Flur, wo er uns absurderweise bittet, die Schuhe auszuziehen. Nick versucht eine lustige Bemerkung darüber anzubringen, dass sie wohl nicht so oft staubsagen müssten, wenn die Kunden immer brav die Schuhe ausziehen, aber Afro verzieht keine Miene. „Man hat weniger Ärger mit Leuten, die ihre Schuhe ausgezogen haben. Dann können sie auch nicht so schnell abhauen.“
    Aha. Darauf hätten wir auch selbst kommen können.
    Wir werden auf Strümpfen ins Wohnzimmer gebeten. Ich hatte mir eine Messiewohnung mit braunem Sofa, Kacheltisch,Bongs und dicken Rauchschwaden vorgestellt. Einen Ort, wo seit fünfzehn Jahren nicht gelüftet wurde und alle Wertgegenstände längst verschachert worden sind. Stattdessen betreten wir ein sauberes Wohnzimmer, in dem fast alles weiß ist: die Wände, die Decken, der Fußboden und die Möbel.
    Auf einem weißen Sofa sitzt Borste und betrachtet uns. „Wer seid ihr?“
    „Willst du unsere Namen wissen, oder ...?“, fragt Nick dämlich.
    „Ja. Und dann will ich wissen, wer euch meine Adresse gegeben hat.“
    „Ich heiße Nick ...“
    Idiot. Er soll ihnen doch nicht unsere richtigen Namen geben! Wenn ich ein Wort rausbringen würde, könnte ich sagen,

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