Daddy, Komm Zurueck!
alles.”
„Da steckt nichts dahinter”, meinte Nancy. „Nur weil sie ein Auge auf den Boss geworfen hat, heißt das noch lange nicht, dass er das auch getan hat.”
„Mir ist es egal, ob er an einer anderen Frau interessiert ist”, erwiderte Faye schärfer, als sie beabsichtigt hatte.
Nancy schaute sie von der Seite an, ließ aber rücksichtsvoll das Thema fallen.
Als Garth am Abend nach Hause kam, berichtete Faye ihm von dem Anruf. Sie erwähnte Lysandras Unhöflichkeit nicht, wohl aber seine mysteriöse Verspätung bei der Arbeit. Zu ihrer Überraschung wurde er rot und wechselte schnell das Thema.
„Ich möchte über deinen Geburtstag reden”, sagte er. „Es wäre schön, wenn wir mit der Familie ausgingen.”
„Das ist in Ordnung”, meinte sie. „Ich wollte sowieso bei den Kindern bleiben.”
Er zögerte. „Macht es dir nichts aus, wenn ich dabei bin?”
„Die Kinder würden es mir nie verzeihen, wenn du nicht dabei bist.”
Am nächsten Tag schenkte er Faye eine kleine, zierliche Golduhr, die sie unmöglich ablehnen konnte.
„Deshalb war ic h gestern morgen so spät bei der Arbeit”, gab Garth zu. „Ich war in drei Geschäften, bis ich das Passende gefunden hatte.” Als er ihren erstaunten Blick bemerkte, fügte er hastig hinzu: „Es ist nur eine Kleinigkeit.”
Drei Geschäfte, dachte sie. Spät zur Arbeit. Garth?
Als sie abends zum Essen ausgingen, trug sie die Uhr. Es war ein angenehmer Abend, und Garth verhielt sich tadellos. Er redete über Allgemeines mit Faye, so dass keine Verlegenheit aufkam, und er hörte den Kindern aufmerksam zu.
„Freut ihr euch schon auf Cornwall?” fragte er, und beide Kinder strahlten vor Freude bei dem Gedanken an den kommenden Schulausflug.
„Wird Barker ohne uns zurechtkommen?” fragte Cindy plötzlich besorgt.
„Mach dir keine Sorgen, du kannst mir das überlassen”, versprach Garth leichthin. Er sah, dass es um Fayes Mund zuckte, und sagte entschuldigend: „Ich kann vieles schaffen, wenn ich will.”
„Das weiß ich”, gab sie zu.
Das Essen dauerte ziemlich lange, weil Cindy bei jedem Gang darauf bestand, dass für Barker etwas eingepackt wurde.
„Wir wollen auch noch etwas essen”, sagte Garth. „Das ist schließlich die Geburtstagsfeier eurer Mutter.”
„Aber Daddy, der arme Barker ist ganz allein zu Hause” erinnerte Cindy ihn.
„Wenigstens hat er dieses Mal nicht versucht, mit ins Auto zu klettern”, meinte Garth grinsend.
„Ja, er war merkwürdig ruhig”, wunderte sich Faye.
„Ich glaube, das ist Mamas bester Geburtstag”, stellte Cindy selig fest. „Und ich hatte meinen besten Geburtstag.”
„Was war denn damals, als ich dir ein Fahrrad geschenkt habe?” wollte Garth wissen. „Damals warst du auch sehr glücklich.”
„Ja, es war ein schönes Fahrrad”, bestätigte Cindy höflich.
Zu spät bemerkte er, dass er ins Fettnäpfchen getreten war. Es war der letzte Geburtstag vor der Trennung gewesen, und er war geschäftlich unterwegs gewesen. Faye hatte das Fahrrad überreicht. Er bemühte sich, noch eine angenehmere Erinnerung an einen Geburtstag zu finden, und war ziemlich betroffen, als er keine fand.
„Gut”, meinte er erleichtert. „Erinnerst du dich, als wir alle zum Hamburger-Essen unterwegs waren? Wir amüsierten uns köstlich, und ich hatte später Bauchschmerzen vom vielen Essen.”
Cindy lachte laut. „Oh, Daddy, du warst so komisch an dem Abend.”
Sie hatten alberne Witze gemacht und nur gelacht. Es war ein toller Abend gewesen.
„Siehst du? War das nicht dein bester Geburtstag?”
Cindy schüttelte den Kopf. „Das war Adrians Geburtstag”, korrigierte sie ihn sachlich.
„Stimmt.”
Es war ihm nicht aufgefallen, dass Faye wild gestikuliert hatte. Ihn verließ der Mut. War er jemals für Cindy da gewesen?
Da fiel ihm ein, dass er ihr irgendwann mal, vom schlechten Gewissen geplagt, in der Stadt ein Geschenk gekauft hatte. Leider besaß sie es schon, aber er hatte es einfach nicht gewusst. Cindy hatte sich allerdings trotzdem gefreut.
Unter dem Tisch drückte er ihre Hand und wurde mit einem Lächeln belohnt.
Für sie war die Vergangenheit erledigt, und es zählte nur, dass er jetzt da war.
Was für ein Gefühl muss es sein, so leicht vergeben zu können? ging es ihm durch den Kopf.
Um seine Verwirrung zu verbergen, hob er das Glas. „Herzlichen Glückwunsch für Mummy!” sprach er einen Toast aus.
Jeder rief „Herzlichen Glückwunsch”, und der angespannte Moment
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