Daddy, Komm Zurueck!
enttäuschen wollte.
Dabei wurde ich so erfolgreich, wie ich es mir nie erträumt hatte.”
„Ich tat Dinge, vor denen ich Angst hatte, aber ich konnte nicht riskieren, dass Faye das herausfand. Natürlich wusste sie die ganze Zeit Bescheid, aber sie wollte wiederum nicht, dass ich es erfuhr.”
Dieses Mal war das Lachen warm und freundlich. Jeder im Raum merkte, dass eine glänzende Rede gehalten wurde.
Faye dachte nicht an den Eindruck, der erzielt wurde. Sie hörte dem Mann, den sie liebte, genau zu, erfüllt von einer neuen Hoffnung.
„Clayton Properties ist genauso ihr Werk wie meines. Deshalb möchte ich sie heute, an unserem zehnten Hochzeitstag, gebührend ehren.”
Er nahm ihre Hand, zog sie hoch und öffnete die schwarze Schatulle, die vor ihm lag. Ein Diamantenkollier glitzerte vor ihr. Die Menge erhob sich unter tosendem Beifall, als Garth Faye die Kette um den Hals legte. Faye hörte kaum zu. Sie schaute in Garths strahlende Augen und spürte seine warmen Hände. Alles würde doch noch gut werden. Er hatte nur auf heute Abend gewartet.
In ihrer Freude konnte Faye den Fotografen ein echtes strahlendes Lächeln zeigen. Wenn die Kinder später im Bett waren, würde Garth ihr seine Gefühle offenbaren. Sie war überglücklich.
Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis die Veranstaltung zu Ende war, aber schließlich konnten sie gehen. Sie hatte sich bei Garth eingehakt. Draußen wartete schon die Limousine auf sie. In wenigen Minuten würden sie sich in den Armen liegen.
Plötzlich hielt Garth inne. Er schien verlegen zu sein. „Faye, ich hätte es dir vorher sagen sollen. Ich muss dringend nach Frankreich und muss direkt zum Flughafen.”
„Du kommst nicht mit uns nach Hause?” fragte sie.
„Wenn du dort bist, wirst du alles verstehen. Bitte glaub mir, es ist das Beste so.”
Cindy und Adrian kamen zu ihnen und schauten sie fragend an. Sie schienen die veränderte Stimmung zu spüren.
„Daddy muss für wichtige Geschäfte nach Frankreich reisen”, erklärte Faye.
„Heißt das, dass du nicht mit uns kommst?”
„Nicht nur für die … Cindy, was hast du da? Das ist doch wohl keine Tüte für die Hunde?”
Schuldbewusst zeigte Cindy zwei Tüten.
„Peaches ist auch noch da”, erklärte sie entschuldigend, „und sie isst für mindestens zwei.”
Garth sah auf einmal merkwürdig aus. Er schloss die Augen, und Faye hätte schwören können, dass seine Lippen bebten. Das machte jedoch keinen Sinn.
„Ich hoffe, du hast genug für sie”, meinte er schließlich. Er beugte sich herunter und legte einen Arm um jedes Kind. „Bis bald, Kinder, seid brav”, verabschiedete er sich.
Seine Stimme hatte einen seltsamen Unterton. Faye starrte ihn an und versuchte verzweifelt, ihn zu verstehen.
„Ich bringe euch zum Auto”, sagte er.
„Garth!” rief sie. Plötzlich hatte sie Angst.
„Faye.” Er sprach ihren Namen so leise aus, dass sie ihn kaum hörte. Er berührte ihre Wange, und ein Schmerz durchzuckte ihr Herz. Abrupt zog er sie erst in seine Arme und schob sie dann schnell wieder von sich.
„Auf Wiedersehen, Faye”, sagte er heiser.
Alles ist vorbei, dachte sie, als sie nach Hause fuhren. Die Distanz, die er zwischen ihnen aufgebaut hatte, war eine Warnung gewesen. Heute Abend hatte er seine Rolle so wunderbar gespielt, dass sie völlig überzeugt gewesen war. Sie wusste, was sie finden würde, wenn sie nach Hause kam.
Nancy hatte gewartet, um die Kinder ins Bett zu bringen. Sie erwähnte Garths Abwesenheit nicht. Außerdem schaute sie Faye nicht an, als sie sagte: „In ihrem Zimmer finden Sie etwas. Er hat mir gesagt, ich solle es dorthin legen, wenn alle gegangen wären.”
Der Umschlag lag auf ihrem Kissen. Mit zitternden Händen öffnete sie ihn und las:
Liebste Faye,
dies ist der schwierigste Brief, den ich jemals schreiben musste, denn es ist ein Auf Wiedersehen, das ich dir niemals sagen wollte. Ich habe nicht aufgehört, dich zu lieben, aber ich habe deine Liebe zerstört.
Früher schien alles ganz einfach zu sein. Ich dachte, ich hätte die Macht, dich zu zwingen, wieder mit mir zu leben. Ich habe es zwar geschafft, aber je mehr wir zusammen waren, desto mehr erkannte ich, dass dein Herz mir nicht mehr gehört.
Ich scheine dich nur unglücklich zu machen.
Du musst etwas wissen. Als Barker im Sterben lag, bin ich zu Kendall Haines gegangen, um ihn wegen James Wakeham um Hilfe zu bitten. Am nächsten Tag wollte ich dir davon erzählen. Aber in jener Nacht geschah
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