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Daddy Uncool

Titel: Daddy Uncool Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Williams
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Beatrice sah gut aus, ich war mir aber nicht sicher, ob Caitlin das nur sagte, um mir zu widersprechen, oder weil sie es wirklich so meinte. Mir war aufgefallen, dass Caitlin jedes Wort der Unterhaltung mitbekommen hatte. Sie hatte weder mit den Fingern getrommelt noch mit den Augen gerollt, sondern war dem Gespräch aufmerksam gefolgt.
    Der zweite Bewerber war ein Typ Ende zwanzig. Er kam in den Pub gestürzt wie ein Labrador. Ich versuchte, seine Aufmerksamkeit zu erregen, aber er war zu sehr damit beschäftigt, sich allen Leuten an der Bar vorzustellen und sie zu fragen, ob sie Alex seien. Als
er mich endlich entdeckte, flitzte er zu unserem Tisch. Caitlin zuckte zurück und versuchte, Abstand zu ihm zu halten.
    »Ich werde Matt der Depp genannt«, lachte er.
    Ich lächelte und streckte ihm meine Hand entgegen. Caitlin wirkte unbeeindruckt. Ich glaube, diesen Ausdruck hatte sie perfektioniert für die Jungs in der Schule.
    »Entschuldigung«, sagte Matt.
    Nach kurzem Small Talk begann ich meine Befragung von Matt dem Depp.
    »Wo, glauben Sie, liegen Ihre Stärken, auf den Job bezogen?«
    »Nun«, sagte Matt nachdenklich. »Ich mag Menschen. Ich habe gerne Menschen um mich herum. Ich bin witzig, ich scherze gerne …«
    Alarmglocken schrillten in meinem Kopf. Ich hätte es lieber ein bisschen ruhiger, als Matt den Depp den ganzen Tag um mich zu haben. Mir war klar, dass alles, was jetzt noch kam, reine Zeitverschwendung war.
    »Und ich glaube, dass ich bei Starbucks gearbeitet habe, schadet auch nicht.«
    Nicht so schnell.
    »Sie haben bei Starbucks gearbeitet?«
    »Ja, ungefähr ein Jahr lang«, sagte Matt.
    »Starbucks?«, fragte Caitlin. Ich wusste, dass das nicht bedeuten sollte, dass Matt für den Job in Frage kam.
    Matt kicherte. »Oh, das ist eine kleine Coffeeshop-Kette, die Millionen Kunden am Tag bedient«, fuhr er zufrieden mit sich selbst fort.

    »Ich weiß, was Starbucks ist«, sagte Caitlin nach einem Moment. »Aber ich verstehe nicht, woher Sie die Zeit nehmen, Millionen von Kunden zu bedienen.«
    Ich unterdrückte ein Lächeln. Guter Konter, Mädchen.
    »Oh, nein«, erklärte Matt ernsthaft. »Ich bediene sie nicht. Nein, ich rede von Aberhunderten von Shops auf der ganzen Welt, die Millionen von Kunden bedienen.«
    »Oh«, sagte Caitlin, vollkommen unbeeindruckt. »Wie McDonald’s?«
    »Ja«, sagte Matt aufmunternd.
    »Ich hasse McDonald’s«, sagte Caitlin.
    »Sie haben Starbucks in Ihrer E-Mail nicht erwähnt«, unterbrach ich.
    »Habe ich nicht?«
    Ich schüttelte den Kopf und lehnte mich zurück. Treffer.
    »Könnten Sie mir etwas erklären, Matt?«, fragte ich. Ich kam mir wie Sherlock Holmes vor. »Wenn ich Sie bitten würde, mir einen Latte macchiato zu machen. Können Sie mir die Herstellung Schritt für Schritt schildern?«
    »Möchten Sie Milchschaum oder einfach nur Milch?«, wollte Matt wissen. Er beschrieb mir schnell und fehlerfrei die verschiedenen Arbeitsgänge, um einen mittleren Premium-Latte herzustellen. Ich sah Caitlin an, die meinen Blick nicht erwiderte. Ihr gefiel das überhaupt nicht. Mein Instinkt sagte mir, ich sollte ihn in die Wüste schicken, aber seine Erfahrungen würden eine große Hilfe sein.
    »Wann könnten Sie anfangen?«, fragte ich.

    »Ich müsste noch ein paar Dinge regeln in den nächsten Tagen, aber ich könnte wahrscheinlich nächste Woche anfangen.«
    Matts Handy erwachte zum Leben - er hatte einen 50-Cent-Klingelton. Es klang wie fucking niggas shit up . Matt sah nach, wer da anrief. Er bat um Entschuldigung, aber er müsse den Anruf annehmen. Er ging zur Bar hinüber, wo er eindringlich in das Handy flüsterte.
    »Was denkst du?«, wandte ich mich an Caitlin. Ich war aufgeregt, jemanden gefunden zu haben, der wusste, wie es funktionierte.
    Caitlin zuckte die Achseln. Nicht glücklich.
    In diesem Moment begann Matt, der drüben an der Bar stand, in sein Handy zu brüllen und zu gestikulieren. Einige der Gäste drehten sich zu ihm um. Caitlin zog eine Augenbraue hoch.
    »Entschuldigung«, sagte er, als er nach ein paar Minuten an unseren Tisch zurückkam. »Mein Bewährungshelfer.«
    Vielleicht war ich etwas zu voreilig gewesen.
    »Oh«, sagte ich.
    »Ja.« Er schwieg einen Moment und funkelte mich dann an. »Mein verdammter, verfickter Rechtsberater …«
    Roter Alarm. Abtauchen! Abtauchen! Abtauchen!
    Matt wurde sich Caitlins Anwesenheit bewusst.
    »Tut mir leid, tut mir leid … tut mir wirklich leid, Kleine. Es ist nur, dass er gerade meinem

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