Daddy, Komm Zurueck!
unsicherer gemacht. Garth würde annehmen, dass er sie zurückerobert hatte.
Schließlich war es Barker, der die Angelegenheit regelte. Für ihn war es ein Riesenspaß, durchs Haus zu jagen, verfolgt von Adrian, Cindy und Faye. Garth beteiligte sich nie.
An einem Samstagnachmittag machte Barker sich über den Wäschekorb her. Als Faye sah, dass er Kleidungsstücke hinter sich her zog, stürzte sie sich auf ihn. Die Kinder kamen dazu, und alle vier rollten auf dem Boden. Genau in diesem Moment kam Kelly, um ihren Kontrollbesuch abzustatten.
„Als ich Ihnen Barker mitgab, habe ich nicht gewusst, wie klein das Haus ist”, meinte sie besorgt bei einer Tasse Tee. „Ein Hund von seiner Größe braucht mehr Platz. Ihr Garten ist ja winzig.”
„Wir gehen aber häufig mit ihm über die Felder hinterm Haus”, erklärte Faye.
„Jeden Tag?”
„Nun, in der letzten Woche nicht”, gab Faye verlegen zu. Jetzt berichtete sie wohl lieber nicht von dem Aufruhr, den Barker verursacht hatte, als er Eichhörnchen jagte, die ihm natürlich entkommen waren.
Kelly seufzte. „Als ich Ihnen Barker überließ, habe ich Ihnen mitgeteilt, dass ich ihn wieder mitnehmen würde, wenn ich mit seiner Unterbringung nicht einverstanden bin.”
Cindy und Adrian beschwerten sich so lautstark, dass Kelly zusammenzuckte.
„Ich weiß, dass euch das hart vorkommt, aber es nicht gut für Barker, wenn er hier bleibt.”
„Aber wir lieben ihn doch”, protestierte Cindy verzweifelt. „Und er liebt uns. Sie können ihn nicht mitnehmen. Daddy, lass sie uns Barker nicht wegnehmen!”
„Er kann hier nicht leben” wiederholte Kelly ernst.
Garth schaute bedeutungsvoll zu Faye. Sie wurde in eine Situation gedrängt, die ihr überhaupt nicht passte. Die Kinder schauten sie verzweifelt an, als sie erkannten, dass sie ihren Freund verlieren könnten.
„Wir haben die Möglichkeit, ihn auf einem großen Grundstück mit riesigem Garten unterzubringen”, mischte sich Garth ein. „Es gibt nur noch einige Probleme.”
„Es gibt keine Probleme”, entgegnete Faye sofort, als sie erkannte, dass sie in der Falle saß. „Elm Ridge steht leer, und wir können morgen einziehen. Kelly, warum kommen Sie nicht nächste Woche noch einmal dort vorbei?”
Die Kinder sprangen jubelnd durch das Haus, während Barker sich lauthals meldete.
Nachdem Kelly gegangen war, brachte Faye das Teegeschirr in die Küche. Beim Spülen würde sie sich wieder beruhigen. Garth hatte sie überrumpelt, aber das verstärkte ihren Entschluss, jetzt nicht mehr nachzugeben. Kurz darauf folgte er ihr.
„Ich bin froh, dass wir das Problem gelöst haben”, sagte er.
„Garth, bilde dir nicht zu viel ein”, warnte Faye. „Eigentlich bleibt alles beim Alten.”
„Wenn du wieder nach Hause kommt, hat sich eine Menge geändert”, ent gegnete er.
„Ich komme nicht ,nach Hause’. Ich wechsele nur für kurze Zeit meinen Aufenthaltsort. Ich will die Scheidung immer noch, und danach heirate ich Kendall.”
„Glaubst du nicht, dass eine Scheidung schwierig zu begründen sein wird, wenn du mit mir zusammen lebst?”
„Wir werden unter einem Dach wohnen, aber nicht wie Mann und Frau zusammenleben. Wir werden getrennte Zimmer haben, und jeder wird sein eigenes Leben führen.”
„Was soll ,eigenes Leben’ heißen?”
„Das bedeutet, dass ich immer noch mit Kendall verlobt bin und ihn besuchen werde, wann immer ich das möchte.”
„Und wenn ich eine andere Vorstellung habe?”
„Das macht für mich keinen Unterschied.”
„Meine Wünsche zählen also nicht?”
„Du hast es erkannt. Es ist dir gelungen, uns nach Elm Ridge zu bekommen, aber das ist auch alles. Ich bin nicht mehr deine Frau, und ich tue, was ich will.”
„Ich laufe gegen eine Wand”, meinte er verärgert. „Früher warst du nie so.”
„Ich habe mich eben verändert, Garth.”
„Das kann man wohl sagen.”
„Du aber auch. Du bist nicht mehr der liebevolle Mann, den ich geheiratet habe, und ich bin nicht mehr das fügsame Mädchen. Durch dich habe ich gelernt, auf eigenen Beinen zu stehen, und ich war eine aufmerksame Schülerin. Betrachte mich einfach als eine Haushälterin.”
„Ich habe schon Nancy.”
„Dann hast du jetzt eben zwei. Wie jede Haushälterin führe ich mein eigenes Leben, und mein Arbeitgeber stellt keine Fragen.”
„Wirklich nicht?”
„Nur, wenn er ein paar entsprechende Antworten erhalten will.” Provokativ wiederholte sie seine eigenen Worte: „Ich bin froh,
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